Aktien Grundlagen – Was du wissen solltest
Anteils- oder Teilhaberpapiere stellen ein Miteigentum an einer Aktiengesellschaft (AG) sicher. Der Ertrag ist erfolgsabhängig und somit veränderlich. Durch die Ausgabe von Anteilspapieren (Aktien) erhält die AG finanzielle Mittel (Eigenkapital).
Mit dem Kauf von Aktien wird das Grundkapital einer AG in kleinere Anteile zerlegt. Zugleich garantiert es dem Aktienkäufer Teilhaberrechte an der Aktiengesellschaft. Je nach Aktienarten sind die Aktionärsrechte verschieden ausgestaltet. Festgelegt sind diese Rechte im Aktiengesetz sowie in der Satzung der Aktiengesellschaft. In der jährlichen Hauptversammlung können die Aktionäre ihre Rechte ausüben.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 16.11.2024
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Die Hauptversammlung
Die Hauptversammlung findet einmal pro Jahr statt. Jeder Aktionär hat das Recht, an der Hauptversammlung teilzunehmen. Während der Hauptversammlung können die Aktionäre über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens mitbestimmen.
Themen, die jährlich in der Hauptversammlung erörtert werden:
1. Abstimmung über die Gewinnverwendung
Die Aktionäre stimmen über die erwirtschafteten Gewinne ihres Unternehmens ab. Inhalte der Abstimmung sind, welcher Teil des Gewinnes als Dividende abgeführt wird und wieviel Prozent des Gewinnes das Unternehmen als Geldreserve führt bzw. investiert.
2. Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat
Bei eventuellen Klagen oder bei unzulänglichen Leistungen der Mitglieder des Vorstandes und des Aufsichtsrates, können die Aktionäre die Entlastung verweigern. Das heißt, es wird das Vertrauen entzogen. Das kann bis zu einer Entlassung des jeweiligen Mitgliedes kommen.
3. Aufsichtsratswahlen
Alle vier Jahre wird in deutschen Aktiengesellschaften (AG) der Aufsichtsrat vom Vorstand gewählt. Der Vorstand wird wiederum vom Aufsichtsrat überwacht und beraten. Mitglieder im Aufsichtsrat sind gewählte Vertreter der Aktionäre und Bevollmächtigte der Arbeitnehmer.
4. Bestimmung über die Kapitalerhöhung
Sollen neue Aktien ausgegeben oder das Kapital einer Aktiengesellschaft erhöht werden, braucht es die Zustimmung der Aktionäre.
Die Dividende
Die Dividende bezeichnet den an die Aktionäre ausgeschütteten Gewinnanteil ihres Unternehmens. Dieser wird mit Beschluss der Hauptversammlung genehmigt.
Entschieden in der Hauptversammlung wird:
ob eine Dividende ausgezahlt wird,
über den Zeitpunkt der Zahlung,
über die Höhe der Dividende.
Die Zahlung der Dividende erfolgt in Deutschland jährlich, einen Tag nach der Hauptversammlung.
Die Höhe der Dividende richtet sich nach der Menge der Anteile des jeweiligen Aktionärs an seinem Unternehmen. Angegeben wird die Dividende in Währungseinheit/Stück. Abzüglich der Abgeltungssteuer von 25 Prozent und dem Solidaritätszuschlag von 5,5 Prozent. Vorsicht ist geboten bei Unternehmen, die große Teile des Unternehmensgewinnes ausschütten. Diese Unternehmen investieren oft wenig in zukunftsorientierte Entwicklungen, wie z. B. in die Forschung. Als Dividendenrendite wird der entsprechende Anteil am Aktienkurs bezeichnet.
Die Dividendenrendite dient als Kennzahl zur Gegenüberstellung und Bewertung von Aktien und Anleihen. Weitere Kennzahlen sind u.a. der Cash-Flow und das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis). Diese drei Werte sind zugleich Kennzahlen der Fundamentalanalyse. Die Dividende wird auch als „neuer Zins“ bezeichnet.
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Der Kurs einer Aktie
Aktienkurse werden auch Börsenkurse genannt. Wie im lokalen Markt, wird auch hier der Preis einer Aktie an der Börse nach Angebot und Nachfrage festgelegt. Die meisten Aktien werden durch Börsenmakler im sogenannten „Präsenzhandel“ gehandelt. Der computerunterstützte elektronische Handel (XETRA) übernimmt immer mehr die Aufgaben von Börsenmaklern. Der Aktienkurs wird tagesaktuell gehandelt.
Den Aktienkurs beeinflussende Parameter:
1. Gewinnerwartungen
2. Konjunkturentwicklung
3. Politische Ereignisse (Wahljahre und Steuerpolitik) sowie
4. Stimmung am Wertpapiermarkt im Allgemeinen.
Komponenten des Aktienkurses:
Mit Hilfe der Fundamentalanalyse wird der Wert einer Aktie ermittelt. Die Basis der Fundamentalanalyse sind betriebswirtschaftliche Aspekte. Dabei spielen folgende Kennzahlen eine wichtige Rolle:
1. Kennzahlen der Marktkapitalisierung
a) Dividendenrendite (Dividende zu eingesetztem Kapital),
b) KUV = Kurs-Umsatz-Verhältnis (hoher Wert – teure Aktie),
c) KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis (niedriger Wert – höhere Rendite, Wert ab 20 – geringe Rendite).
2. Kennwerte pro Aktie
a) Eigenkapital pro Aktie
b) Gewinn pro Aktie,
c) Cash pro Aktie und
d) Cash-Flow pro Aktie.
Diese Komponenten sind daher bei einer gezielten Auswahl von Aktien zu berücksichtigen.
Die Aktienarten
Aktien werden in vier Gruppen eingeteilt:
(1) Namensaktien – eingetragener Eigentümer der Aktie, im Aktienbuch der AG erfolgt die Umschreibung,
(2) Inhaberaktien – Inhaber ist zugleich Eigentümer der Aktie, formlose Übertragung durch Übergabe,
(3) Vorzugsaktien – Inhaber der Aktie wird bei der Dividendenzahlung und bei der Verteilung eines Liquidationserlöses bevorzugt, Nachteil: u.a. kein Stimmrecht
(4) Stammaktien – Inhaber der Aktie hat alle Rechte, die im Aktiengesetz festgelegt sind.
Das Aktienrisiko
Investitionen in Wertpapiere bergen ein gewisses Risiko in sich. So auch die Investition in Aktien. Faktoren, die das Aktienrisiko beeinflussen, sind vor allem die Dividende und der Kurswert. Die Dividende ist von der Unternehmensentwicklung abhängig. Der Kurswert wird vom aktuellen Börsenkurs beeinflusst. Eine weitere Komponente ist der Betafaktor. Er gibt die Schwankungsbreite einer Aktie gegenüber einem Index in der Vergangenheit an. Liegt der Betafaktor über 1, entwickelt sich die Rendite gegenüber dem Gesamtmarkt positiv. Liegt der Betafaktor unter 1, so bedeutet das, die Rendite entwickelt sich negativ gegenüber dem Gesamtmarkt.
Die Volatilität
Ein weiterer Risikofaktor ist die Volatilität einer Aktie. Dieses Segment spiegelt die Preisschwankung eines Aktienbezugswertes innerhalb eines bestimmten Zeitraumes wider. Beim DAX beträgt der Zeitraum 100 Tage. Je größer die Schwankungsbreite eines Aktienkurspreises, desto mehr dreht der Kurs nach oben oder nach unten. Daran ist das Risiko oder die Chance einer Investition in eine Aktie ablesbar.
Die Aktienindizes
Der Aktienindex ist eine statistische Kennzahl, die die Veränderung von bestimmten Aktienkursen gegenüber der Vergangenheit anzeigt. Annahme ist der Aktienkurs eines bestimmten Tages.
Die wichtigsten Aktienindizes an der Deutschen Börse sind:
1. DAX – (Deutscher Aktienindex). Inhalt sind die 30 wichtigsten kapitalkräftigsten Unternehmen, die an der Deutschen Börse gelistet sind. Er wird in Echtzeit täglich neu ermittelt.
2. SDAX – Smallcap-Index, Index beinhaltet die 50 kleineren Aktiengesellschaften, er wird täglich an der Börse neu berechnet und bekanntgemacht,
3. TecDAX – bildet die Kursentwicklung der 30 größten Technologieunternehmen des Prime Standards ab,
4. MDAX – beinhaltet 50 Aktiengesellschaften des Prime Standards. Grundlage zur Berechnung dieses Indizes sind die Kurse des XETRA-Systems.
Der Prime Standard ist wie der General Standard, ein Teilsegment im regulierten Markt.
Schlussfolgerung
Bevor man in Aktien investiert, sollte gut überlegt werden, wieviel Geld man anlegen will. Eine größere Summe verspricht eine größere Auswahl an Aktien. Der Anleger sollte sich auch überlegen, ob er einen Totalverlust finanziell verkraften kann. Hat man sich für ein Investment in Aktien entschlossen, gilt es einige Punkte zu beachten. Eine Einzelanalyse des zu kaufenden Titels ist entscheidend für die Aktienauswahl. Aus den Unternehmensdaten kann der Anleger den Zustand des Unternehmens beurteilen. Aktien aus dem Prime Standard sind besser handelbar. In höheren Börsenstandards ist die Liquidität besser gegeben.