Neue Aktien – Renditechancen und Risiken von Neuemissionen
Neue Aktien sind Wertpapiere von Unternehmen, die neu an die Börse gebracht, das heißt, emittiert werden. Für die Neuemission wird oft der englische Ausdruck IPO bzw. Initial Public Offering verwendet. Diese Aktien werden nicht von anderen Trader an der Börse, sondern die kannst du bei Deinem Bank „zeichnen“.
Welche Renditechancen haben neue Aktien?
Der Preis für neue Aktien an der Börse muss nicht mit den später ermittelten Kursen übereinstimmen. Das eröffnet Chancen, die Du durch den Kauf neuer Aktien nutzen kannst. Wenn die Aktie beispielsweise sehr moderat bewertet wurde, kann es aufgrund einer sehr großen Nachfrage nach dem Börsengang kurzfristig zu erheblichen Kurssteigerungen kommen. Aber auch langfristige Gewinne sowie Dividenden sind bei positiver Unternehmens- und Markenentwicklung gut möglich.
Was sind die Risiken von neuen Aktien?
Wer träumt nicht davon, von der Kursentwicklung eines neues Amazon, Apple oder Facebook zu profitieren. Viele Anleger sind daher bei anstehenden IPOs regelrecht euphorisch. Aber oft sind die im IPO-Verfahren ermittelten Preisspannen oder in den ersten Tagen nach einem Börsengang festgestellten Schlusskurse zu teuer.
Nach einem anfänglichen Hype bei neuen Aktien mit sehr hohen Ausschlägen nach oben in den ersten Wochen, bleibt in manchen Fällen jedoch nach einigen Monaten nicht viel übrig von den anfänglichen Höchstkursen. Dann zeigt sich im Unternehmens- und Börsenalltag, dass die Erwartungen der Investoren und Anleger oft nicht eintreten. Viele Investoren, die nach dem Value Investing agieren, halten sich daher fern von Neuemissionen und setzen auf Unternehmen, die sie auch über längere Zeitreihen mithilfe der Fundamentalanalyse beurteilen können.
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Wie wird der Preis von neuen Aktien festgelegt?
Der Preis für eine Neuemission ermittelt sich nicht über das Angebot und die Nachfrage an der Börse. Der Preis bestimmt sich im Bookbuilding-Verfahren durch die am IPO beteiligten Investment- und Konsortialbanken. Die über das Bookbuilding-Verfahren Preisspanne wird noch vor dem Handel an der Börse bekannt gegeben.
Das Problem: Viele Informationen zum Unternehmen liegen zunächst nur den am IPO-Verfahren Beteiligten vor. Für Privatanleger wie Dich bleiben viele Aspekte bei der Preisbildung eher undurchsichtig. Die anschließende Bewertung durch den Markt und der sich an der Börse ergebende Kurs sind zudem oft irrational, wie viele Beispiele in der Vergangenheit gezeigt haben.
Für kurz entschlossene ist accelerated Bookbuilding eine weniger bekannt, jedoch interessante Sonderform dieses Verfahrens. Hier werden neue Aktien von oft bereits bestehenden Aktiengesellschaften kurzfristig und überraschend an der Börse angeboten, zum Zweck der schnellen Kapitalerhöhung.
Neue Aktien kaufen – Informationen einholen ist Pflicht
Wenn Du Wertpapiere kaufst, ist es wichtig, dass Du Dich zuvor mit den betreffenden Unternehmen beschäftigst und Dir selbst Informationen einholst. Das gilt selbstverständlich auch bei Neuemissionen. Die Kaufempfehlung von einigen Analysten oder in Börsenbriefen sollte nicht die alleinige Basis Deiner Investitionsentscheidungen bilden. Oft werden Empfehlungen nicht frei von eigenen Interessen ausgesprochen. Vielfach ist auch nicht klar, wie es zu einer Bewertung der Aktie kam, die zu der Empfehlung geführt hat.
Geschäftsberichte und Emissionsprospekt lesen
Indem Du die Geschäftsberichte der Unternehmen und die darin enthaltenen Jahresabschlüssen und Emissionsprojekt liest, kannst Du eine möglicherweise teure Fehlinvestition vermeiden.
Bei in Deutschland ansässigen Firmen kannst Du beispielsweise die letzten Geschäftsberichte und Unternehmensinformationen über den Bundesanzeiger oder auf Webseiten wie unternehmensregister.de abrufen. Teilweise stehen die Informationen auch kostenlos zur Verfügung. Bei Unternehmen aus anderen Ländern ist es oft schwieriger, an historische Unternehmensdaten heranzukommen. Oft liegen zudem nur Zahlen für wenige Geschäftsjahre vor.
Branchenvergleiche können ebenfalls helfen
Es ist keine schlechte Idee, sich andere Unternehmen der Branche und deren Geschäftsentwicklung anzuschauen. Aus dem Vergleich lassen sich wertvolle Rückschlüsse ziehen, die zu einer Bewertung der bei einem IPO festgestellten Preisspanne beitragen können.
Bei noch recht jungen Unternehmen oder Startups mit innovativen Produkten, die an die Börse kommen ist oft kein direkter Vergleich möglichch. Hier wird immer ein etwas größerer Anteil an „Spekulation“ verbleiben. Umso mehr solltest Du, wenn Du Dich für solche Unternehmen interessierst, auf die geplante Mittelverwendung legen.
Du solltest im Emissionsprospektes herausfinden können, ob das Unternehmen das Geld hauptsächlich in konkrete Maßnahmen für das Wachstum investiert. Falls nicht, könnte das ein Anzeichen sein, dass vor allem bereits bestehende Investoren auszuzahlen sind. Das ist ein übliches Vorgehen, hilft aber nicht bei der Expansion des Unternehmens.
Fazit
Neuemissionen bieten interessante Chancen an, bergen aber auch mehr Risiken als bekannte Aktien, daher eignen sich eher für risikofreudige Anleger die auch bereit sind sich gut zu informieren.