Daimler Aktie Prognose 2020

Die Daimler Aktie ist in den letzten 12 Monaten deutlich hinter dem DAX zurückgeblieben. Gerade einmal ein Plus von 1 % steht bei einem Aktienkurs von aktuell 52 Euro zu Buche. Schaut man auf die letzten drei Jahre, ist ein Minus von fast 18 % zu verzeichnen.

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Stand der Tabelle / Letztes Update: 26.11.2024

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Daimler Aktie aktuell – Warum ist der Kurs so niedrig?

Im letzten Jahr ging der Gewinn bei Daimler ordentlich zurück. Während die Umsatzerlöse noch einmal um gut drei Milliarden Euro auf 167,362 Milliarden Euro anstiegen, sank das operative Ergebnis in dem Geschäftsjahr um 2,5 Milliarden Euro auf 9,383 Milliarden Euro.

Daher hat sich der schwäbische Automobilhersteller eine Diät auferlegt: weniger Ausgaben für Personal, Berater und Reisen. So soll beispielsweise jede zehnte Stelle im Management, das sind etwa 1.100 Arbeitsplätze, wegfallen. Betriebsbedingte Kündigungen soll es jedoch nicht geben. Dienstreisen sollen auf Notwendigkeit überprüft werden. Insgesamt soll mit den Sparmaßnahmen bis 2022 eine Milliarde Euro eingespart werden.

Flaute nach Zehn Jahre Wachstum

Die Gemütlichkeit im Stuttgarter Konzern ist nach zehn Jahren Wachstum auf absehbare Zeit vorbei. Der neue Vorstandschef Källenius macht gerade ordentlich Druck. Hintergrund für den Gewinneinbruch: Milliardeninvestitionen für Elektromobilität und Digitalisierung, hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten, die aus dem Dieselskandal resultieren, offensichtliche Produktionsprobleme und eine schwächelnde Konjunktur.

Vor allem die Abgase kommen Daimler teuer zu stehen. Für die neuen Umweltauflagen der Europäischen Union muss Daimler voraussichtlich 1,5 bis 2 Milliarden Euro in die Hand nehmen. Die Ausweitung des Angebotes an Elektro- und Hybridautos treibt zudem die Produktionskosten nach oben.

Hoffnung auf das vierte Quartal

Im dritten Quartal 2019 konnte Daimler dennoch wieder positive Schlagzeilen an der Gewinnfront veröffentlichen. Das EBIT stieg um 8 % auf 2,7 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis stieg insgesamt um 3 %. Es wurden 839.326 Fahrzeuge weltweit abgesetzt, was einen Umsatz von 43,3 Milliarden Euro einspülte. Die Erwartungen für das vierte Quartal und für 2020 sind daher nach oben geschnellt.

Vor allem das Geschäft bei Cars und Vans floriert derzeit. Der Free Cash Flow blieb aufgrund der hohen Kosten jedoch nach wie vor mit -0,5 Milliarden Euro negativ, wobei das Industriegeschäft von Daimler das Ergebnis am stärksten belastete. Auch die Ziel-Gewinnmarge von 8 % wurde verfehlt und dürfte, diesbezüglich besteht auch Einigkeit unter den Analysten, so schnell nicht erreicht werden.

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Die Zukunft braucht Klarheit

SUVs laufen bei Daimler besonders gut. Die Kundschaft scheint ein wenig schizophren. Einerseits plädiert sie für Nachhaltigkeit, andererseits wollen viele die G-Klasse vor der eigenen Haustür. Das Problem färbt auch auf Daimler ab. Wenn sich Vorstandschef Källenius vor die Aktionäre oder Kameras stellt und von Nachhaltigkeit redet und quasi im gleichen Atemzug die Absätze bei den SUVs lobt, wirkt das auf viele Zuhörer verwirrend. Hier muss Daimler für die kommenden Jahre mehr Klarheit schaffen, wo der Konzern eigentlich hinwill. Das wird jedoch schwer, denn schließlich kann man nicht den Ast absägen, auf dem man sitzt.

Wachsender chinesischer Einfluss auf das Unternehmen

Jüngst wurde bekannt, dass neben dem Geely Gründer Li Shufu mit seiner Gesellschaf Tenaciou3 Prospect Investment Limited auch der Pekinger Konzern BAIC (Beijing Automotive Group) seinen Aktienanteil bei Daimler erheblich aufstockt. Insgesamt dürften so gut 15 % der Daimler Aktien in chinesischer Hand liegen.

Die Chinesen sind damit neben dem Staatsfonds Kuwaits und Renault-Nissan die größten Aktionäre. Andere institutionelle Investoren halten etwa 53,9 % des Aktienkapitals. Insgesamt befinden sich mehr als 1 Milliarde Aktien im Umlauf. Davon befinden sich gerade einmal 21,6 % im Streubesitz. Der wachsende Einfluss der Chinesen ist jedoch keinesfalls ein Nachteil für Daimler. So öffnen die chinesischen Partner auch Türen auf dem chinesischen Markt. Insgesamt wurden in 2018 ca. 485.000 PKW in China abgesetzt.

Zusammen mit BAIC werden derzeit etwa 1,9 Milliarden Euro in ein neues Daimler-Werk investiert. China ist und bleibt der am stärksten wachsende Markt für Daimler. Das könnte sich auch positiv auf die Prognose für die Daimler Aktie ab 2020 auswirken. Die Analysten, etwa von RBC Capital Markets und Kepler Cheuvreux sehen bereits wieder ein Buy für die Daimler Aktie.