Wie sieht ein Trading Tagebuch aus?
Um an den Börsen Geld zu verdienen, müssen Trader eine Strategie entwickeln und diese diszipliniert umsetzen. Ein Trading Tagebuch hilft dabei, zu erkennen, welchen Erfolg Trader mit ihrer Strategie haben. Es zeigt vor allem auch auf, was gegebenenfalls beim Handel verändert werden muss oder wo optimiert werden kann. Ohnehin sollten Trader zu Hause über alle Transaktionen sowie Gewinne und Verluste genauestens Buch führen. Spätestens wenn es um die Steuererklärung geht, werden die Daten benötigt.
Trading Tagebuch am Beispiel von Aktien
Im Trading Tagebuch muss jeder Trade am besten mit einer fortlaufenden Nummer und dem Datum enthalten sein. Bei Aktien wird zu jedem Trade dazu getragen, ob es sich um eine Short oder Long Position handelt und um welchen Basiswert es sich bei den Trades handelt.
Weitere minimal erforderliche Daten sind die Positionsgröße, der Einstiegspreis, der Anfangs-Stopp-Loss sowie der Ausstiegspreis und natürlich, welcher Gewinn erzielt wurde beziehungsweise, welcher Verlust eingetreten ist. Auch Kennzahlen zu den Trades können bei der anschließenden Analyse der Trades zur Überprüfung der Strategie sinnvoll sein.
Viele Trading Profis notieren sich zum Beispiel die Maximum Adverse Excursion (MAE )und die Maximum Forward Excursion (MFE) um ihre Taktik beim Stoppen und ihre Gewinnziele zu optimieren. Die MAE gibt an, wie tief eine Position nach der Eröffnung zwischenzeitlich im Verlust stand. Die MFE den maximalen Gewinnbetrag während der Haltedauer.
Wenn zum Beispiel die gewonnenen Trades im Durchschnitt zwischenzeitlich nur 100 Euro im Verlust standen und Verlust-Ttrades im Durchschnitt höher ausfielen, könnte zum Beispiel der anfängliche Stopp Loss etwas unter 100 gesetzt werden. Wenn umgekehrt festgestellt wird, dass Gewinn im Durchschnitt bis zu 300 Euro möglich gewesen wären, jedoch meistens schon bei 200 Euro mitgenommen wurden, könnten der Take Profit entsprechend ein wenig höher gelegt werden.
Manche Trader notieren sich sogar ihre Emotionen zu den Trades
Auch besondere Ereignisse, die an den Trading-Tagen und die Uhrzeiten gehören in ein umfassendes Trading Buch. Das sieht nach einer Menge Arbeit aus. Das ist es am Anfang auch. Jedoch kann eine optimale Strategie nur durch Analyse und Backtest gefunden werden.
Erfahrene Experten raten Trading-Newbies außerdem dazu, ihre Emotionen zu den Trades ins Trading Tagebuch zu schreiben. Das kann zum Beispiel mit Abkürzungen wie A für Angst, G für Gier, E für entspannt oder H für Hoffnung erfolgen.
So können die Emotionen während der Trades später viel genauer differenziert und analysiert werden. Gier ist zum Beispiel kein besonders guter Ratgeber, genauso wenig wie Angst. Wenn im Trading Tagebuch anschließend oft ein A oder ein G auftaucht, heißt das nichts anderes, als dass diese Dinge grundlegend angegangen werden müssen.
Natürlich müssen Trader auch ehrlich zu sich selbst sein. Es geht schließlich um das eigene Geld und das Trading Tagebuch muss schließlich auch niemand anderes einsehen.
Trading Tagebuch als Steuernachweis
Viele sind überrascht, dass wenn sie ihre Steuerklärung machen nicht einfach nur den Saldo ihrer Gewinne und Verluste angeben müssen. Nein das Finanzamt will im Zweifel jeden einzelnen Trade nachvollziehen. Wer zum Beispiel mit Kryptowährungen handelt, erhält Steuerfreiheit erst nach einem Jahr Haltedauer.
Es ist bei Gewinnen und Verlusten mit unterschiedlichen Assets auch nicht unbedingt gewährleistet, dass diese miteinander verrechnet werden können. Daher ist es umso wichtiger, sich saubere Aufzeichnungen über jeden einzelnen Trade zu machen, um auch noch nach Jahren alles nachvollziehen zu können.
Bei einigen Handelsplattformen sind bereits exakte Auflistungen der Trades verfügbar, die auch in eine Excel-Tabelle übertragen und individuell erweitert werden können.
Dein Kommentar
An Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns Deinen Kommentar!