Kontratrendstrategie – irgendwann endet jeder Trend
Vom Trend, der der beste Freund des Traders ist, wird Händlern immer gleich zu Beginn eines ausführlichen Ratgebers zum Thema Trading mit Differenzkontrakten und ähnlichen Finanzmarkt-Produkten berichtet. Dicht gefolgt von der Information, dass gerade auch Ausbrüche und neue Trends in eine andere Richtung als die bisherige – sogenannte Kontratrends – Chancen am Markt eröffnen können. Daraus ergibt sich die Kontratrendstrategie, die in vielen Umgebungen Gelegenheiten eröffnen kann. In jedem Fall steckt dahinter die Aussicht Renditen zu realisieren, ohne mit der momentanen Marktlage schwimmen zu müssen.
Spekulieren gegen die Masse mit garantiertem Erfolg?
Begrifflich kommt in diesem Zusammenhang meist recht früh der Aspekt des „Antizyklischen“ zur Sprache. Und genau darum geht, wenn Händler auf die Kontratrendstrategie setzen. Sie setzen explizit und bewusst darauf, dass ein aktuell bestehender Trend zeitnah enden wird. Kontra-Trend-Handel bedeutet also, dass ich als Broker-Kunde in einer Phase gegen den Markt handele, in der die große Masse der Marktteilnehmer noch von einer Fortsetzung des Trends ausgeht. Beim Derivathandel ist es – zur Freude der Anleger – unbedeutend, ob es um einen Auf- oder Abwärtstrend geht.
Dabei sei schon an früher Stelle gesagt, dass die Kontratrendstrategie nicht zwingend auf einen dauerhaften Umschwung aufgewiesen ist. Schließlich kann es auch innerhalb eines mehr oder weniger offensichtlichen Trends kleinere Ausbrüche geben. Dies bedeutet fraglos nicht, dass nicht eine komplette Trendwende auftreten kann. Gute Renditen locken in allen Situationen, in denen Händler aktiv werden.
CFD- und FX-Trader können maximalen Hebel für sich nutzen
Die Überlegung, welche Renditen bei Anwendung der Kontratrendstrategie winken, hängt eindeutig mit der Auswahl der Handelsarten zusammen. Dies wiederum steht im Zusammenhang mit der Frage nach der Risikobereitschaft, was insbesondere beim Handel über die Plattformen von CFD- und Forex-Brokern beim Handel mit dem maximalen Hebel („Leverage-Effekt“) ein wichtiges Argument ist. Denn hier können Kunden mit einem einzigen Euro Eigenkapital je nach Anbieter bis zu 500 Euro Fremdkapital oder vereinzelt sogar mehr investieren. Wer die Kontratrendstrategie beim Handel binärer Optionen einsetzt, weiß von Anfang an um die Gewinne oder Verluste, beim Devisenhandel oder dem Trading mit Differenzkontrakten ist dies nicht unbedingt gegeben.
Extrafunktionen dienen der Risikoabsicherung & Gewinnmitnahme
Wenngleich in diesem Bereich durch die Verwendung von Order-Zusätzen wie einem „Stop Loss“ oder einer „Take Profit“-Kursmarke Absicherungsmaßnahmen in die Tat umgesetzt werden können. So geht nicht der volle Einsatz verloren bzw. Trader können sehr genau entscheiden, welchen Gewinn sie bei entsprechender Kursentwicklung mindestens mitnehmen möchten.
Mancher Experte bezeichnet die Kontratrendstrategie als logische Konsequenz der Trendfolge, die für die meisten Händler das Mittel der Wahl beim Einstieg darstellt. Erst im zweiten Schritt steht das Wetten gegen den Trend, da dies gewissermaßen die nächsthöhere Stufe des strategischen Tradings ist. Was nicht bedeutet, dass fortgeschrittene und professionelle Händler nicht ebenfalls mit dieser Strategie den Weg zum eigenen Erfolg ebnen können.
Der Gedanke hinter der Strategie lautet: → → Jeder Trend hat irgendwann ein Ende!
Und der Markt zeigt uns in schöner Regelmäßigkeit, dass dieser Ausgangspunkt absolut zutreffend ist. Kein Trend hält sich endlos.
Zwei Ansätze dienen Anlegern bei der Suche nach einem kommenden Gegentrend:
- die Chartanalyse
- die Fundamentalanalyse
Wer sich mit der Chartanalyse auskennt, kann durch das Studium historischer Kurse Rückschlüsse auf die aktuelle Lage des Marktes, einer Marktnische oder eines einzelnen Assets (Basiswertes) ziehen.
Die Frage ist:
Wann zeichnen sich ähnliche Veränderungen der Kurse wie in der Vergangenheit ab, sodass ich von einem baldigen Gegentrend ausgehen kann?
Zwei analytische Wege als Grundlage des Kontra-Trend-Handels
Die Fundamentalanalyse auf der anderen Seite kann sich ebenfalls als sinnvoller Ansatz erweisen. Hier nutzen Trader aktuell relevanten Marktnachrichten für den Erkenntnisgewinn. Wichtige politische Entscheidungen wirken sich vielfach auf verschiedene Marktbereiche unterschiedlich aus. Auch Meldungen aus der Wirtschaft haben Einfluss auf Trends oder – im hier im Mittelpunkt stehenden Fall – sie lösen einen kurz- bis langfristigen Gegentrend aus, den Trader über die Kontratrendstrategie für sich nutzen.
Eine Trendumkehr kann gerade bei sehr volatilen Finanzinstrumenten wie Vermögenswerten des Rohstoff- oder Devisenmarktes gute Gelegenheiten offenbaren. Aufgrund des hohen Handelsvolumens unterliegen die Kurse in diesen Bereichen oft besonders deutlichen Schwankungen.
Goldene Regel → → Je länger ein Trend anhält, desto wahrscheinlicher ist eine baldige Umkehr!
Ob sich eine solche Umkehr nun nur lediglich als überschaubare Kurskorrektur mit geringer Ausdauer oder als konstanter neuer Trend bemerkbar macht, ist nicht in allen Situationen eindeutig erkennbar zu Beginn der Analyse.
Analysetools der Brokerplattformen erleichtern die Auswertungsarbeit
Die beiden genannten strategischen Ansätze sind elementar für Anleger, die auf die Kontratrendstrategie vertrauen möchten. Broker erleichtern ihren Kunden vielfach die Arbeit, indem sie mehr oder weniger umfangreiche Analysetools zur Verfügung stellen. Marktkalenders sind ein solches Instrument, Charttools sind ein weiteres unverzichtbares Hilfsmittel im Alltag. Externe Informationsquellen eignen sich ebenfalls, wenn diese objektiv sind und nicht von Anbietern stammen, die eher den eigenen Umsatz als einen Nutzen für Leser vor Augen haben.
Wir haben also vor allem gesehen, dass die Marktanalyse eine zwingende Basis für den erfolgreichen Einsatz des Kontra-Trend-Handels darstellt. Je größer der Erfahrungshorizont der Anwender der Strategie, desto wahrscheinlicher sind Gewinne auf diesem Wege. Auskennen sollten sich Trader zum Beispiel mit Faktoren wie Widerstandslinien und Unterstützungen, die in Kurscharts Hinweise auf eine Trendfortsetzung oder das kommende Ende eines Trends und damit eine Trendwende geben können.
Jede Situation am Markt bietet Gegentrendchancen
Eine eindeutige Aussage, ob nun eher der Kurzfrist-Handel für die Kontratrendstrategie geeignet ist als ein langfristig ausgerichtetes Handeln, kann im Grunde nicht getroffen werden. Die Marktlage entscheidet, welcher Weg der richtige ist. Je umfangreicher die Auswahl der handelbaren Basiswerte ausfällt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Trader in jeder Situation des Marktes Chancen durch eine Trendwende mitnehmen können.
Denn, merke: Irgendwo endet eigentlich immer ein Trend. Diesen muss ich als Händler nur erkennen können, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Dazu gehört neben ausreichend Erfahrungen auch ein gutes Risiko- und Kapitalmanagement.
Denn auch die Einsätze müssen mit Bedacht auf die komplexe Kontratrendstrategie abgestimmt werden. Anfänger sollten genau planen, welche Risiken eingehen möchten, ohne mit dem Strom zu schwimmen!
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!