CryptoAdvice – Seriös oder Scam?
CryptoAdvice offeriert Anlegern eine Blockchain Trading und Investment-Plattform. Diese soll ihnen schnelle Transaktionen zwischen Kryptowährungen für Arbitrage-Geschäfte durch Preisunterschiede an verschiedenen Kryptobörsen ermöglichen. Darüber hinaus werden im Rahmen des Crypto Trading „Forex-Handel“, beispielsweise zwischen US-Dollar und BTC sowie „Margin-Trading“ beziehungsweise „Margin-Lending“ mit Optionen sowie Crypto-Bonds über andere Anbieter angeboten.
ICOs, das heißt Investitionen in neu gelaunchte Kryptowährungen und „Dice Games“ mit progressiven Jackpots sollen nach Angaben auf der Webseite ebenfalls genutzt werden, um die Investitionen von Anlegern zu vermehren.
Wer andere Anleger einwirbt, soll zudem saftige Provisionen von 5 % der Einzahlungen erhalten. Die Einzahlungen müssen in QCX Token getauscht werden. Klingt gut?
Das fänden wir auch, wenn nicht so viele Fragen offenbleiben würden, die sich uns stellen. Lesen Sie hier unsere Analyse.
CryptoAdvice – Viele Trend-Begriffe, vage Erklärungen
Auf der Webseite www.cryptoadvice.com springen dem geneigten Investor und Leser zunächst die trendigsten Schlagworte der Kryptoszene entgegen. Arbitrage im Kryptohandel, Forex-Trading mit Bitcoins und USD, Kryptobonds oder auch Dice Gambling mit Kryptowährungen. Alle diese Aktivitäten sollen helfen, das Geld der Anleger zu vermehren. Dabei soll den Anlegern die Arbeit abgenommen werden. Die Transaktionen werden von Investment Managern durchgeführt.
Natürlich ist nichts gegen ein gewisses Risiko einzuwenden, wenn die Erträge stimmen, über die Risiken genau aufgeklärt wird. Vor allem sollte jedoch nachvollziehbar ist, welche Transaktionen konkret vorgenommen werden und welche Ergebnisse tatsächlich bisher erzielt wurden. Leider finden sich kein Geschäftsbericht oder zumindest überprüfbare Aufzeichnungen auf der Webseite.
Gut getarntes Ponzi Schema?
Dem durch Cryptoadvice offerierten Geschäftsmodell liegen keine Retail-Produkte oder Dienstleistungen zugrunde, die immer mal wieder nachgekauft werden müssen. Das macht die Anlage bei CryptoAdvice hochriskant, weil sie beispielsweise bei fehlgeschlagenen Investitionen vom Zustrom von immer neuen Geldern abhängig wäre.
Ohne zugrundeliegende nachkaufbare Produkte oder befristete Dienstleistungen mit einem nachvollziehbaren Kundennutzen bestehen jedoch natürliche Wachstumsgrenzen. Gefährlich wird es auch, wenn viele Anleger gleichzeitig Geld abziehen wollen. Eine Einbindung in ein Sicherungssystem wie bei europäischen Banken gibt es natürlich nicht.
Zu den Risiken gibt es unter Terms & Conditions zwar einen Hinweis, beispielsweise dass keine hohen Renditen garantiert werden können, eine detaillierte Risikoaufklärung sieht jedoch anders aus.
Leider gab es und gibt es zu viele Anbieter, die ebenfalls nicht genau erklären, womit das Geld eigentlich verdient wird und sich über kurz oder lang als Ponzi Schema zum Nachteil der Anleger entpuppen. Das eigentliche Geschäftsmodell und die Mittelverwendung werden dabei verschleiert. Daher muss die Frage nach der genauen Erklärung der Geschäfte erlaubt sein. Schlagworte sind keine befriedigende Antwort.
Wer steckt hinter CryptoAdvice?
Auf der Webseite von Crytoadvice findet sich im Impressum die Firma Mended Minds Ltd. mit Sitz in London. Die Firma offensichtlich im Jahr 2018 in Cardiff, Wales, in Unternehmensregister eingetragen. Die Webseite ging 2018 online. Es handelt sich bei Mendes Minds Ltd. mit der Marke CryproAdvice um eine nicht durch die FCA regulierte Firma.
Das ist insoweit problematisch, weil immer dann, wenn das Geld der Anleger durch die Investmentmanager einer Firma angelegt werden, und damit keine reine Vermittlertätigkeit vorliegt, nach europäischem Recht eine Lizenzierung und Regulierung durch die zuständige Finanzaufsichtsbehörde erforderlich ist. Einerseits ist zwar die Rede davon, dass CryptoAdvice eine Plattform sein soll, andererseits wird jedoch mit der Geld- beziehungsweise Kryptogeldanlage durch hauseigene Investmentmanager gesprochen.
CEO von CryptoAdvice ist Jordan Lucas. Dabei handelt es sich um eine reale Person, die nichts mit dem American Football Player Jordan Lucas von Kansas City zu tun hat. Ob der Name echt ist, konnten wir natürlich nicht prüfen, jedoch ist die Person auf der Webseite mit den Präsentationen in einigen YouTube-Videos identisch. Bei den Veranstaltungen werden unter großem Jubel saftige Schecks übergeben und die Stimmung mit Aussichten auf Top-Renditen sowie epochalem Sound aufgeheizt.
Was hat CryptoAdvice mit QuickX zu tun?
Die Verbindung mit QuickX hinter den QCX Token lässt uns ebenfalls aufhorchen. QuickX ist eine in Malta ansässige Firma, die ebenfalls zu Mended Minds Ltd. und Jordan Lukas zuzuordnen ist. QuickX und QCX Token ist offensichtlich auch mit einem indischen Entwicklerteam verknüpft. Die QXC Token sollen offensichtlich über das Affiliate-Programm sowie mit den Investments durch CryptoAdvice gepusht werden.
Affiliate-Partner müssen beispielsweise QCX Token einzahlen, um die Renditen ebenfalls in QCX ausgezahlt zu bekommen. Die QCX-Investitionen sind jedoch für ein Jahr gebunden. Das heißt es können mindestens ein Jahr lang keine Auszahlungen erfolgen. Die Sperre wird damit begründet, dass kein Kursverfall der QCX stattfinden soll. Das ist jedoch mit Verlaub blanker Unfug.
Der Wert einer Kryptowährung basiert in erster Linie auf Vertrauen und einem gewissen Zusatznutzen, wie schnelle Transaktionen oder Erfüllung anderer Aufgaben, beispielsweise dem Einsatz bei Anwendungen im Internet der Dinge, in der Industrie oder auch bei der Vereinfachung bisher komplizierter Finanztransaktionen wie dem internationalen Versand.
Um genau dieses Vertrauen herzustellen, sollten die Auszahlungen täglich verfügbar sein. Das ist schließlich der Sinn jeder Währung, egal ob es sich um Kryptowährungen oder Fiat-Währungen handelt. Währungen sollen den Handel, Investitionen, Kredite oder andere Finanzgeschäfte ermöglichen und müssen daher auf einem liquiden und funktionierenden Markt stets verfügbar sein.
Die einjährige Sperre für Auszahlungen, so darf es bei kritischer Betrachtung vermutet werden, könnte auch als Bremse für ein vorzeitiges Zusammenbrechen eines „Kartenhauses“ zugefügt worden sein. Da wir jedoch nicht mit Vermutungen arbeiten wollen, bleibt es bei dem Hinweis, dass die Begründung für die einjährige Sperre rational nicht nachvollziehbar ist.
Fazit
Wir haben keinen hinreichenden Beweis dafür gefunden, dass es sich bei CryptoAdvice um ein in allen Punkten solides und seriöses Geschäftsmodell handeln könnte. Nach unserer Erfahrung werden wichtige Fragen überhaupt nicht beantwortet. Es gibt keine nachvollziehbare Geschäftszahlung oder Dokumentationen zu Transaktionen. Welche Geschäfte tatsächlich vorgenommen werden bleibt im Dunkeln. Arbitrage-Handel ist derzeit bei Kryptowährungen kaum möglich. „Würfelspiele“ (Dice Gambling) mit Kryptowährungen sind hochriskant und mit Casinospielen gleichzustellen.
Hinzu kommen hohe Risiken aus dem Wertverfall der Kryptowährungen. Es findet keine ausreichende Risikoaufklärung statt. Die Registrierung in Großbritannien ist kein hinreichender Risikoschutz, zumal keine Regulierung besteht.
Die einjährige Auszahlungssperre bei den QCX, deren Erwerb für das Affiliate-Programm bei CryptoAdvice erforderlich sind, sorgt nicht für Vertrauen. Die dafür gegebene Begründung ist abenteuerlich. Das Geschäftsmodell verfügt über keinerlei Absicherungen und basiert langfristig auf den wachsenden Zustrom von frischem Geld neuer Investoren.
Investitionen bei CryptoAdvice möchten wir von Aktienrunde daher nicht empfehlen. Es gibt inzwischen genug seriöse Broker, die ein regulierter Handel mit Kryptowährungen anbieten.
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