Deutsche Bank Aktie Prognose – Wie geht es weiter?
Im Jahr 2007, also kurz vor der Finanzkrise, stand die Deutsche Bank Aktie einmal bei 116 Euro und war damit einer der Stars unter den Bankentiteln. Von dem Allzeithoch ist heute nur noch ein buckeliger Rest von 6,58 Euro übriggeblieben. Der kleine Preis ist verlockend und viele Investoren fragen sich jetzt, wie die Deutsche Bank Aktie Prognose für 2020 ausschaut.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 14.11.2024
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Deutsche Bank Aktie aktuell
Obwohl der DAX in den letzten Monaten stark angestiegen ist, weilt der Aktienkurs der Deutsche Bank (Xetra Kürzel: DBK) weiterhin unter 10 Euro, in der Nähe des Allzeittiefs von etwa 5,77 €.
Viele Investoren finden den Preis zwar attraktiv, aber es fehlt schlichtweg an Impulsen und vor allem an Hoffnung für den Einstieg. Trotz andauernde Umstrukturierungsmaßnahmen, müssen die Aktionäre auch für 2019 und 2020 auf einer Dividende verzichten, zu einer Zeit wo 25 von 30 DAX Unternehmen ihre Dividendenausschüttungen entweder anheben oder zumindest gleich lassen.
Deutsche Bank Aktie – Die Liste der Skandale ist lang
Schuld an dem Schlamassel sind eine Vielzahl an Skandalen, die regelmäßig ein Schatten auf Deutschlands größtes Bankhaus geworfen haben und damit sukzessive für einen immer weiteren Einbruch der Deutsche Bank Aktie sorgten. Die Liste ist lang.
Es begann mit windigen Hypothekendeals vor 2008 in den USA, die mitverantwortlich für den Ausbruch der Finanzkrise waren und einer Bußgeldzahlung dafür in Höhe 7,2 Milliarden US-Dollar waren.
Im 2012 wurde bekannt, dass die Deutsche Bank zusammen mit anderen Banken systematisch die Libor- und Euribor-Zinssätze zu ihren Gunsten manipuliert haben. Die EU-Kommission verhängte daraufhin über 1,7 Milliarden Euro Bußgelder wovon die Deutsche 725 Millionen zu übernehmen hatte.
Zwischen 2008 und 2014 manipulierte die Deutsche Bank zusammen mit der UBS und HBSC Gold-Futures und bekam dafür eine Strafe von 46,6 Millionen US-Dollar.
Hinzu kam ein Umsatzsteuerkarussel bei CO2 Klimazertifikaten und illegalen Vorsteuererklärungen über 145 Millionen Euro und Cum Ex-Geschäfte einiger Kunden, ein Geldwäscheskandal in Russland, der mit einer Strafe von 41 Millionen US-Dollar Bußgeld an die FED in 2017 und einer weiteren Strafe von 700 Millionen US-Dollar endete sowie ein weiterer milliardenschwerer Geldwäsche-Skandal im Zusammenhang mit der Danske Bank, für den die Deutsche Bank jedoch jede Verantwortung ablehnt.
Eine mögliche Verstrickung in Preismanipulationen am US Anleihemarkt endete mit einem Vergleich über 41 Millionen US-Dollar. Zur Beihilfe zu Steuerhinterziehungen von Kunden im Zusammenhang mit den Panama Papers über Offshore Geschäfte laufen ebenfalls Verfahren gegen die Bank und einzelne Mitarbeiter. In Italien läuft derzeit ein weiteres Verfahren gegen das Institut. Die Staatsanwaltschaft wirft der Bank vor, bei Italo Bonds selbst Anleihen an Kunden verkauft und diese über die Werthaltigkeit falsch informiert zu haben.
Zwischenzeitlich musste die Deutsche Bank auch noch 925 Millionen Euro an die Kirch Erben zahlen, weil der damalige Vorstandschef Breuer durch unbedachte Aussagen den Untergang des Kirchimperium zumindest mit beschleunigte.
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Konzernumbau verschlingt weitere Milliarden
Angesichts der Skandale, die hauptsächlich das Investment-Banking produzierte, hat sich die neue Konzernführung unter Christian Sewing entschlossen, die Deutsche Bank komplett neu auszurichten. Vor allem des Investmentbanking soll gehörig gestutzt werden. Weltweit sollen 18.000 Stellen auf dann noch 74.000 Stellen abgebaut werden. Ein gutes Fünftel der Konzernbilanz und damit auch ein erheblicher Teil der über der Bank noch schwebenden Risiken soll in eine „Bad Bank“ ausgelagert werden.
Die Bank will zukünftig im Kern eine Unternehmensbank werden, die neben multinationalen Konzernen vor allem auch Mittelständler und Familienunternehmen bedient. Die Umstrukturierung kostet allerdings. Im dritten Quartal wurde ein Fehlbetrag von 942 Millionen Euro ausgewiesen. Im zweiten Quartal stand sogar ein Minus von 3,15 Milliarden Euro zu Buche, weil in diesem Zeitraum die größten Kostenblöcke für den Konzernumbau verbucht wurden.
Laut Sewing hätte die Deutsche Bank ohne diese Kosten einen Gewinn verbucht. Im Jahr 2020 will die Deutsche Bank wieder schwarze Zahlen schreiben, so Sewing weiter in einem Interview mit dem Spiegel. Bis 2022 werden Gesamtkosten für den Umbau von 7,4 Milliarden Euro veranschlagt.
Deutsche Bank Aktie Prognose 2020
Es sieht nicht danach aus, dass die Deutsche Bank Aktie in 2020 aus ihrem Dauertief herauskommt. Zunächst einmal wird der Konzernumbau weitergehen und viel Geld verschlingen. Dividenden dürfen nicht erwartet werden. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird sein, wann die Kosten für den Umbau verbucht werden. Aktuell sehen Analysten noch keinen Grund für irgendeine Euphorie und empfehlen weiterhin unterzugewichten oder zu verkaufen.
Für Trader, die auf einem neuen Allzeittief spekulieren, könnten sich also kurzfristig noch weitere Chancen für Short Trades im Options- oder auch im CFD-Handel ergeben. Mit der richtigen Optionsstrategie kann man auch von einem Seitwärtstrend Geld verdienen.
Spannend ist natürlich die Frage wann tatsächlich wieder Gewinn entstehen und die Skandale endgültig aufgearbeitet sind. Denn mit kontinuierlichen Gewinnmeldungen könnte es wieder bergauf gehen.
Dass die Deutsche Bank Aktie in 2020 durch die Decke geht darf jedoch ebenfalls nicht erwartet werden. Mit konsequentem Umsetzen der neuen Strategie, Beruhigung der Presse und vor allem durch Vermeidung neuer Skandale mit grundsätzlich seriösen Geschäftspraktiken, muss sich die Deutsche Bank wieder einen Ruf und öffentliches Ansehen erarbeiten.
Dabei handelt es sich um einen sehr langfristigen Prozess. Das Ansehen und vor allem auch das Vertrauen der Anleger in die Deutsche Bank Aktie war schließlich in den letzten Jahren erheblich beschädigt worden.
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