True Strength Index Indikator
Der True Strength Index Indikator (TSI) wurde von William Blau entwickelt und fußt auf einer doppelten Glättung des Momentums. Als Vorbild diente der von Welles Wilder entwickelte Relative Strength Index Indikator (RSI).
Erklärung
Während jedoch beim RSI der gleitende Durchschnitt der Schlusskurse in Aufwärtsbewegungen innerhalb eines Betrachtungszeitraumes in Relation zum Durchschnitt der Schlusskurse bei Abwärtsbewegungen gestellt wird, findet beim True Strength Index Indikator eine Betrachtung der Kursveränderungen statt. Dabei kommt eine zweifache Glättung zum Tragen.
Damit wird erreicht, dass die vorherrschende Richtung des Kurses und die Trendstärke, also die Dynamik des Kurses noch klarer angezeigt werden kann. Außerdem lassen sich Trendwenden sowie überkaufte Märkte identifizieren.
Die Variations- und Anwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Allerdings ist der True Strength Index Indikator gerade für neue Trader etwas erklärungsbedürftig, weshalb er noch nicht immer die ihm gebührende Aufmerksamkeit erfährt.
Vor- und Nachteile des True Strength Index Indikator
lmacht Aussagen zu Trendstärken, zur Trendrichtung und zu Trendwechsel
liefert klare Kauf- und Verkaufssignale
leichte Verzögerung von Signalen
Fehlsignale in trendlosen Phasen
Bildung des True Strength Index Indikator
Der True Strength True Index Indikator wird über ein mit einem exponentiellen Durchschnitt zweifach geglättetes Ein-Tages-Momentum berechnet, das anschließend durch das doppelt geglättete absolute Momentum geteilt wird:
TSI= (EMA X * EMA Y (MOM 1) / EMA X * EMA Y ( MOM ) ) x 100
Eine Unterscheidung von Aufwärts- oder Abwärtsmomentum wie beim relative Strength Momentum wird nicht vorgenommen.
Beim exponentiellen Durchschnitt (Exponential Moving Average, EMA) werden die jüngeren Werte zur Berechnung des Momentum stärker gewichtet, als die älteren. Die Berechnung des Momentum MOM erfolgt nach der Formel:
MOM(t) = (Ct / Ct-n) * 100
Interpretation und Anwendung
Durch die Lage des True Strength Index Indikator zur Mittellinie wird angezeigt, ob sich der Kurs in einem Aufwärts- oder in einem Abwärtstrend befindet.
Oberhalb der Mittellinie liegt ein Aufwärtstrend vor und unterhalb ein Abwärtstrend. Ein weiterer Anstieg oberhalb der Mittellinie zeigt eine zunehmende Stärke des Aufwärtstrends an und bei einem Fallen von oben bis zur Mittellinie eine abnehmende Stärke des Aufwärtstrends.
Liegt der TSI-Indikator unterhalb der Mittellinie und fällt weiter, bedeutet das eine zunehmende Stärke des Abwärtstrends und bei einem Anstieg von unten bis zur Mittellinie einen nachlassenden Abwärtstrend.
Als Signalquelle gelten die Divergenzen zwischen Kursbewegung und Indikatorverlauf. Bei einer positiven oder bullischen Divergenz fallen die betrachteten Kurse weiter, die True Strength Index Indikatorwerte gehen jedoch schon wieder nach oben. Die Dynamik in der Abwärtsbewegung hat also nachgelassen und der Kurs selbst läuft dann nach oben schwächer werdend aus.
Umgekehrt kann in einem Aufwärtstrend eine bärische oder negative Divergenz zwischen Kurs- und Indikatorwerten auftreten. Das heißt, der Basiswert steigt weiter, währenddessen der Wert des TSI schon wieder abnimmt. Die Stärke des Aufwärtstrends ist dann also abnehmend.
Wenn in den True Strength Index Indikator oben und unten Extremzonen eingezogen werden, kann er auch zur Bestimmung von überkauften Titeln (oberhalb der oberen Linie) und überverkauften Titeln (unterhalb der unteren Linie) dienen.
Als mit zwei gleitenden Durchschnitten zur Berechnung besonders weich gezogene Indikatorlinie kommen Signale zwar etwas verzögert, dafür aber umso klarer zur Geltung.
Trader können zur Signalbestimmung nach Belieben Trendlinien, Trendkanäle oder auch Widerstands- und Unterstützungslinien einzeichen. Besonders geeignet sind jedoch gleitende Durchschnitte. Hierbei sind dann vor allem die Schnittpunkte der Signallinie mit der Indikatorlinie interessant. Schneidet die Signallinie den Indikator von unten kommend nach oben, ist das ein Kaufsignal. Schneidet sie dagegen die Indikatorlinie von oben kommend nach unten, ist das ein klares Verkaufssignal.
Der True Strength Index Indikator unterscheidet sich nur marginal vom Relative Strength Index Indikator. Dadurch, dass nur auf die Kurswertveränderungen, anstatt auf die Schlusskurse Bezug genommen und eine zweifache Glättung stattfindet, ergibt sich insgesamt ein etwas weniger hektisches und weicheres Bild.
Fazit
Der True Strength Index Indikator gehört zu den Momentum Indikatoren, der ähnlich wie der relative Strength Index Indikator die Stärke einer Kursentwicklung bestimmt und Auskunft über die Trendrichtung sowie Trendwechsel gibt. Durch seine mehrfache Glättung liefert er sehr klare Kauf- und Verkaufssignale.
In trendlosen Phasen treten, durch genau diese Glättung, verstärkt Fehlsignale auf. Insgesamt, vor allem innerhalb von Trends sowie bei einer Trendumkehr liefert der True Strength Indikator jedoch sehr viele Informationen, weshalb er sich für praktisch alle Basiswerte eignet. In trendlosen Phasen sollten andere Indikatoren wie der Stochastic Oscillator verwendet werden
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