TeleSon – seriös oder Betrug? Vertrieb von Strom, Gas und Telefon
Bei TeleSon handelt es sich um einem Direktvertrieb, der seine Produkte Online, per Telefon und durch selbstständige Vertriebspartner im Rahmen eines Multi Level Marketing (Network Marketing) verkauft.
Das Münchner Unternehmen wurde bereits im Jahr 2000 gegründet. Es berät Kunden und vergleicht Strom, Gas und Telefontarifen, mit dem Ziel bei einem Anbieterwechsel Kosten zu sparen. Seit 2014 wird mit Clubgas ein eigenes Gasprodukt angeboten. Die Erfahrungen der Kunden nach einem Wechsel ihres Anbieters sind bislang gut. Vereinzelte Kritik gibt es bei der Erreichbarkeit des Kundenservice oder bei Tarifumstellungen seitens der Versorger.
Aktienrunde.de hat sich den Anbieter angeschaut.
TeleSon – nach eigenen Angaben wurden bereits 2 Millionen Kunden vermittelt
TeleSon schreibt auf seiner Webpräsenz, dass es in 2017 etwa 350.000 Neuverträge abgeschlossen habe und 50.000 Vertragsverlängerungen verhandeln konnte. Nach eigenen Angaben arbeitet man hier mit großen Unternehmen beziehungsweise Marken wie BayWam, badenova oder absolut Natur sowie vielen anderen überregionalen und kommunalen Strom- und Gasanbietern zusammen und hat mit Clubstrom eine Eigenmarke entwickelt. Die Zahlen können im Detail zwar nicht nachgeprüft werden, jedoch lassen der Bilanzgewinn in 2017 von immerhin 4,12 Millionen Euro sowie die Ausschüttungen an die Aktionäre von 1,8 Millionen Euro, die Jahre davor lagen ebenfalls überwiegend im Plus auf eine solide Geschäftsentwicklung schließen.
TeleseSon – Vertrieb über Multi Level Marketing
Beispiel Strom: Viele der selbstständigen Vertriebspartner fangen bei TeleSon zunächst einmal damit an, dass sie selbst einen Strom- oder Gastarif bei dem Anbieter abschließen. Abhängig von vorherigen Versorger haben sie, wie sie sagen, eine Ersparnis aus dem günstigeren Tarif sowie eine Vergütung aus der Eigenprovision. Das ist nicht ungewöhnlich.
Die Provisionen liegen anfangs bei etwa 60 € pro abgeschlossenen Vertrag und sind damit attraktiv. Viel wichtiger ist jedoch, dass die dahinter stehenden Produkte seriös sind und einen echten Nutzen für die Kunden aufweisen und das System nicht so wie bei den ehemaligen „Pleite-Unternehmen“ wie TeldaFax oder Flexstrom gestaltet ist. Diese Firmen bestritten die Ersparnisse bei den Strom- und Gas-Tarifen, sowie recht hohe Provisionen an die selbstständigen Vertriebsmitarbeiter, aus den ersten Einzahlungen der neuen Kunden.
Ist TeleSon ein Schneeballsystem?
Die TeleSon AG arbeitet mit einem legalen Direkt beziehungsweise Strukturvertrieb. Es handelt sich weder um ein Schneeballsystem, noch um ein Ponzi Schema, die beide illegal wären. Entscheidend hierfür sind die hinter TeleSon stehenden Produkte und Dienstleistungen. Diese sind real vorhanden, offensichtlich nicht überteuert und bringen einen gewissen Mehrwert für den Kunden mit sich.
Bei der Beurteilung der Frage, ob sich hier eine Pyramide zusammenbraut, die später wie ein Kartenhaus zusammenfallen kann, muss die Frage der Finanzierung der Provisionen und des Preisnachlasses für die Kunden gestellt werden.
Diese werden zwar indirekt auch durch Preisnachlässe der Anbieter sowie über die Tarife der Kunden finanziert, jedoch lässt man sich nicht auf einen ruinösen Preiskampf ein, der das Gerüst so schnell zum Wackeln bringen könnte. Ganz entscheidend ist auch die Vertragslaufzeit.
Bei den gängigen Strom- und Gastarifen ist die Vertragsbindung genau auf die Tarifbindung meistens auf ein Jahr gelegt. Die Höhe der Provisionen ist zudem so gestaltet, dass sie aus den Vorschüssen eines Jahres finanziert werden kann.
Wenn sich Kunden entscheiden nicht zu kündigen, läuft der Vertrag jeweils ein Jahr weiter, woraus den Vertriebspartnern ein kleine Folgeprovision gewährt werden kann. Tariferhöhungen und damit Kündigungen von Kunden sind somit zwar nicht ausgeschlossen, aber im Finanzierungsmodell berücksichtigt. Das ist auch notwendig, denn die selbst genannten Zahlen von 350.000 neuen Verträgen im Verhältnis zu 50.000 Vertragsverlängerungen scheint allerdings auch zu zeigen, dass die Kunden nicht lange zögern, wenn es darum geht zu sparen und den Anbieter zu wechseln.
Auch die Eigenprodukte wie Clubgas, die auf einem Abnahmekontingent beruhen, weisen derzeit keine Indizien dafür auf, dass sie zu knapp kalkuliert und damit sonderlich riskant wären. Diese Aussagen stützen sich sämtlichst auf den erfolgten Internet-Recherchen. Die internen Kalkulationen von TeleSon sind dabei nicht bekannt.
Aktienrunde.de – Fazit zu TeleSon
Bei TeleSon handelt es sich nach den bisherigen Erfahrungen um einen soliden Direktvertrieb von Strom-, Gas und Telefontarifen. Es gibt keine Anzeichen, die darauf hindeuten würden, dass es sich um ein unzulässiges Schneeballsystem oder Ponzi Schema handeln würde. Die veröffentlichten Geschäftszahlen sind solide und es gibt keine Hinweise, dass die Stromvergünstigungen und Provisionen für den Vertrieb aus den Geldern neu hinzukommender Kunden finanziert werden. Die offerierten Vertragslaufzeiten sind den Tarifbindungen der Versorger angepasst. Es werden von den Kunden zudem nur monatliche Vorschüsse verlangt.
Teleson spart kein Geld sondern verbrennt es. Aufgrund einer viel zu frühen Kündigung von Aldi Gas zu Vattenfall seitens der Firma Teleson wurde mir mein Bonus in Höhe von 185 Euro gestrichen. Finger weg von Teleson,