Was versteht man unter dem Leverage Effekt?
Der Leverage Effekt (leverage = Hebel) beschreibt in der Finanzwirtschaft das Phänomen, dass bei Formeln kleine Änderungen von Variablen zu großen Ausschläge beim Ergebnis führen.
Der Leverage Effekt wird insbesondere im Bereich der Finanzierung (Kapitalstruktur), beispielsweise bei Unternehmensübernahmen oder Kapitalbeteiligungen, aber auch bei Derivaten wie Optionsscheinen genutzt. In der Kostenrechnung wird der Leverage Effekt bei der Optimierung der Fixkosten verwendet.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 23.10.2024
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* Hinweis: CFD sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Zwischen 67 % und 89 % der Kleinanlegerkonten verlieren beim Handel mit CFD Geld. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Diese Seite richtet sich nicht an die belgische Öffentlichkeit.
Leverage Effekt in der Unternehmensfinanzierung
Der Leverage Effekt wird oft von Investoren genutzt, um die Eigenkapitalrendite zu steigern. Unter der Voraussetzung, dass die Zinsen für die Fremdfinanzierung, also Darlehen niedriger sind, als die Gesamtkapitalrentabilität, kann die Eigenkapitalrendite durch einen sehr hohen Fremdfinanzierungsanteil gesteigert werden.
Mit anderen Worten: es wird nur sehr wenig Eigenkapital bei einer Investition eingesetzt. Das setzt voraus, dass genügend Spielraum bei der Darlehensaufnahme besteht und der Fremdkapitalzins auch bei einem hohen Verschuldungsgrad (V = FK/EK) konstant ist.
Die Gesamtkapitalrendite rGK setzt sich zusammen aus der Eigenkapitalrendite rEK und den Fremdkapitalzinsen rFK. Die Eigenkapitalrendite wird nach folgender Formel berechnet:
rEK = rGK + V x (rGK – rFK).
Solange die Zinsen für das Fremdkapital geringer sind als die Investition an Gesamtkapitalrendite erwirtschaftet, liefert ein höherer Verschuldungsgrad eine höhere Eigenkapitalrendite.
Investoren haben also Anreize die Verschuldung zu erhöhen. Das beinhaltet aber auch Risiken. Wenn sich die Fremdkapitalzinsen auch nur um einen geringen Prozentsatz verändern, hat das eine große Auswirkung auf die Eigenkapitalrendite. Problematisch sind in der Praxis auch die Laufzeiten der Darlehen, wenn die Rückzahlung vor dem Auslaufen der Investition erfolgen muss.
Leverage Effekt: Erhöhung der Eigenkapitalrendite im Beispiel:
Die Investitionskosten für ein Projekt betragen beispielsweise 1.000.000 €. Es wird ein Eigenkapital von 400.000 € eingesetzt und ein Darlehen von 600.000 € aufgenommen.
Bei einer angenommenen Gesamtkapitalrendite von 10 % und Fremdkapitalzinsen von 5 % beträgt die Eigenkapitalrendite 17,5 %. Erhöht man nun das Fremdkapital um 100.000 € auf 700.000 € sinkt das einzusetzende Eigenkapital auf 300.000 €.
Die Eigenkapitalrendite erhöht sich dagegen auf 21,67 %. Bei einem Eigenkapital von 100.000 € und einem Fremdkapital von 900.000 € beträgt die Eigenkapitalrendite bereits 55 %.
Leverage Effekt bei Optionen
Bei derivativen Finanzinstrumenten können oft mit relativ wenig Geldeinsatz sehr große Positionen beim Basiswert eingegangen werden. Die Gewinne, aber auch die Verluste in Relation zum eingesetzten Betrag fallen, daher auch bei nur kleinen Veränderungen des Kurses des zugrundeliegenden Basiswertes sehr hoch aus. Es wird daher auch von einem Hebel gesprochen.
Beispiel Optionsscheine: Der Hebel drückt hier aus, wie viele Optionsscheine Trader für den aktuellen Kurs des Basiswertes kaufen können. Wenn sich die Option auf einen Bruchteil oder ein Vielfaches des Basiswertes bezieht, muss dieser Faktor mit berücksichtigt werden. Dies wird auch das Bezugsverhältnis genannt.
Hebel = Aktienpreis / Optionspreis x Ratio
Das Bezugsverhältnis ist dabei lediglich eine Kennzahl, die dem Trader seinen Investitionsgrad anzeigt. Preissensitivitäten können daraus nicht abgeleitet werden. Hier kommen dann die sogenannten Options-Griechen ins Spiel.
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