Crowdfunding Erfahrung – Was du wissen solltest
Seine Geburtsstunde in der heutigen Form feiert das Crowdfunding im Internet. Die damalige Idee, weniger beachteten Musikern durch eine Massenfinanzierung (oder Schwarmfinanzierung) ihr Album zu finanzieren, sollte deren geistiges Eigentum vor Cyberdiebstahl schützen. Inzwischen finanzieren sich auch Start-Ups über das Prinzip, die ansonsten nur geringe Kreditaussichten hätten.
Finden Sie den idealen Broker für Ihre Ansprüche in unserem Vergleich.
Stand der Tabelle / Letztes Update: 26.11.2024
- Nein
- Kredite mit Rückkaufgarantie
- Auto Invest setzt die gewählte Strategie
- Hervorragender Support
- Nein
- Konto eröffnen in wenigen Minuten
- Über Sekundärmarkt Kredite verkaufen
- Sehr hohe Renditen
Crowdfunding – Erklärung zum Finanzierungsprinzip
Grundsätzlich ist für jede Existenzgründung eine unterschiedlich hohe Kapitalsumme für Erstanschaffungen nötig. Viele Branchen lösen diesen Bedarf beim Start-Up über einen Bankkredit. Je nach Geschäftsmodell gibt es sogar Förderbanken, die den Start in das neue Unternehmensmodell erleichtern. Aber Banken überlegen sehr genau, welche Ideen sie fördern. Speziell Künstler oder Start-Ups mit Nischenideen im sozialen oder kulturellen Bereich sind vielen Banken viel zu riskant. Deshalb ist es für diese Visionäre sehr schwierig, ohne reiche Schwiegereltern oder eigenes erspartes überhaupt mit der Idee auf dem Markt aufzutreten.
Ein erster Versuch zum Crowdfunding etablierte sich 2003 mit ArtistShare in den USA. Auch neue Plattformen konzentrierten sich zunächst auf die Finanzierung von Musikprojekten. Erst 2011 kam die Idee auch in Deutschland an. Start-Ups aus Film und Design, Theater und Fashion konnten mit Crowdfunding auf Plattformen wie inkubato oder Startnext ihre Ideen auf den Markt bringen. Allerdings muss hinsichtlich des Nutzen-Kosten-Verhältnisses die Funktionsweise von Crowdfunding besser betrachtet werden.
Funktionsweise von Crowdfunding
Visionäre haben mit etwas Glück Mitträumer. Menschen mit Geld können damit das ungewöhnliche Start-Up teilweise unterstützen. Viele Menschen mit wenig Geld können beim Crowdfunding über die Menge der Einzelsummen einen Kredit für das jeweilige Projekt zusammenbekommen. Dazu stellt der Antragsteller sein Projekt vor und wartet darauf, dass Modedesigner oder Galeriebesitzer, Theaterinhaber oder Fotofirmen seine Kunst, seine Idee, sein Produkt als erfolgversprechend erkennen.
Auf Plattformen geht das investierte Geld ein und wird bei Erreichen der veranschlagten Kreditsumme an das Start-Up ausbezahlt. Für die Rückzahlung ist die Plattform zuständig. Die Kreditgeber beim Crowdfunding erhalten einen kleinen Zins-Mehrbetrag mit dem investierten Geld wieder. Crowdfunding minimiert das Risiko einer Fehlinvestition. Denn auch kleine Beträge leisten schon einen wichtigen Beitrag zum nötigen Gesamtkapital. Aber dieses Risiko bei der Rückzahlung ist über die „Crowd“ (den Schwarm oder die Masse) breit gestreut. Das Start-Up ist vor der Gründung gezwungen, sein Projekt erfolgversprechend zu bewerben. Gelingt dies beim Crowdfunding, stehen die Chancen auf Markterfolg ebenfalls viel besser als ohne die nötige Vorplanung.
Unterschied zum Crowdinvesting
Crowdfunding sammelt Geld für Start-Ups. Mit Ende der Rückzahlung ist das Projekt beendet. Beim Crowdinvesting bekommen die Kreditgeber mehr als ihr Kapital mit Zinsen wieder. Hier fallen bei Erfolg langfristig Gewinnanteile für die Kapitalgeber an. Zwar sind die Erträge beim Crowdinvesting vergleichsweise gering. Aber für den Fall, dass ein Start-Up einen Trend „erwischt“ und plötzlich erfolgreich durchstartet, wird jeder Projektunterstützer prozentual für seine frühere Finanzspritze belohnt.
Für Start-Ups beim Modell Crowdinvesting muss genau überlegt werden, wie viele Gewinnprozente überhaupt abgegeben werden können. Denn gänzlich ohne Gewinne lohnt sich der Aufbau des Unternehmens nicht, da für Entwicklungsmöglichkeiten kein Kapital generiert wird. Beim Crowdfunding dagegen ist die „Schuldigkeit getan“, sobald die letzte Rate an die Investoren zurückbezahlt ist.
Crowdfunding Vor- und Nachteile
Crowdfunding ist für viele Start-Ups vor allem mit ungewöhnlichen Visionen eine riesige Chance auf Finanzierung. Doch den Vorteilen stehen auch nicht zu unterschätzende Nachteile gegenüber. So lassen sich wichtige Vor- und Nachteile am besten zusammenfassen:
Vorteile
Viele kleine Start-Ups haben den Eintritt in einen Markt wegen fehlender Kleinfinanzierungen schwer.
Diese Vorteile erleichtern aber die Geschäftstätigkeit gerade in der Anfangsphase:
- „Der Schwarm“ (Crowd) besteht aus Projektbeobachtern auf der Suche nach außergewöhnlichen Ideen. Oft entwickelt sich schon während der Vorphase der Finanzierung eine Community mit Tipps, eventuell sogar kostbaren Geschäftskontakten für den späteren Aufbau des Start-Ups.
- Vor allem kleiner Finanzierungsbedarf wird oft von Banken oder Profifinanzierern wegen Beiläufigkeit oder wegen zu geringer Rendite-Aussicht abgelehnt. Aber eine Welt voller Ideen sollte auch von den zunächst scheinbar klingenden Visionen profitieren. Genau hier schließt Crowdfunding eine Lücke für mehr Kreativität.
- Der Einfluss beim Crowdfunding durch die Geldgeber bleibt im Einzelnen überschaubar. Es entsteht für das Start-Up nur der Anspruch, pünktlich und vollständig zurückzuzahlen. Die Firmenentscheidungen müssen der Rückzahlung ansonsten nicht angepasst werden.
Nachteile
Aus dem Boden lässt sich ein Start-Up auch mit Crowdfunding nicht ohne Weiteres.
Diese Voraussetzungen müssen erfüllt sein, am besten langfristig vor der eigentlichen Existenzgründung, einschließlich gelungener Crowdfunding-Finanzierung:
- Crowdfunding ist ein Hopp-oder-Topp-Risiko. Das Projekt wird einer Masse vorgestellt. Nur, wenn sich genügend Geldgeber für das Projekt begeistern, kommt auch rechtzeitig genügend Geld zusammen. Je höher das Budget angesetzt ist, desto mehr steigt das Risiko, dass im angesetzten Zeitraum die Finanzierung nicht gelingt. Passiert das, kommt es gar nicht erst zu einer Auszahlung. Nur ein neues Crowdfunding kann gegen dieses Risiko helfen – aber oft spielt der Zeitfaktor hierbei nicht mit.
- Banken verlangen für eine übliche Kreditvergabe einen überzeugenden Businessplan vom Kreditnehmer. Beim Crowdfunding muss viel mehr als ein Businessplan die Geldgeber überzeugen. Alle persönliche Euphorie, der klare Traum, die feste Vorstellung müssen möglichst bildlich dargestellt werden. Eine solche Überzeugungsarbeit kostet bereits vor dem Start-Up viel Kraft, vor allem die eigene exakte Vorstellung dafür, was aus der Idee / dem Projekt letztendlich wachsen soll.
- Deutsche Vorbilder für Crowdfunding sind noch spärlich. Der künftige Unternehmer muss also bereits bei der Budgetplanung sorgsam kalkulieren, ohne sich auf Erfahrungswerte stützen zu können. Es gibt auch keine langfristigen Möglichkeiten einer Vorhersage. Denn in der Regel lehnen Banken einen Kredit ab, eben weil das Projekt waghalsig und wenig vergleichbar erscheint. Allerdings: Wer zu seinem Projekt beim Crowdfunding exakt solche Hinweise gibt, hat gute Chancen, mutige Geldgeber zu gewinnen, die Lust auf völlig neue, seriöse Geschäftsmodelle haben.
Fazit:
Crowdfunding ist eine Chance für Start-Ups, auch mit wenig konventionellen Ideen den Markt zu bereichern. Auch die Geldgeber für solche Projekte sind Visionäre, die sich mehr Abwechslung wünschen und an solche kreativen Ideen jenseits des Mainstreams glauben. Doch die Vorbereitung des Crowdfundings verlangt viel Überzeugungsarbeit – die unter Umständen schon vor der Existenzgründung zur detaillierten Ausrichtung eines erfolgversprechenden Start-Ups beitragen kann.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!