Bei Swaps handelt es sich vereinfacht gesagt, um Tauschgeschäfte, bei denen zwei Parteien die zukünftigen Zahlungsströme (Cash Flows) aus einem Asset miteinander Tauschen. Swaps werden sehr häufig für Zinsen, aber auch als Währungsswaps, sowie kombiniert als Zins- und Währungsswaps ausgestaltet.
Anders als bei börsengehandelten Termingeschäften haben Swaps keine vorgegebene Normierung. Sie können völlig frei zwischen den Parteien vereinbart und gestaltet werden. Das macht Swaps so flexibel in der Anwendung und zu einem viel genutzten Finanz- und Absicherungsinstrument. Es gibt auf der anderen Seite aber auch viele Spekulanten, die Swaps nutzen, um ihr Kapital zu vermehren Risiken natürlich inklusive.
Swap Wetten auf fallende Zinsen
Swaps funktionieren wie eine Wette auf die Zukunft. Beispiel Zinsswap: Der eine hat einen Kredit für einen bestimmten Betrag zu einem festen Zinssatz aufgenommen. Nun ist er jedoch der Meinung, die Zinsen könnten in der Zukunft fallen und würde sich ärgern, dass er mit dem festen Zinssatz in Zukunft mehr bezahlen muss, als beim dann tatsächlich am Markt vorhandenen Zinssatz.
Er hätte ja auch einem Kredit mit variablen Zinsen, beispielsweise als Dreimonats-Zinssatz abschließen können. Er kann sich nun jemanden suchen, der genau anderen Meinung ist, dass die Zinsen also steigen und mit ihm vereinbaren, dass er die Differenz erstattet bekommt, wenn der tatsächliche Zins unter den vereinbarten Festzinssatz fällt.
Swap Absicherung gegen hohe Zinsen
Umgekehrt funktioniert das natürlich auch, wenn ein Kreditnehmer, mit einem variablen Zinssatz hat und zudem die Befürchtung, dass die Zinsen steigen, kann er mit einem Gegenpart, der genau anderer Meinung ist, eine Vereinbarung schließen, dass er in Zukunft einen festen Zinssatz bezahlt, von dem er annimmt, dass dieser unter dem zukünftigen tatsächlichen Zinssatz liegt und sein Darlehen entsprechend auf Basis dieses Zinssatzes bedienen. Wenn der Zins dann in der Realität über den vereinbarten festen Zinssatz steigt, hat der Kreditnehmer einen Gewinn gemacht, anderenfalls einen Verlust.
Oft spekulieren die Banken selbst mit
Oft sind es auch Banken, die Kreditnehmern einen Swap anbieten. Dies kommt jedoch erst ab einer gewissen Kredithöhe infrage. Das Problem dabei ist, dass Banken ganze Analyseabteilungen beschäftigen und einen gewissen Informationsvorteil haben. Außerdem können sich in der Regel auch die Konditionen für Swap-Geschäfte diktieren. Wäre man im Casino, was kein ganz weit hergeholter Vergleich ist, könnte man auch sagen, die Bank hat ähnlich wie beim Roulette auch einen Hausvorteil, den sie selbstverständlich gnadenlos ausnutzt.
Vielfach sind es auch die Investmentbanker selbst, die den Kunden Swap-Geschäfte „andrehen“. In der Vergangenheit sind zum Beispiel viele Kommunen in die Bredouille gekommen, weil sie leichtfertig Swap-Geschäfte abgeschlossen haben und sich im Nachhinein herausgestellt hat, dass die Zinsen eine ganz andere Entwicklung genommen haben.
Oft wollte man auch in einer gewissen Liga mitspielen, ohne selbst die notwendige Erfahrung im Umgang mit hochkomplexen und riskanten Finanzinstrumenten zu haben. Risiken sollten also keinesfalls unterschätzt werden.
Währungsswap (Cross Currency Swap)
Beim Währungsswap (Cross Currency Swap) werden Finanzierungen mit gleicher Laufzeit und Zinsbindung, jedoch mit unterschiedlicher Währung getauscht. Das kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn eine Finanzierung in Dollar zu leisten ist, allerdings so schnell nicht oder nur mit hohen Kosten erreicht werden kann. Für den Währungstausch wird ein fester Wechselkurs vereinbart. Gewinne und Verluste beim Währungsswap ergeben sich letztlich aus dem Wechselkursrisiko. Wenn jemand also eine Finanzierung in Euro in eine in Dollar umgetauscht hat, macht er einen Verlust, wenn der Dollar gegenüber dem Euro schwächer wird, weil die Raten dann mit mehr Dollar als geplant gezahlt werden müssen. Gewinne entstehen umgekehrt, wenn der Dollar stärker wird.
Zins- und Währungsswap (Currency Coupon Swap)
Beim Zins und Währungsswap werden die Zinszahlungen in zwei verschiedenen Währungen mit unterschiedlichen Zinsbindungen, also beispielsweise fest über fünf Jahre und variable über drei Monate getauscht. Gewinne und Verluste können sich zwischenzeitlich tatsächlich am Markt veränderten Zinsen und aus den Wechselkursen ergeben. Es besteht also ein Zinsänderungs- und ein Wechselkursrisiko.
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