Die Tatsache, dass die Börsen Anlegern vielfältige Gelegenheiten fürs Spekulieren und Geldverdienen bieten, bedeutet für potenzielle Börsianer vor allem eines: die Notwendigkeit einer akkuraten Vorbereitung im Hinblick auf die eigenen Aktivitäten und den Markt. Nicht nur Anfänger tun gut daran, ausreichend Zeit in die Planung einer Geldanlage oder eines Investments zu investieren.
Die Auswahl der Anlageklassen ist so weitreichend, dass Anfänger schnell überfordert sind. Zumal es nicht nur darum geht, ein Anlagemodell zu finden, das den eigenen Zielen und finanziellen Möglichkeiten gerecht wird. In erster Linie müssen Trader – wie Händler gerade im Bereich des Handels mit Derivaten Finanzinstrumenten genannt werden – eine Vorstellung davon haben, welche Ziele sie erreichen möchten und welche Trading-Strategie sie zum Erfolg führen kann.
Verschiedene Anleger haben unterschiedliche Bedürfnisse
Worum geht es? Nun, im Mittelpunkt steht die Frage, wie ich als Anleger die bestmögliche Rendite bei vertretbarem Risiko anstrebe. Die Analyse der gewünschten Rendite auf der einen sowie der Risikobereitschaft auf der anderen Seite ist ein elementarer Ausgangspunkt für den Einstieg in den Markt. Sagen ließe sich zutreffenderweise: Jeder Mensch und damit auch jeder Händler ist anders. Die anvisierten Ergebnisse des Tradings sowie die strategischen Marschrichtungen variieren. Natürlich gibt es immer wieder gewisse Schnittmengen, auf die sich die Mehrheit der professionell ausgerichteten Trader einigen können. Gemeint sind dabei in erster Linie die typischen strategischen Vorgehensweisen wie Daytrading, Swingtrading oder das direkte Investment, das je nach Budget und bevorzugten Zeithorizont ebenfalls als eine von drei möglichen Trading-Varianten genannt werden muss.
In den folgenden Abschnitten befassen wir uns mit ebendiesen drei Trading-Arten und nähern uns der Überlegung, welches Modell für welche Zielgruppe sinnvoll ist. In einigen Punkten zeigen sich Parallelen zwischen den Ansätzen, in anderen Bereichen unterscheiden sich die Handelskonzepte mehr oder minder extrem voneinander.
Das Trading-Modell „Daytrading“: Rendite binnen eines Handelstags kassieren
Ein zentraler Hinweis auf den technischen Hintergrund der Trading-Art „Daytrading“ findet sich bereits in der Vorsilbe „Day“. So stammt der Begriff natürlich aus dem Englischen und bedeutet nichts anderes als „Tag“. „Trading“ wiederum heißt bekanntlich „handeln“. Kurzum: Im Falle des Tageshandels geht es darum, dass Händler ihre Positionen innerhalb eines einzigen Handelstags eröffnen und schließen. Das Halten von Positionen bis zum nächsten Tag (oder Termine darüber hinaus) ist der Funktionsweise wegen nicht vorgesehen. Schaut man sich die Handelsplattformen der Broker für den Handel mit binären Optionen, Forex-Werten oder Differenzkontrakten (CFDs) an, zeigt sich, dass die Handelszeiten in diesem Spektrum dennoch über die Zeitspannen hinaus gehen, die Anleger/Trader sonst aus dem eigenen Alltag kennen.
Beliebte Laufzeiten beim Daytrading:
- 30-Sekunden-Optionen
- 60-Sekunden-Optionen
- 120-Sekunden-Optionen
- Optionen mit Laufzeiten von einigen Minuten
Natürlich liegen die maximalen Laufzeiten bei einigen Stunden, wobei Händler durch die Bereitschaft, an verschiedenen Märkten weltweit zu spekulieren, eine deutliche Erweiterung ihres zeitlichen Horizonts beim Daytrading erreichen können. Üblicherweise bewegen sich die Obergrenzen zwangsläufig in einem Rahmen von bis zu 12 Stunden. Ausnahmen bestätigen diesbezüglich die Regel.
Handeln innerhalb eines Tages verlangen Händlern einiges ab
Die besonders kurzen Optionen im Umfang von maximal einigen Minuten tragen oft den Namenszusatz „Turbo“. Zwar öffnen die Märkte ihre Pforten im Normalfall am frühen Morgen und schließen diese wieder am Abend. Händler, die sich der digitalen und globalen Zusammenhänge bewusst sind, wissen, wie flexibel sie durch den Zugang zu zahlreichen internationalen Handelsplätzen über ein Zeitfenster von acht bis 12 Stunden hinaus agieren können. Wird die Zeitumstellung während der Handelswochen bestmöglich berücksichtigt, können Daytrader fast rund um die Uhr Orders über die Handelsplattform ihres Brokers ausführen lassen.
Besonderheiten der Handelsplätze müssen bekannt sein
Hier geht es vor allem darum, die exakten Unterschiede wie die nationalen/internationalen Feiertage sowie die jeweiligen regionalen Handelszeiten zu kennen und dieses Wissen zur Grundlage zukünftiger Daytrading-Handelsentscheidungen zu machen. Die zeitlichen Begrenzungen verlangen gerade Neulingen einiges ab. Die Orderarten betreffend fallen die Abweichungen zwischen den Brokern relativ gering aus. Auch sind überhaupt die meisten Orderarten aus dem Broker-Portfolio im Bereich des Daytradings einsetzbar. Ob jedoch alle Handelsarten ihren Zweck erfüllen, ist eine Frage des Budgets und des Risikos, das Händler eingehen möchten. Diese Risikobereitschaft sollten Händler immer wieder auf den Prüfstand stellen. So kann es sei, dass Einsätze nach und gesteigert werden, während die Laufzeiten zunehmend kürzer und das Daytrading damit unter analytischen Aspekten immer schwieriger wird.
Hohes Risiko lässt mögliche Renditen steigen
Richtig ist ebenso, dass es bei der Auswahl der Basiswerte vielfach Restriktionen geben kann. So führt kein Weg an einem genauen Vergleich der Broker-Plattformen vorbei, wenn Trader die optimale Vielfalt genießen möchte. Zumal nicht alle Assets (Basiswerte) für Daytrader unbedingt die ideale Wahl sind. Denn hier braucht ein hohes Maß Volatilität (Stichwort: Volatilitätsstrategie). Nur Werte, die starke Schwankungen binnen kurzer Zeiträume aufweisen, eignen sich für Maßnahmen im Bereich Daytrading. Daytrader können allgemein Renditen von meist mindestens 60 Prozent bis maximal 90 Prozent realisieren. Höhere Gewinne winken üblicherweise nur bei Optionen im „High-Yield“-Modus, bei dem Positionen typischerweise übers Wochenende hinaus gehalten werden. Dies wiederum ist der Logik folgend für Daytrader nicht möglich; eben weil innerhalb eines Handelstags agiert wird. Je höher die angestrebte Rendite, desto höher das Risiko.
Will heißen:
Bei Basiswerten, die von Brokern mit Renditen von 80 Prozent und mehr beworben werden, ist das Eintreten des prognostizierten Ereignisses eher unwahrscheinlich. Exotische Devisenwerte etwa können binnen kürzester Zeit trotz einer vorbildlichen Daytrading-Handelsstrategie dazu führen, dass die gehandelten Optionen „aus dem Geld enden“, wie verlorene Trader vielfach tituliert werden. Nichtsdestotrotz können Händler an einem einzigen Tag oftmals erstaunliche Gewinne auf ihrem Handelskonto verbuchen, wenn sie clever agieren und es ihnen gelingt, die richtigen Handelszeiten und Basiswerte mit einem individuell angemessenen Einsatz zusammenbringen.
Mögliche Order-Zusätze können Risiken positiv beeinflussen
Für das Konzept des „Intraday“-Handels spricht letztlich noch ein weiteres Argument. So sei als positiver Nebeneffekt erwähnt, dass die Handelsentgelte bei den kurzen Laufzeiten im Normalfall gering ausfallen. Was dies für Trader bedeutet, ist offensichtlich. Nach Abzug der Handelskosten bleibt vom Gewinn eine höhere Rendite übrig! Niedrige Gebühren sind ein wichtiger Grund, weshalb digitale Optionen auf Basis im Rahmen des Daytradings zunehmend bei Privatanlegern auf großen Zuspruch stoßen. Dass gerade Binäre Optionen Broker teilweise Order-Extras zur Risikobegrenzung zulassen, kann Trefferquoten erhöhen oder Verlustgefahren senken. Dies gelingt auf verschiedenen Wegen.
Zum Beispiel können Optionen mittels „Early Closure“-Funktion vorzeitig geschlossen werden. Auch existiert mitunter eine „Roll Over“-Funktion, durch deren Einsatz Händler die bisheriger Laufzeit meist um dieselbe anfängliche Zeitspanne verlängern können.
Mobile Trader profitieren von größerer Flexibilität
Ein vollständiger Risikoausschluss sind derartige Extras natürlich nicht, gerade wegen der schwierigen Analyse der Kursentwicklungen beim Kurzfrist-Trading. Vorteilhaft wirken sich die inzwischen fast flächendeckend verfügbaren Mobile Apps aus. Sie erlauben Tradern das Spekulieren vom Tablet PC oder Smartphone aus. So können Brokerkunden von jedem Ort und zu jeder Zeit auf ihre Handelskonto zugreifen, um den Stand aktueller Positionen zu überprüfen oder neue Orders auszuführen. Flexibilität ist nirgendwo so wichtig wie beim Daytrading. Beachten müssen Trader den Aspekt der Kompatibilität. Werden die technischen Anforderungen an mobile Betriebssysteme nicht erfüllt, kann dies zu Problemen beim Daytrading führen.
Diese können wegen der kurzen Laufzeiten nicht mehr korrigiert werden, wenn beispielsweise der Zugang zum mobilen Internet nicht reibungslos funktioniert. Verluste können so vorprogrammiert sein. Passt alles zusammen, erreichen Daytrader mit geringem Zeitaufwand nicht selten eindrucksvolle Renditen.
Das Trading-Modell „Swingtrading“: Mit dem richtigen „Schwung“ zum Gewinn
Es braucht keine allzu umfangreichen Englischkenntnisse, um eine erste Vorstellung davon zu erhalten, was sich hinter dem Thema „Swingtrading“ verbirgt. Der Begriff „Swing“ bedeutet im Grunde nichts anderes als „Schwung“. Was aber genau dieser Schwung nun beim Trading mit Finanzderivaten ist, wissen Anfänger meist nicht. Swingtrading ist im digitalen Zeitalter eine der beliebtesten Tradingstrategien, durch deren Verwendung Händler ausgesprochen respektable Gewinne erreichen können. Ein wichtiger Vorzug dieses Ansatzes sind Profis zufolge die flexiblen Anwendungsmöglichkeiten, von denen Händler hier profitieren. Wie bei allen strategischen Konzepten braucht es zunächst einige Zeit, bis Trader alle Facetten verstanden haben und die bestehenden Chancen und Risiken vollends überblicken.
Auch die Gefahren des Swingtradings sind zu berücksichtigen
Generell sollte ich als potentieller Anwender des Swingtrading nicht nur mit den Vorzügen vertraut sein, sondern zudem mögliche Contra-Argumente kennen, die zumindest in bestimmten Phasen des Marktes gegen einen Einsatz der (Binaries-) Strategie sprechen können. Grundfragen für einen möglichen Einstieg in diesem Bereich sind die nach dem Zeitrahmen, in dem ich mich bewegen möchte, sowie nach dem Budget, das mir zur Verfügung steht. Schon früh wird erkennbar, dass Swingtrading nicht für jeden Brokerkunden von Interesse sein kann.
Welcher Gedanke steckt hinter dem Ansatz?
Im ersten Schritt sollten sich Trader vor Augen führen, dass sich Kurstrends am Markt im eigentlichen Sinne niemals konsequent linear entwickeln. Konstant gerade verlaufende Kurslinien haben Seltenheitswert, auch wenn dies auf Laien beim ersten Blick auf Kurscharts den Eindruck erwecken mag. Faktisch aber zeigt das eingehende Studium von Charts, dass es immer wieder Ausschläge der Kurse gibt – mal mehr und mal weniger eindeutig. Diese Ausbrüche und Rückschläge fallen nicht immer groß aus. Dennoch sind sie vorhanden und können Tradern günstige Gelegenheiten offenbaren. Die Abweichungen in die Gegenrichtung und anschließend zurück in die Trend- oder Gegentrendrichtung sind die besagten Swings. Sie erlauben bei gezielter Vorgehensweise zwischenzeitliche Gewinnmitnahmen.
Charttechnische Analyse weist auf gute Einstiegsmomente hin
In Charts zeigt sich weiterhin, dass die Swing-„Zacken“ wie der eigentliche Haupttrend von Hochpunkten und Tiefständen gekennzeichnet sind. Sie können gegen den Haupttrend oder mit ihm verlaufen. So kann selbst der größte und deutlichste Trend in einem Bereich des Finanzmarktes in schöner Regelmäßigkeit von erfahrenen Tradern in mehrere kleinere Trends unterteilt werden. Was es auf Seiten der Händler braucht, ist das nötige charttechnische Know-how, um diese Einzeltrends zu entdecken, um im nächsten Schritt passende Trades/Orders zu planen. Swings sind im Grunde also Korrekturen innerhalb eines übergeordneten Trends, die regelmäßig Rendite einbringen können.
Stärke, Stabilität und Dynamik des Haupttrends entscheiden über das Ausmaß das Korrekturen, also die „Abmessungen“ der jeweiligen Swings. In einem besonders starken Trend sind Swings oft nur kurz und mit ausreichend Erfahrung zu erkennen. Innerhalb eines sehr gut ausgebildeten Trends, der sich als sehr konstant präsentiert, sind sie oft eindeutiger.
Welche Laufzeiten sind typisch beim Swingtrading?
In Ratgebern zum Swingtrading wird vielfach auf Ähnlichkeiten zum Positionstrading verwiesen. Diese Gleichsetzung aber ist nicht vollends berechtigt. Positionstrading nämlich wird meist mindestens mittelfristig praktiziert, während Swingtrader eher kurzfristig agieren. Laufzeiten bewegen sich beim Traden auf Swing-Basis vielfach im Bereich von 24 Stunden bis zu fünf Tagen. Längere Laufzeiten sind zwar denkbar, aber eher selten. Dies liegt daran, da die Trendphasen ebenfalls eher mittelfristig verlaufen.
Trades mit „Swing“ durch Signal-Einsatz sicher vorbereiten
Ein sehr volatiler Markt wie der Forex- oder Rohstoff-Sektor verlangt besonders präzise Analysen, während weniger schwankungsanfällige Märkte aus Händlersicht schnellere Erkenntnisse fürs Swingtrading erlauben. Der Grund wird im Beispiel deutlich: Die hohe Volatilität des Devisenmarktes erschwert das Erkennen eindeutiger Trends. Wer Aktien bevorzugt, stößt deutlich schneller auf entsprechende Chancen. Professionelles Swingtrading verlangt Tradern den Einsatz relevanter Handelssignale. Das Verwenden von Indikatoren ist zwar vergleichsweise zeitintensiv, zugleich aber der beste Weg für die Suche nach Gelegenheiten.
Zu den bekanntesten Signalen gehören die folgenden:
- Bollinger Bänder
- Gleitende Durchschnitte
- der Relative Stärke Index (kurz: RSI)
- Stochastik Indikator
Widerstände, Formationen & Unterstützungen als Hilfsmittel
Zahlreiche andere Signale können ebenfalls Hinweise auf Chancen geben. Ratsam ist die Anwendung von Fortsetzungs- und Umkehrformationen im Zuge der Technischen Analyse. Um diese Formationen bewegen sich Prognosen üblicherweise. Widerstände und Unterstützungen sind beim Swingtrading gleichermaßen bedeutsame Instrumente für die Analyse. Erst die Kombination dieser genannten Aspekte führt zu lohnenden Einstiegsmomenten. Allerdings: Fallen Kurskorrekturen extrem deutlich aus, kann durchaus auf die Einbindung von Handelssignalen verzichtet werden.
Beim Handel binärer Optionen entfällt die Suche nach einem angemessenen Zeitpunkt für den Ausstieg, da Laufzeiten vordefiniert sind. Wir haben erkannt, dass erfolgreiches Swingtrading kein reines Glücksspiel, sondern das Ergebnis einer genauen Analyse von Trends und ihrer internen Bewegungen ist.
Viele kleine Positionen statt einiger großer Trades
Typisch für das Trading auf Swings ist bei vielen Händlern das Ausführen zahlreicher kleinerer Trades mit dem Ziel einer hohen Gesamtrendite. Trader müssen also nicht unbedingt auf den einen großen Wurf (in Form eines akuten Kursausbruchs) warten. Ein Vorteil besteht bei dieser „Politik der kleinen Schritte“ darin, dass diese Arbeitsweise der Risikominimierung und damit der Verlustbegrenzung dienen kann. An dieser Stelle zeigt sich also eine Parallele zum sogenannten „Scalping“, bei dem ebenfalls viele kleine Positionen ausgeführt werden. Fürs Swingtrading spricht die Möglichkeite, ohne Probleme auch in einer offensichtlichen Seitwärtsbewegung Gewinne mitnehmen zu können. Denn selbst hier treten ab und zu Schwankungen auf.
Chancen entdecken und direkt aufgreifen
Den Chancen gegenüber steht der meist recht hohe analytische Aufwand. Nebenbei werden Händler beim Swingtrading eher keine Gewinne mitnehmen. Was es braucht, sind Konsequenz und Geduld. Schließlich ist das Herausfiltern von mehr oder minder großen Kursbewegungen während eines Trends das erklärte Ziel. Zudem müssen Trader schnell reagieren, da die Ausschläge vielfach nur kurz auftreten. Die Mühen machen sich aber mit etwas Glück sehr schnell bezahlt.
Zum Schluss ein kurzer historischer Ausflug, der auch für Swingtrader relevant ist. Der Erfinder der Technischen Analyse, Charles Down, hat zu Lebzeiten ein dreiteiliges Trendmodell ausgearbeitet, dass auch und gerade beim Swingtrading von Bedeutung ist.
Es geht um
- den Primärtrend → den übergeordneten Haupttrend, der teils über Jahre verläuft
- den Sekundärtrend → eher kurzer Trend im Haupttrend (3 Wochen bis etwa 3 Monate)
- den tertiären Trend → üblicherweise wenige Stunde/Tage bis max. 3 Wochen
Haupttrends können von anderen Trends durchzogen sein
Der Sekundärtrend trifft vielfach eher in den Anfangstagen, also während des Aufbaus eines Primärtrends auf. Der Tertiärtrend kann in akuten Phasen schon nach einigen Stunden überstanden sein. Dieses Trendmodell mit drei Stufen ist im Normalfall die Grundlage fürs Swingtrading. Die Schwierigkeit besteht eindeutig darin, die Phasen voneinander zu unterscheiden und zu verstehen, dass gerade Sekundär- und Tertiärtrends nicht nur einmalig, sondern genau genommen immer auftreten können. Ein wichtiges Indiz dafür, weshalb Swingtrader oft mit kurzen Laufzeiten innerhalb eines einzelnen Handelstags arbeiten. Die Frage, wann eine Trendumkehr bevorsteht, ist der Dreh- und Angelpunkt.
Modell 3 – das Investment: Kapital gewinnbringend verteilen
Auch der Begriff „Investment“ stammt aus dem Englischen. Im Deutschen spricht man von einer „Investition“. Gemeint ist mit diesem Terminus zunächst einmal ein Kapitaleinsatz, wobei der Zweck der Verwendung verschiedenster Art sein kann. Der Anleger wird in diesem Kontext als Investor bezeichnet. In aller handelt es sich in diesem Fall um Finanzinvestitionen. Dabei hat gerade die zunehmende Digitalisierung des Finanzmarktes in den vergangenen Jahren für institutionelle wie private Anleger zu einer deutlichen Erweiterung des Handelsspielraums geführt. Beliebt sind beispielsweise Investmentgesellschaften. Unternehmen dieser Kategorie offerieren etwa Einlagen in spezielle Investmentfonds, smit denen sie sich entweder an eine oder beide Zielgruppen richten.
Die Anbieter werden durch die BaFin – die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – beaufsichtigt und reguliert. Zudem sind die Gesellschaften hierzulande an das Investmentgesetz (InvG) gebunden.
Investments können viele Gesichter haben
Neben dem klassischen Kapitaleinsatz werden auch viele Arten von Geldanlagen im allgemeinen Sprachgebrauch vielfach als Investment tituliert. Ganz gleich, ob es sich dabei um Investitionen in Aktien, Rohstoffe, Devisen, Sparbriefe und -konten, Unternehmens- und Staatsanleihen, Zertifikate, Optionsscheine oder andere Varianten handelt. Noch relativ jung ist das Investment in Darlehen nach dem System „von privat an privat“, an dem Investoren im WWW zunehmend teilhaben können, um Renditen zu realisieren, die weit über die normalen Sparzinsen hinausgehen. Investitionen in Rohstoffe wie Gold etwa sind durch Angebote wie Goldsparpläne mit monatlichen Sparraten längst ebenfalls zu einem lukrativen Ansatz geworden, nachdem früher eher Investoren mit großen Budgets in diesem Marktsegment erfolgreich waren. Gold war und ist als Investment begehrt, wenn Spekulationen in anderen Bereichen krisenbedingt eher zu Verlusten führen können.
Verschiedene Wege zur Steigerung des Kapitals
Grundsätzlich immer handelt es sich bei einem Investment um das Einbringen von Kapital. Dass dieses Vorgehen viele Gesichter haben kann, liegt angesichts der vielfältigen Angebote am Markt auf der Hand. Die Bedeutung des Wortes „Investment“ definiert also nicht eindeutig, wie und wo verfügbare Gelder investiert werden. Stattdessen geht es einzig und allein darum, dass Institutionen oder Einzelperson einen in Angriff nehmen Kapitaleinsatz, um auf diese Weise einen Ertrag anzustreben. Dieser Ertrag wiederum kann die Form eines garantierten Zinssatzes haben; ebenso gut aber sind Dividendenzahlungen und Gewinne aus positiven Kursentwicklungen am Aktienmarkt (oder über Fonds-Investments) denkbare Wege zur Ertragsmitnahme.
Während Anleger flexibel entscheiden, welche Summen sie in ein Konto oder eine Aktie investieren, geben Betreiber von Investmentfonds sowie Anbieter von Zertifikaten oder Anleihen klar vor, welche Mindesteinlagensummen Interessenten für einen Einstieg aufbringen müssen. Kleinanleger können im Ernstfall aufgrund hoher Einstiegshürden von Anfang an ausgeschlossen sein.
Klassische Investments am Kapitalmarkt: vom Sparer zum Aktionär
Zu unterscheiden ist wie bei allen Einlagen am Finanzmarkt zwischen eher kurzfristigen Investments (wie im Falle von Tagesgeldkonten, bei denen Gelder jederzeit verfügbar sind) und langfristigen Investments wie bei Fonds und Aktien üblich. Elementare Grundvoraussetzung für die Investitionen ist die Kapitalvermehrung. Das Ziel eines jeden Investments ist es, das Vermögen bzw. Kapital zu vergrößern. Eine Ausnahme gilt bei unternehmerischen Investments. Ihr Ziel kann durchaus nicht nur die Vermögensmehrung, sondern ebenso zusätzliches Sachkapital sein, um so zum Beispiel in größerem Umfang als bisher Güter zu produzieren. Ein wichtiges Stichwort in diesem Kontext kann deshalb der Begriff der „Expansion“ sein. Neben der Erweiterung des Unternehmens kann weiterhin der Wunsch einer Stabilisierung oder Verbesserung der Marktposition Ausgangspunkt für Investments durch Unternehmen sein.
Auch Derivate können Investment-Grundlagen sein
Wichtiger Bestandteil aller Investments ist ein angemessenes und zu den Zielen und Bedürfnissen passendes Investment-Management – es geht somit um eine bedarfsgerechte Vermögensverwaltung, um durch zusätzliche Investitionen oder Umschichtungen des Portfolios bestmögliche Ergebnisse zu erreichen. Die genannte Bedingung des Zugewinns erklärt, weshalb Spekulationsgeschäfte wie der Handel mit CFDs oder Binäroptionen im eigentlichen Sinne kein klassisches Investment darstellt. Denn hier geht es im Grunde um Wetten auf auf Kursentwicklungen von Basiswerten, bei denen es sich wiederum durchaus um Aktien, Forex-Werte oder Indizes handeln kann. Mit der Zeit aber hat sich die begriffliche Definition vom klassischen Standpunkt wegbewegt, hin zu einer freieren Bewertung. So fallen die genannten Derivate, aber auch Futures, Hedge Funds und andere heute unter diesen zunehmend weiter gefassten Oberbegriff.
Der Anlagemarkt im Wandel der Zeit
In besonderer Weise seien zum Ende nachhaltige Investments stellvertretend für den Wandel des Anlagemarktes genannt. So werden Themen wie Umweltschutz, Ethik und eben die besagte Nachhaltigkeit (Stichwort: Erneuerbare Energie wie Solartechnologien statt Atomstrom, Gas und Kohle) immer wichtiger. Auf gute Renditen müssen Anleger mit hohem ethischem Anspruch längst nicht mehr verzichten. Insgesamt wächst der Investment-Markt stetig, sehr zur Freude von Anlegern, die großen Wert auf Diversifikation (Risikostreuung) innerhalb ihres Depots legen und nicht alles auf eine Karte setzen möchten.