Novem Gold Erfahrungen 2021 – Scam oder seriös?
Gold zählte, beflügelt von der Coronakrise, auch in diesem Jahr zu den Gewinnern bei den Geldanlagen. Viele Anleger sehen in dem Edelmetall eine sichere Krisenwährung. Schon seit 2018 steigt der Goldpreis in nie dagewesene Höhen. Die Feinunze kostet mittlerweile gut 1.850 US-Dollar. Novem Gold ist ein neues Unternehmen, das verspricht eine Goldinvestition zu vereinfachen.
Leider gibt es inmitten dieses „Goldrausches“ auch zahlreiche unseriöse Geschäftemacher mit dubiosen Geschäftsmodellen, die die Unerfahrenheit vieler Anleger ausnutzen. Ob es sich bei Novem Gold um einen seriösen Anbieter, haben wir untersucht.
Novem Gold – was der Anbieter verspricht
Novem Gold wirbt damit, bessere Möglichkeiten für die Investition in Gold zu bieten. Dies soll durch die Kombination von traditionellen Goldfilialen mit sogenannten Hochsicherheits-Tokens, die mit physischem Gold unterlegt sind, gewährleistet werden. Die Token sind nach Angaben von Novem Gold der „goldgesicherte Token“ namens NNN und der Utility Token namens NVM. Diese sollen an den Preis des physischen Goldes gebunden sein und auf der Blockchain basieren.
Dem Anleger wird versprochen, durch den Kauf der Token, Gold kaufen zu können und keine Gebühren für die Lagerung zahlen zu müssen. Die Token, die über eine Peer-to-Peer-Plattform gehandelt werden, können jederzeit eingelöst werden. Mit dem NVM Token soll es auch möglich sein, Dienstleistungen und Produkte zu kaufen. Auf der Webseite heißt es auch:
Was die Aussage auf der Webseite bedeutet, dass die NNN und NVM Token einerseits auf der Blockchain basieren und an Börsen gehandelt werden sollen, gleichzeitig an den Preis für physisches Gold gebunden seien, und andererseits NVM-Token „verbrannt“ werden, ist nicht so recht nachvollziehbar.
Aktuell würde es im österreichischen Wels und in Linz zwei Filialen geben, in denen Altgold angekauft und zu zertifizierten Goldbarren verarbeitet und auch dort gelagert werden. Weiterhin heißt es, dass unter anderem mit dem Geld der Anleger aus den Token geplant sei, bis zu 100 weitere Filialen zu eröffnen.
Hat die Idee eine Zukunft?
Die Idee Gold nicht direkt physisch zu erwerben, sondern mit Zertifikaten oder Derivaten auf den Goldpreis zu spekulieren ist nicht neu. Auch der Ansatz, im Zuge der allgemeinen Bitcoin-Euphorie, Gold Token herauszugeben, die gehandelt oder auch zum Kauf von Dienstleistungen oder Produkten eingesetzt werden können, gab es schon.
Die grundsätzliche Frage ist jedoch, das gilt übrigens für alle Kryptowährungen, was die Tokens tatsächlich wert sind. Kryptowährungen beziehen ihren Wert wie alle anderen Währungen auch aus dem in sie gesetzten Vertrauen und aus einem möglichen Zusatznutzen.
Letzteres könnten zum Beispiel ein Einsatz bei Finanztransaktionen oder in der Industrie beim autonomen Fahren sein. Hinsichtlich der NNN und NVM Token von Novem Gold muss davon ausgegangen werden, dass ein solcher Zusatznutzen nicht gegeben ist. Die Token sind bislang auch nicht an den gängigen Kryptobörsen wie Binance oder Kraken handelbar. Lediglich bei kleineren Plattformen wie beispielsweise ProBit gibt es ein sehr kleines Handelsvolumen mit wenigen tausend US-Dollar.
Damit muss man annehmen, dass es kaum einen liquiden Markt für die Tokens gibt. Eine freie Preisbildung ist, wegen des geringen Angebots und der geringen Nachfrage, noch nicht gegeben.
Wer in Novem Gold Tokens investiert, investiert also in ein Versprechen, dass die Tokens irgendwann ein beliebtes Handelsobjekt sein werden.
Unbestätigte Angaben
Leider gibt es sehr viele Beispiele, für Anbieter die sogenannte Kryptowährungen angeboten haben oder anbieten, einen ICO versprechen und sich die Verantwortlichen zum Schluss mit dem Geld der Anleger aus dem Staub machen. Es ist auch überhaupt nicht klar, ob die NNN und NVM Token tatsächlich mit Gold unterlegt sind. Bislang kursieren im Netz Zahlen umher, dass 3 Millionen Euro eingenommen wurden und bereits 36 Kilo Gold angeschafft wurden. Das könnten wir noch nicht bestätigen.
Es findet sich kein veröffentlichter Bericht hierzu und auch keinen Jahresabschluss des Unternehmens. Die Lagerung des Goldes soll bei der Trisuna Lagerhaus AG in Triesen in Liechtenstein erfolgen. Wie und ob überhaupt mit der Geldanlage ein Anspruch der Anleger auf das physische Gold verbrieft ist, ist unklar. Aus den Ausführungen von Novum Gold geht lediglich hervor, dass das Geld treuhänderisch gelagert wird.
Wer steckt hinter Novem Gold?
Novem Gold hat seinen rechtlichen Sitz in Liechtenstein. Die Firma ist registriert als Novem Gold AG unter der Nummer FL-0002.606.156-5 mit Sitz in Dr. Grass-Strasse 12, LI-9490 Vaduz, Fürstentum Liechtenstein. Die Gründung erfolgte zum 1. März 2019.
Es handelt sich damit um ein sehr junges Unternehmen, zu dem bislang noch nicht viele Erfahrungen vorliegen. Da keine Geschäftszahlen veröffentlicht wurden, kann auch nichts über die finanzielle Situation des Unternehmens gesagt werden. Genau das wäre jedoch bei einer Geldanlage in dieser Form im Ausland wichtig. Jemandem Geld zur Anlage anzuvertrauen, über den nur wenige Erfahrungen beziehungsweise Referenzen vorliegen, ist immer eine schwierige Sache. Die Meinungen dazu sind nicht sehr vertrauenerweckend.
Novem Gold – Bewertung
Das Angebot von Novem Gold Geld in Kryptowährungen anzulegen und so gleichzeitig vom Goldpreis zu profitieren, muss als sehr riskant eingestuft werden. Wir können an dieser Stelle keine Empfehlung aussprechen. Da es noch keinen liquiden Markt für die Token gibt, das Handelsvolumen an den Börsen wie ProBit ist noch sehr übersichtlich, findet noch kein echter Preisbildungsprozess statt.
Zum Unternehmen selbst liegen, bis auf die Registrierung in Liechtenstein kaum Informationen vor. Das erst 2019 gegründete Unternehmen hat bislang noch keine Unternehmenszahlen veröffentlicht. Ob das Geld der Anleger tatsächlich mit physischem Gold unterlegt ist, lässt sich nicht prüfen.
Ebenfalls nicht klar ist, wie die rechtlichen Regelungen aussehen, die einen Anspruch der Anleger auf das physische Gold begründen und ob dies überhaupt vorgesehen ist. Zu Risiken der Anlage werden auf der Webseite keine Angaben gemacht.
Besser auf bewährte Instrumente setzen
Wer von der Entwicklung des Goldpreises profitieren will, ohne Gold physisch zu kaufen, hat eine große Auswahl an Instrumenten. Anbieten würden sich zum Beispiel Optionen auf den Goldpreis. Mit diesen auf steigende und fallende Kurse gesetzt werden. Der Kauf von Optionen auf den Goldpreis ist außerdem wesentlich günstiger, als der Kauf von physischem Gold. Mit dem Verkauf von Optionen können andererseits Prämieneinnahmen generiert werden.
Eine andere Möglichkeit auf den Goldpreis zu spekulieren sind zum Beispiel CFDs oder Goldzertifikate. Gold ETFs können ebenfalls genutzt werden, um vom Goldpreis zu profitieren. Anteile an mit physischem Gold unterlegte Gold ETFs können jederzeit gehandelt werden, ein Kontrahentenrisiko kann bei Gold ETFs nahezu ausgeschlossen werden.
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