Rezession – der Abschwung im Konjunkturzyklus
Eine Rezession bezeichnet eine der vier Phasen im Konjunkturzyklus, in der eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung zu beobachten ist. Der Konjunkturzyklus setzt sich aus den Phasen Aufschwung, Boom, Rezession (Abschwung) und Depression zusammen. Wann eine Rezession vorliegt, wird in vielen Ländern allerdings unterschiedlich gewertet.
In den meisten europäischen Ländern würde von einer Rezession gesprochen, wenn das Bruttoinlandsprodukt der letzten zwei abgelaufenen Quartale in einem Jahr unter dem der beiden entsprechenden Vorjahresquartale liegt.
So wird eine Rezession auch durch das Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) definiert. In den USA dagegen wird von einer Rezession gesprochen, wenn das Bruttoinlandsprodukt in den letzten zwei Quartalen geschrumpft ist.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 26.11.2024
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Was sind sie Auswirkungen beziehungsweise Merkmale einer Rezession?
Die Rezession (lat. Recessus) ist grundsätzlich dadurch gekennzeichnet, dass eine zurückgehende Produktion, gemessen am realen Bruttoinlandsprodukt vorliegt. In der Regel geht einer Rezession eine Phase der Stagnation voraus. Der Tiefpunkt der Wirtschaftsleistung wird jedoch in der Rezession noch nicht erreicht. Dies ist erst in der auf die Rezession folgende Phase der Fall, in der Depression.
Deutlich wird eine Rezession auch an anderen Kennzahlen. Die Kapazitäten in den Unternehmen sind nicht mehr voll ausgelastet, es kommt zu einer höheren Arbeitslosigkeit und es kommt oft auch zu einem Angebotsüberschuss (volle Lager), da die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen sinkt.
In der Folge wird versucht den Angebotsüberschuss durch geringere Preise auszugleichen (Stagflation, Deflation). Auch die Kapitalmärkte werden weniger in Anspruch genommen, weil die Investitionen zurückgehen, was durch fallende Börsenkurse quittiert wird. Steigende Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit und zurückgehende Einkommen führen in der Regel auch zu einem Rückgang des privaten Konsums.
In Deutschland gab es nach dem Krieg bereits sechs Rezessionsphasen
Die erste Rezession gab es nach dem Ende des Wirtschaftswunders 1966/1967. Abschwung war jedoch nicht von langer Dauer. Schon 1968 begann die Wirtschaft sich wieder zu erholen. Danach die zweite Rezession lag in der Zeit der ersten Ölpreiskrise 1974.
Die dritte Rezession konnte während der zweiten Ölpreiskrise 1981/1982 beobachtet werden. Die vierte Rezession begann 1993 und hatte zum ersten Mal binnenwirtschaftliche Ursachen.
Nach der Wiedervereinigung hatten viele Unternehmen in Westdeutschland zu hohe Kapazitäten aufgebaut. Die Bundesbank begegnete zudem der hohen Inflation, die durch einen bis dahin sehr hohen Konsum in Ostdeutschland begründet war (Nachholbedarf) mit einer restriktiven Geldpolitik.
Die fünfte Rezession begann 2001, nach dem die sogenannte Dotcom-Blase geplatzt war und der Boom in der IT-Branche schlagartig vorübergehend einbrach. Die Krise ab 2001 dauerte bis ins Jahr 2005 hinein und sorgte beispielsweise für eine Rekord-Arbeitslosigkeit von 13 %.
Den größten Rückgang der Produktion gab es allerdings nach der Lehmann-Krise im Jahr 2009. Das BIP verzeichnete im zweiten Halbjahr 2009 einen Rückgang von 5 %. Allerdings konnte sich Deutschland schnell wieder zu Recht rütteln und profitierte vor allem vom Export und den mit der Agenda 2010 im Jahr 2005 eingeführten Kürzungen bei den Sozialleistungen sowie von der manifestierten Lohnzurückhaltung.
Ist derzeit eine Rezession hierzulande zu befürchten?
Aktuell sieht es in Deutschland noch nicht nach einer Rezession aus. Allerdings gibt es einige Anzeichen dafür, dass sich der Aufschwung abschwächt. Allerdings werden die Indikatoren hierzu jeweils unterschiedliche Werte aus.
Die Arbeitslosigkeit nimmt immer noch ab. Wobei allerdings auch gesagt werden muss, dass diese immer erst mit einiger Verspätung abnimmt. Genauso wie die Indikatoren erst mit einiger Verspätung gebildet und veröffentlicht werden.
Die Veröffentlichung von Einschätzungen zur Konjunktur ist zudem oft von politischen Einflüssen geprägt. Oft wird etwas schlechtgeredet, wenn ein bestimmtes Ziel erreicht werden soll. Umgekehrt kann es auch zu Verklärungen bei der Deutung von Anzeichen für einen Konjunkturumschwung geben.
Nichtsdestotrotz geben einige Wirtschaftsinstitute wie das englische Nowcast-Institut bereits Rezessionswarnungen für Ende 2021 oder Anfang 2022 heraus. Diese sind jedoch noch nicht bestätigt und mit einigen Unsicherheiten behaftet.
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