ETFs – Ultimativer Guide für Einsteiger
Exchange Traded Funds oder kurz ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, die sich derzeit als Alternative zur Aktienanlage größter Beliebtheit erfreuen. Sie bilden die Wertentwicklung bekannter Indizes wie den Dax oder den S&P 500 ab. Dies geschieht entweder dadurch, dass sie Aktien wie sie in einem Index vorhanden sind kaufen und verkaufen oder den Index mittels Derivate nachbilden.
Der größte Vorteil von Indexfonds ist, dass Anleger sich mit Anteilen an Indexfonds praktisch alle Aktien, die in einem Index zusammengefasst sind, in ihr „Portfolio“ holen und somit eine sehr gute Risikostreuung erreichen.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 14.11.2024
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Günstige Alternative
Anteile an ETFs sind mittlerweile sehr günstig zu haben. Ein Anleger muss praktisch nur von zu Hause aus ein Konto bei einem Online-Broker eröffnen, kann sofort in ETFs investieren. Er muss sich anschließend nicht mehr um teure Aktienumschichtungen im Portfolio kümmern.
Die unkomplizierte Handhabung und die relative Sicherheit bei der Anlage in ETFs haben dafür gesorgt, dass mittlerweile jeder siebte Euro, der in Fondsanlagen angelegt wird, in ETFs fließt. Allein an der Deutschen Börse in Frankfurt werden derzeit 1.300 ETFs zu einer Vielzahl Indizes weltweit gehandelt.
Nachahmung eines Börsenindex
In einem ETF wird ein Börsenindex nachgebildet. Es kann sich bei den in einem Index zusammengefassten Wertpapieren um Aktien, Anleihen oder auch andere börsengehandelte Werte handeln, die durch einen Index gebündelt werden. So arbeitet beispielsweise das kalifornische Krypto-Startup Bitwise derzeit an einem Bitcoin-ETF, der die Anlage in Bitcoins für Anleger vereinfachen soll.
In einem ETF auf den Dax wird beispielsweise die Wertentwicklung der 30 wertvollsten deutschen Aktiengesellschaften nachgebildet. Im einfachsten Fall geschieht dies dadurch, dass die Aktien der 30 Dax-Unternehmen gekauft und so gewichtet werden, dass sie die Entwicklung des Dax möglichst exakt zum Investitionsvolumen der Anleger widerspiegeln. Es wird also der gesamte Markt nachgebildet, der im Dax zusammengefasst ist.
Steigt eine neue Aktie in den Dax auf und eine andere dementsprechend ab, wird auch der ETF entsprechende Anpassungen vornehmen. Da durch den Markt und durch das Geld der Anleger genau vorgegeben ist, welche Aktien zu welchem Volumen in einem ETF vorhanden sein müssen, werden ETFs auch als passive Fonds bezeichnet, weil das „Portfolio“ allein von außen determiniert wird.
ETF-Anteile sind sehr günstig zu haben
Die Anteile an ETFs haben einen großen Vorteil gegenüber der Anlage in einzelne Aktien und andere Fondsanlagen: Sie sind ausgesprochen günstig. Die Management- und Depotkosten machen oft nur 0,2 % bis 0,5 % aus und die Anschaffungskosten liegen derzeit bei nur etwa 0,25 % des eingesetzten Geldes.
Anteile an aktiv gemanagten Aktienfonds schlagen dagegen mit etwa 1,5 % jährlich sowie einmaligen Anschaffungskosten von bis zu 5 % zu Buche. Marktauswertungen der vergangenen Jahre haben ergeben, dass nur die wenigsten aktiv gemanagten Fonds ihren Referenzindex tatsächlich schlagen. ETFs sind damit eine echte Alternative, zumal sie auch wesentlich günstiger sind.
Der Grund ist, dass es derzeit eine sehr große Zahl von Anbietern gibt, die ETFs anbieten. Es besteht also ein sehr hoher Konkurrenzdruck. Hinzu kommt, dass kaum Personal für das Management von ETFs bereitgestellt werden muss. Da es sich um passive Anlageentscheidungen handelt, kann der Handel zum größten Teil computergestützt erfolgen.
Kosten von ETFs im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds
ETFs
laufende Gebühren: 0,2 bis 0,5 % pro Jahr
Anschaffungskosten: einmalig bis 0,25 %
aktive Aktienfonds
laufende Gebühren: 1,5 % pro Jahr
Anschaffungskosten: einmalig bis zu 5 %
Anleger sollten sich beim Kauf neben den in einem ETF abgebildeten Index vor allem an der sogenannten Total Expense Ratio (TER) orientieren. Die Kennzahl gibt an, wie viel Gebühren jährlich auf die Rendite eines ETF drücken. In den laufenden Gebühren sind die Kosten für die Depotbank, für das Management und die Verwaltung enthalten.
Welche Unterschiede gibt es bei der Konstruktion von ETFs?
ETFs werden unterschieden in physische ETFs und synthetische ETFs unterschieden. Außerdem gibt es ETFs, die Gewinne als Dividenden ausschütten und solche die Gewinne thesaurieren und damit die Chance auf eine Wertentwicklung über den „Markt“ hinaus bieten. Darüber hinaus gibt es auch ETF-Sparpläne, bei denen Anleger monatlich neue Anteile am ETF, entsprechend ihrer Sparrate erwerben können. Solche ETF-Sparpläne werden teils vom Staat mit einer Sparzulage gefördert, wenn sie die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen.
Physische ETFs
Bei einem Physischen ETF werden die Wertpapiere in einem Index einfach nachgekauft, was ein sehr transparentes Vorgehen ist. Anleger können bei einem physischen ETF immer genau nachvollziehen, welche Aktien beziehungsweise Wertpapiere im Portfolio enthalten sind. In einigen Fällen werden jedoch nicht alle in einem Index gelisteten Papiere gekauft, sondern nur eine optimierte Auswahl (Sampling).
Das ist zum Beispiel bei besonders großen Indizes wie dem MSCI World mit etwa 1.600 Aktien sinnvoll. Gekauft werden beispielsweise nur die Papiere mit der höchsten Korrelation zum Index. Dadurch kommt es jedoch automatisch zu kleineren Abweichungen zum Index (Tracking Error). Der Vorteil von physischen ETFs ist, dass die im Portfolio enthaltenen Wertpapiere verliehen werden können. Somit kann der ETF zusätzliche Einnahmen erzielen, die auch den Anlegern zugute kommen. Außerdem können Dividendenzahlungen entgegengenommen werden.
Der weltweit größte Anbieter von ETFs iShares (BlackRock) legt grundsätzlich nur physische ETFs auf.
Synthetische ETFs
Handelt es sich um einen synthetischen ETF, kauft der Fonds die Aktien dagegen nicht tatsächlich. Er schließt mit einer Investmentbank eine Tauschvereinbarung (Swap), mit der diese dem ETF die Wertentwicklung eines Index garantiert. Im Gegenzug erhält die Bank vom Ausgeber des ETF den Gegenwert des Index in Aktien als Sicherheit (Collateral). Dabei muss es sich nicht unbedingt um die Aktien des zugrunde liegenden Index handeln.
Der Sicherheitskorb darf nach den aktuellen Bestimmungen niemals unter 90 % des Indexwertes fallen und muss gegebenenfalls aufgestockt werden. Generell gilt, dass solche Swaps zu 100 % besichert sein müssen. Eine Unterbesicherung besteht im ungünstigsten Fall also nur tageweise. Außerdem können mit synthetischen ETFs auch Rohstoffe, die sich wie Öl nur teuer lagern ließen oder Indizes auf exotische Börsenplätze nachgebildet werden.
Die Nachbildung eines Index ist mit synthetischen ETFs wesentlich exakter möglich, als mit physisch aufgebauten ETFs. Der Nachteil synthetischer ETFs ist, dass die mit den Banken geschlossenen Vereinbarungen nur sehr schwer nachvollziehbar und damit für normale Anleger eher intransparent sind. Anleger müssen also darauf vertrauen, dass alles mit rechten Dingen zugeht.
Unterschiede zwischen physischen und synthetischen ETFs im Überblick:
alle in einem Index enthaltenen Papiere werden gekauft (teilweise erolgt nur eine Auswahl bestimmter Papiere (Sampling)
für höhere Einnahmen werden Aktien gegen Besicherung verliehen
Der Index wird über einen Swap nachgebildet. Kontrahent ist eine Investmentbank. Der Swap ist mit einem Aktienkorb besichert
die synthetische Nachbildung ist günstiger
Ausschüttende ETFs
Viele Aktiengesellschaften offerieren ihren Aktionären nach einem wirtschaftlich guten Jahr eine Dividende, die zusätzlich zur eigentlichen Wertentwicklung der Aktie die Performance der Anlage noch steigert. Einige ETFs bieten ihren Anlegern eine Ausschüttung der vereinnahmten Dividenden an. Der Wert der ETF-Anteile wird also im Idealfall im gleichen Maße Schritt halten wie der zugrunde liegende Index. Auf die zwischenzeitlichen Dividendenausschüttungen müssen Anleger jedoch jährlich Steuern entrichten.
Thesaurierende ETFs
Thesaurierende ETFs schütten die vereinnahmten Dividenden aus den im Portfolio enthaltenen Aktien nicht aus, sondern bilden damit nach Abzug der auf die Dividenden entfallenden Steuern zusätzliches Geldvermögen, dass auch in andere Anlagen investiert werden kann. Die hieraus gewonnen Zinsen beziehungsweise Renditen sorgen zusätzlich einen stärkeren Wertanstieg des ETFs und für einen entsprechenden Zinseszinseffekt.
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Sind ETFs eine sichere Investition?
Aktien die in einem physischen ETF gekauft oder als Sicherheitsleistung bei einem synthetischen Fonds hinterlegt wurden, gelten als sogenanntes Sondervermögen des Fondsanbieters und können bei einer Insolvenz nicht einfach anderen Gläubigern zugesprochen werden. Sie gehören auch in diesem Fall weiterhin den Anlegern. Das Sondervermögen muss bei externen Depotbanken, also stets separat vom fondseigenen Vermögen aufbewahrt werden.
Falls es zu einer Insolvenz des ETF-Initiators kommen sollte, wird die Depotbank oder ein anderes zuvor bestimmtes Unternehmen die Verwaltung der Vermögenswerte der Anleger übernehmen. Eine Insolvenz der Depotbank ist für die Anleger ebenfalls unproblematisch, weil in diesem Fall eine andere Depotbank die Anlagen und Vereinbarungen zur Verwaltung übernimmt.
Es gibt zudem kaum Unterschiede zwischen physischen und synthetischen ETFs hinsichtlich der Sicherheit. Bei einem physischen ETF werden die Aktien als Wert gehalten und bei synthetischen ETFs dient der bei der Investmentbank hinterlegte Sicherheitskorb als Sicherheit.
Da gesetzlich geregelt ist, dass der Korb niemals unter 90 % des Indexwertes fallen kann, ist das Ausfallrisiko also deutlich beschränkt und eher theoretischer Natur. Die Sicherheit muss, wenn nötig, ständig nachgezogen werden. Der maßgebliche Swap-Wert wird täglich bestimmt. Der Sicherheitskorb muss außerdem bei einer Insolvenz der betreffenden Investmentbank als Sondervermögen an den ETF zurückgegeben werden.
Risiken beim Investieren in ETFs
Gegenüber dem Kauf einzelner Aktien stellt eine Investition in den gesamten Markt mit ETFs eine relativ sichere Anlageform dar. Das Portfolio ist weit gestreut und somit weniger anfällig bei einem Kurseinbruch einzelner enthaltener Wertpapiere. Hinzu kommt, dass Anleger die Anteile an ETFs schon sehr günstig erwerben können und im Falle eines ETF-Sparplans schon mit sehr kleinen Beiträgen einsteigen können.
Dennoch beinhalten ETFs wie alle anderen Wertpapiere ebenfalls Risiken.
Risiken aus der Laufzeit eines ETFs
ETFs bilden einen Index nach. Der Index kann also auch fallen und damit die Wertentwicklung des ETFs beeinträchtigen. Für Anleger kommt es daher insbesondere auf die Laufzeit des ETFs an. Viele ETFs werden mit einer Laufzeit von 10 Jahren aufgelegt. Es kann jedoch niemand absehen, wo die Aktien- oder Wertpapierkurse zum Zeitpunkt des Auslaufens des ETF stehen werden. Es ist also durchaus möglich, dass der Auslaufzeitpunkt in Krise fällt, was entsprechende Verluste für Anleger nach sich ziehen kann.
Währungsrisiken
Viele ETF-Anteile notieren in US-Dollar oder auch in anderen Währungen. Daraus ergeben sich Wechselkursrisiken, die allerdings nur die Barreserven eines ETFs betreffen. Für die in einem ETF enthaltenen Aktien besteht Wert, der nicht vom Wechselkurs abhängig ist.
Illiquider Markt für ETF-Anteile
Bei ETFs, die in exotische Märkte investieren, besteht die Möglichkeit, dass Anleger, die ihre ETF-Anteile zwischenzeitlich verkaufen wollen, keinen Käufer finden. Das der ETF die Anteile zurücknimmt, ist nicht in jedem Fall garantiert. Schwierigkeiten könnte es vor allem dann geben, wenn sich der Markt in einem allgemeinen Abwärtstrend befindet.
Es wird davon ausgegangen, dass die von den ETFs eingesetzten ETF-Händler zumindest bei den großen Indizes alle Anteile zurücknehmen, zumal die entsprechenden Aktien, die auf einen Anleger entfallen, ebenfalls verkauft werden können.
Möglicherweise kann es jedoch zu einem Preisabschlag kommen. Wer bei einem Sparplan die staatliche Sparzulage in Anspruch genommen hat, wird diese gegebenenfalls zurückzahlen müssen.
Sich verstärkender Trend in fallenden Märkten
In ETFs sind weltweit mehrere Billionen Euro investiert, was eine Folge der zunehmenden Beliebtheit des Finanzproduktes ist. Wenn die Märkte einbrechen, sind ETFs per Satzung gezwungen, sich von Wertpieren zu trennen, um den Index auch weiterhin abbilden zu können.
Mit den auf die Märkte geworfenen Aktien wird die Verkaufsnachfrage an den Aktien- oder Anleihemärkten noch weiter erhöht, was wiederum zu einem weiteren Kursverfall der zugrundeliegenden Kurse führen kann.
Im Grunde genommen liegt es an den Anlegern selbst. Falls diese in massenweise panisch reagieren und ihre ETF-Anteile loswerden wollen, führt das zu einer Abwärtsspirale.
ETF-Sparpläne
Für alle diejenigen, die noch nicht so viel Kapital auf der hohen Kante haben und dennoch von den Entwicklungen der Märkte profitieren und vor allem langfristig Vermögen aufbauen wollen, sind ETF-Sparpläne eine gute Wahl. Anleger können monatlich einen kleinen Betrag, ab etwa 50 Euro einzahlen. Sobald der Preis für einen Anteil zusammengekommen wird, wird ein Anteil am ETF gekauft.
Das ganze funktioniert wie bei einem herkömmlichen Fondssparplan. Der Vorteil ist, dass die Gebühren für die ETF-Anteile wesentlich niedriger ausfallen, als bei Fondssparplänen, weil ETFs passiv gemanagte Fonds sind, die keine teueren Manager brauchen. Außerdem wird vermieden, dass teuere Fehlentscheidungen durch die Fondsmanager getroffen werden.
Ein weiterer großer Vorteil ist die breite Streuung der im ETF enthaltenen Wertpapiere. Einige ETF-Sparpläne ermöglichen es den Anlegern die staatliiche Sparzulage in Anspruch zu nehmen und somit zusätzliches Vermögen aufzubauen.
ETFs und Steuern
Seit 2018 ist es wesentlich einfacher, die Steuern auf ETFs zu ermitteln. Alle Investmentfonds werden seit der Einführung des Gesetzes zur Investmentbesteuerung einheitlich mit der Abgeltungssteuer besteuert. Es kommt also nicht mehr darauf an, in welchem Land Aktien erworben werden oder ob Dividenden ausgezahlt oder thesauriert werden.
Die Steuer beträgt immer 25 % der Erträge, die mit dem ETF verdient werden. Der Freibetrag, den Anleger über alle ihre Kapitalanlagen in Anspruch nehmen können, beträgt 801 € bei Einzelveranlagten und 1.602 € bei zusammen Veranlagten.
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