Norwegischer Pensionsfonds
Der reiche Öl-Staat Norwegen ist neben Schweden Synonym für einen Staat, der seine Bürger mit besten Sozialleistungen versorgt und auch im Alter absichert. Dazu verfügt der skandinavische Staat im Norden Europas über einen staatlichen Pensionsfonds, der die Altersvorsorge der norwegischen Bürger sichern soll. Mittlerweile hat dieser einmalige Pensionsfonds die legendäre Summe von 1 Billion US-Dollar überschritten. Norwegen hat wie alle westlichen Länder ein demografisches Problem aufgrund seiner alternden Bevölkerung. Dieser Schrumpfungsprozess führt natürlich auch wie in allen anderen westlichen Staaten zu einer Verwerfung im Sozialsystem, da weniger Arbeitnehmer einzahlen, um die wachsende Anzahl an alten Menschen im Renten- und Pensionsalter finanzieren zu können.
Insofern dient der norwegische staatliche Pensionsfonds auch als Absicherung, den hohen Wohlstand der norwegischen Bürger und das skandinavische Wohlfahrtssystem auch in der Zukunft unter dem demografischen Wandel zu sichern. Gleichzeitig ist dieser staatliche Pensionsfonds sehr vorausschauend, weil abzusehen ist, dass der Ölreichtum des Landes, der die Hauptquelle für den Wohlstand und Reichtum in Norwegen begründet, in Zukunft enden wird und keine oder geringere Einnahmen generieren wird. Das Ende des fossilen Zeitalters wird auch vor dem Ölförderland und Exporteur von Nordsee-Öl Norwegen nicht Halt machen. Daher soll der Fonds mit seinem Einnahmen und Gewinnen eine Alternative für schlechte Zeiten darstellen.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 26.11.2024
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Der neue Höchststand in der Wertentwicklung des größten Staatsfonds der Welt liegt zum einen an einem klugen Handel und sich in der Vergangenheit positiv entwickelnden Aktienmärkten, deren Höchststände immer noch anhalten und dem verhältnismäßig schwachen Kurs des US-Dollars. Die Geschichte des norwegischen Pensionsfonds begann mit der Gründung in den 90 er Jahren. Ziel dieser staatlich verfügten Gründung war der Gedanke, die hohen Gewinne aus dem Ölgeschäft gewinnbringend anzulegen, um für den Fall eines Preisrutsches beim Öl trotzdem weiterhin zahlungsfähig zu bleiben.
Die norwegische Bevölkerung sollte auch in der Post-Öl-Ära den gewohnten Lebensstandard vom Staat garantiert bekommen. Die Beteiligungen des Fonds sind enorm. Insgesamt ist der norwegische Staatsfonds an über 9000 Firmen und Unternehmen auf der ganzen Welt beteiligt sowie hält sogar ca. 1,3 Prozent aller Anlagen, die an sämtlichen Börsen weltweit notiert werden. Für Europa ist dieser Anteil an den Anlagen sogar noch erheblich größer. Hier sind es ungefähr 2,3 Prozent in Bezug auf die komplette Anlagesumme in Europa an den Aktienmärkten. Der Aktienanteil des norwegischen Staatsfonds beträgt rund 65 % des Gesamtvolumens. Mit weiteren 32 % ist der norwegische Pensionsfonds in Staatsanleihen investiert, die natürlich in Zeiten der Finanzkrise, die sogar Staaten erfasste, nicht ohne Risiko ist.
Auch in Immobilienwerten ist der Fonds investiert. Hier beträgt der Prozentsatz ca. 2,5 Prozent. Somit profitiert der norwegische Pensionsfonds auch von positiven Wertentwicklungen, die Immobilienanlagen in Zeiten der Finanzkrise gemacht haben. Die Fondspolitik richtet sich dabei auch an den hohen ethischen und gesellschaftspolitischen Ansprüchen, die die typisch skandinavische Politik Norwegens ausmachen, aus. In der Praxis bedeutet das, dass die Fondsmanager bei der Auswahl der Anlagen des Fonds beispielsweise auch an einen Beschluss des norwegischen Parlaments von 2015 gebunden sind und daher nicht mehr in Energieunternehmen sowie Bergbaufirmen investieren dürfen, die über 30 Prozent ihrer wirtschaftlichen Aktivität mit dem Kohlebergbau machen.
Das reflektiert die nachhaltige Philosophie der norwegischen Politik, keine umweltschädlichen fossilen Energien wie Kohle mehr zu unterstützen, um die weltweiten CO2-Emissionen zu reduzieren. Es gibt auch weitere ethische Leitmotive, die die Manager des Fonds bei ihrer Anlagepolitik beachten müssen. Dazu gehört es zum Beispiel auch, dass der Fonds sich nicht an Unternehmen beteiligt, die nachweislich an schweren Verstössen gegen die Menschenrechte beteiligt sind oder diese fördern. Dazu gehören auch ausbeuterische Arbeitsbedingungen zum Beispiel bei Betrieben mit Niederlassungen in der sogenannten dritten Welt.
Ebenso darf der Fonds nicht in Investments gehen an Unternehmen, die nachweislich die Kinderarbeit betreiben, dulden oder sogar fördern. Zusätzlich gibt es auch Auflagen hinsichtlich der Beteiligung an Rüstungsunternehmen, die Waffen herstellen, die besonders inhuman sind und durch die UN geächtet werden (zum Beispiel Anti-Personenminen etc.). Und dieser Grundsatz gilt, obwohl Norwegen als NATO-Staat sicher nicht pazifistisch ist und sich auch zum Beispiel an Auslandseinsätzen in Afghanistan beteiligt. Nicht zuletzt darf sich der Fonds auch nicht an Unternehmen beteiligen, die Gewinne mit der Erzeugung und dem Verkauf von Tabak und seinen Produkten machen. Das spiegelt die Politik Norwegens wieder, den Gesundheitsschutz weltweit zu fördern und ist Teil der bekannten humanistischen Außenpolitik des skandinavischen Staates.
Mit dem Ende des Ölzeitalters und der anderen fossilen Brennstoffe wie Gas und Kohle wird die Bedeutung des norwegischen Pensionsfonds zweifellos weiter wachsen und immer neue alternative Anlageformen finden müssen. Grundsätzlich ist die Ausrichtung des Fonds aber natürlich durch eine konservative Strategie gezeichnet, weil die Sicherheit der Altersversorgung der norwegischen Bevölkerung ein hohes Gut ist und keinen Risiken ausgesetzt werden darf.
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