Free Cash Flow – Definition & Erklärung
Der Cash Flow oder im Deutschen auch Kapital- oder Geldfluss genannt, bezeichnet im Allgemeinen die Differenz aus den geldwerten Zuflüssen und den geldwerten Abflüssen eines Unternehmens in einem definierten Zeitraum. Der Cash Flow stellt einen Indikator der Ertragskraft eines Unternehmens dar und ist deshalb speziell für Stake- und Shareholder eines Unternehmens von hoher Bedeutung.
Der Cash Flow wird auch als Indikator dafür gesehen, inwieweit ein Unternehmen in der Lage ist, Finanzierungen von Investitionen selbst, also ohne Fremdkapital, stemmen zu können. Dies wird auch als Eigenfinanzierungskraft bezeichnet. In diesem Beitrag sollen die Eigenschaften des Cash Flows, insbesondere des Free Cash Flows, dargelegt werden, die möglichen Berechnungsformen aufgezeigt und die Thematik mit einer Beispielrechnung veranschaulicht werden.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 14.11.2024
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Free Cash Flow Berechnung – direkt oder indirekt
Der Cash Flow eines Unternehmens kann über eine indirekte und eine direkte Art und Weise berechnet werden. Bei der indirekten Ermittlung wird der Jahresüberschuss des Unternehmens herangezogen und die nicht zahlungswirksamen Erträge und Aufwendungen addiert bzw. abgezogen. So zählen unter anderem Rücklagenentnahmen zu ersterem und Abschreibungen zu zweiterem. Beide wirken gewinnsteigernd bzw. gewinnmindernd, es fließen real jedoch keine Geldmittel, weshalb sie nicht bei der Berechnung des Cash Flows berücksichtigt werden.
Bei der direkten Berechnung des Cash Flows werden die zahlungswirksamen Erträge und Aufwände erst summiert, um danach den Gesamtertrag mit dem Gesamtaufwand miteinander vergleichen. Die Differenz aus beidem ergibt den Cash Flow. Durch die detaillierte Gegenüberstellung der zahlungswirksamen Erträge und Aufwände ergibt sich bei der direkten Berechnung ein genaueres Endergebnis, wird jedoch aufgrund der mitsichbringenden Komplexität in der Praxis weniger verwendet. Ein weiterer Grund, weshalb die indirekte Berechnungsform oftmals häufiger angewandt wird, ist die Verfügbarkeit der Unternehmensdaten. Externen Personen stehen meist nur die veröffentlichten Daten zur Verfügung, weshalb der Cash Flow indirekt berechnet werden muss.
Free Cash Flow – Interpretation & Bedeutung
Als Free Cash Flow wird die übrigbleibende Summe des Cash Flows aus der operativen Tätigkeit nach der Investitionstätigkeit eines Unternehmens bezeichnet. Dieser Free Cash Flow steht nun für mögliche Dividendenzahlungen oder Fremdkapitalrückführungen zur Verfügung. Ziel eines jeden Unternehmens ist die Maximierung dieses Free Cash Flows, weshalb eine Analyse der potenziellen Einsparmöglichkeiten sinnvoll erscheint. Die zu priorisierenden Handlungsalternativen finden sich in den Unternehmensbereichen Einkauf, Produktion, Lagerhaltung sowie im Vertrieb wieder. Nichtsdestotrotz ist das effiziente und möglichst reibungsfreie Zusammenspiel aller in der Organisation beteiligten Funktionsebenen ausschlaggebend für die Optimierung des Cash Flows.
Einkauf – durch strategisch ausgerichtete Einkaufsprozesse, Verhandlungsansätze und einer effizienten Mengenpolitik sollte der Geldabfluss im Einkauf möglichst minimiert und verzögert gestaltet werden. Dies lässt sich konkret vor allem durch die optimale Zusammenarbeit und durch Synergieeffekte mit den Unternehmenslieferanten erreichen. Zum einen muss das Einkaufsvolumen exakt auf den aktuellen Produktions- und Kundenbedarf ausgelegt sein, zum anderen müssen Zahlungsziele so ausgehandelt werden, dass der abgehende Geldfluss so spät wie möglich durchgeführt wird.
Produktion – wie erwähnt müssen die Produktionsmengen möglichst präzise mit dem aktuellen Kundenbedarf übereinstimmen. Dies gilt als Grundvoraussetzung für optimale Resultate bei den vorgelagerten Prozessen im Einkauf.
Lagerhaltung – geringe Mengen an Material und Produkten sowie hohe Durchlaufzeiten ergeben einen aufeinander abgestimmten Zu- und Abfluss an Geldmitteln, zum einen durch die Auszahlungen an Lieferanten und zum anderen durch Einzahlungen der Kunden.
Vertrieb – im Controlling wird die konstante Messung und Auswertung von den jeweiligen relevanten Kennzahlen dafür verwendet, um die notwendigen Zielvorgaben bei Zahlungsbedingen für Kunden zu definieren. Werden diese zusammen mit den anderen Indikatoren eingehalten, steht einer Verbesserung des Free Cash Flows nichts im Wege. Zweifelsohne sieht die Praxis im Unternehmen meist anders aus und es kommt zu Abweichungen aufgrund von Unvorhersehbarkeit. Diese Abweichungen gilt es zu minimieren und zu kontrollieren.
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Beispielrechnung mit dem Free Cash Flow
Ein Unternehmen aus der Unterhaltungsbranche betreibt 20 Spielautomaten. Der Gewinn des Unternehmens am Ende des Jahres beträgt 100.000 EUR. Dieser ergibt sich aus den Einnahmen, 130.000 EUR, abzüglich 20.000 EUR Instandhaltungskosten und 10.000 EUR Abschreibungen für die Spielautomaten. Soll nun der operative Cash-Flow berechnet werden, wird der Jahresüberschuss, also die 100.000 EUR, mit den nicht zahlungswirksamen Aufwendungen, in diesem Fall den Abschreibungen, summiert. Somit wäre der operative Cashflow in diesem Fall 110.000 EUR.
Wird nun angenommen, dass während des Jahres ein Spielautomat aufgrund von nicht mehr gegebener Funktionalität ersetzt werden musste und dies eine Investition von 40.000 EUR erforderte, kann nun der Free Cash Flow berechnet werden. So ergibt sich ein Free Cash Flow von 70.000 EUR aus dem operativen Cash Flow abzüglich der Investitionstätigkeit, welche durch die Anschaffung des neuen Spielautomaten resultierte. Der vorhandene Free Cash Flow kann nun für die Tilgung von Verbindlichkeiten von z.B. Fremdkapital oder für die Auszahlung von Dividenden an Anteilseigner des Unternehmens verwendet werden.
Komplexität oder Einfachheit je nach Ausgangslage
Das zugegebenermaßen einfache Beispiel verdeutlicht den Nutzen und die Vorteile der Verwendung des Free Cash Flows als unternehmerische Kennzahl und als Hilfsmittel für das Controlling. Je nach Komplexität des Unternehmens, der Größe und der unterschiedlichen Zahlungsströme gestaltet sich die Berechnung des Free Cash Flows aufwendiger bzw. weniger aufwendig. Auch bei der Analyse und finanziellen Planung von Investitionsprojekten kommt der Free Cash Flow als Kennzahl zum Einsatz.
Hierbei werden zukünftige Einzahlungs- und Auszahlungsgeldströme prognostiziert und so die Profitabilität des Projekts durch verschiedene Szenarien bewertet. Bedeutend für eine solche Verwendung ist das Einbeziehen eines Faktors, mit welchen die zukünftigen Zahlungsströme abgezinst, im englischen „discounted“, werden, um so den realen Kapitalwert des Projekts oder Unternehmens zum aktuellen Zeitpunkt ermitteln zu können.
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