Ebit Marge
Auf den ersten Blick scheinen die „neuen“ Unternehmenskennzahlen ziemlich verwirrend zu sein. Mal kommunizieren die Unternehmen die Kennzahl EBIT bzw. der EBIT-Marge, ein anderes Mal ist von EBITDA- bzw. der EBITDA-Marge die Rede. Und dann sind die Zahlen – erstaunlicherweise – auch noch ziemlich unterschiedlich. Begleite uns ein bisschen auf einer Reise durch die Welt der Kennzahlen und Du wirst sehen: Die langfristige EBIT-Entwicklung kann durchaus eine Kennzahl sein, mit denen sich eine Unterscheidung zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Unternehmen bzw. Aktien vorbereiten lässt. Egal ob Du investieren möchtest oder nur wissen möchtest, wie es um die großen Unternehmen einer Branche bestellt ist.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 15.11.2024
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EBIT ist eine aussagekräftige Kennzahl des Betriebserfolges
Der Begriff EBIT stammt aus der englischen Sprache und ist eine Abkürzung für „Earnings before Interest & Tax“. EBIT beschreibt also die Gewinne bzw. den (Roh-) Ertrag vor der Belastung durch Zinsen und Steuern. In der Welt des Handelsgesetzbuches, welches sich zugunsten einer internationalen Standardisierung auf dem Rückzug befindet, wäre dieser Begriff am Ehesten vergleichbar mit dem Ertrag aus „normaler“ bzw. ordentlicher Geschäftstätigkeit. EBIT beschreibt also den Wertzuwachs bzw. Gewinnbeitrag vor der Belastung durch die Finanzierungskosten und die Steuern.
Die Kennzahl entsteht aus den verbuchten Umsätzen abzüglich den zurechenbaren Personal-, Material- und auch Gemeinkosten. Die Zahl EBIT kennzeichnet damit den Betriebserfolg vor außerordentlichen bzw. Sonderposten.
Die EBIT Kennzahl und ihre Bedeutung für das Unternehmen
Die Kennzahl EBIT wird üblicherweise in Währungseinheiten angegeben und ist damit ein deutlicher Hinweis auf die Leistungsfähigkeit des Unternehmens oder seiner einzelnen Geschäftsfelder. In größeren Unternehmen macht es deshalb durchaus Sinn, nicht nur ein „Gesamt-EBIT“ zu berechnen, sondern die Rechnungslegung so zu verfeinern, dass der Erfolg der einzelnen Geschäftsfelder deutlich wird.
Wenn Du Dich von der Vorteilhaftigkeit einer Investition überzeugen möchtest, dann kannst Du EBIT in Relation setzen zum gebundenen Kapital. Und erhältst damit eine Renditekennzahl für das eingesetztzé Kapital in Prozent.
Die Kennzahl EBIT umgerechnet als prozentualer Wert ist zudem eine interessante Basis für die verschiedensten Vergleichsrechnungen. Die folgenden, beispielhaft dargestellten, Berechnungen bewähren sich und sind aus dem betrieblichen Alltag nicht wegzudenken:
EBIT im Branchenvergleich
In vielen Märkten verteilen sich immer größere Marktanteile auf wenige Wettbewerber, die stets wachsen können auch ohne Fremdkapital aufzunehmen. Ein hohes EBIT weist auf eine sehr starke Marktposition hin, bei der die verlangten Produkt- oder Dienstleistungspreise wesentlich mehr als die Kosten hereinwirtschaften.
Ein niedriges oder gar negatives EBIT kann dagegen ein echtes Warnsignal sein. Denn dann würden die Verkaufspreise oder Erlöse nicht einmal die Herstellungskosten decken. Auswege könnten dann eine Veränderung der Verkaufspreise oder auch des Produktionsprozesses sein. Ein nicht zufriedenstellendes EBIT lädt deshalb geradezu dazu ein, alle Kosten- und Ertragspositionen noch einmal gründlich durchzugehen.
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Einordnung von Geschäftsbereichen in den Produktlebenszyklus
Der EBIT-Betrag kann zudem dazu verwendet werden, eine Einordnung in den Produktlebenszyklus bestehend aus Entstehung, Einführung/Launch, Markteroberung, Reife und Degeneration vorzunehmen. Ein EBIT kleiner als Null kann bedeuten, dass Dein Unternehmen sich noch in der Anfangspahse befindet und erste Anlaufverluste anhäuft. Wenn das EBIT nicht binnen einer von Dir gesetzten Frist steigen würde, dann sollten alle Alarmglocken bei Deinem Unternehmen läuten. Ein hohes EBIT ist mehr als ein Hinweis auf die Marktgängigkeit der eigenen Produkte. Es kann ein Hinweis auf einen gerade erst wachsenden Markt sein, der in der Boomphase noch sehr hohe Deckungsbeiträge, EBITs und Umsatzrenditen ermöglicht.
Kippt ein EBIT – ohne dass Dein Unternehmen einen Fehler gemacht hätte – so kann es sich um einen in verschiedener Art und Weise degenerierenden Markt handeln. Es kann sein, dass durch Verlagerung in Niedrigkostenländer die Verkaufspreise sinken oder dass der Wettbewerb inzwischen sehr intensiv geworden ist. Oder dass die Menge der angebotenen Produkte die Nachfrage bei weitem übersteigt. Wenn Du diesen wertvollen EBIT-Hinweisen nachgehst, dann kannst Du das EBIT als wertvollen Hinweisgeber für Weichenstellungen in Deinem Unternehmen nehmen.
Geringer werdende Bedeutung für die Kapitalmärkte
Der Blickwinkel der Wirtschafts- und Börsenberichterstattung hat sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Obwohl das EBIT weiterhin eine der bedeutendsten betriebswirtschaftlichen Kennzahlen ist rückt sie zunehmend in den Hintergrund. Ausgehend von den Berichten der weltweit führenden Unternehmen rückte die Kapitalrendite (entweder auf das Eigenkapital oder das gebundene Kapital) in den Vordergrund.
Die prozentuale Rendite steht erstaunlicherweise mehr im Vordergrund, als der reine Zahlen- oder Währungswert des betrieblichen Erfolges des einzelnen Unternehmens oder eines Teilbereichs.
Diese „neue“ Betrachtungsweise stellt damit das Endergebnis des betrieblichen Prozesses in den Vordergrund. Mit dem Ziel die Eigenkapitalrendite aus unternehmerischer Tätigkeit mit der Rendite von festverzinslichen Wertpapieren zu vergleichen.
In der Zusammenfassung kann gesagt werden, dass die EBIT Zahl zu den aussagekräftigsten Kennzahlen gehört und auch ein Ausgangspunkt für unternehmerische Entscheidungen sein kann.
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