Zeitwert von Optionsscheinen berechnen
Optionsscheine besitzen, genau wie Optionen, zwei Werte: einen inneren Wert und einen Zeitwert. Der innere Wert zeigt an, wie viel das Optionsrecht zum aktuellen Zeitpunkt wert ist, also wenn es sogleich ausgeübt würde. Wenn ein Optionsschein am Tag der Fälligkeit im Geld liegt, entspricht der innere Wert genau der Höhe, wie weit die Option im Geld liegt.
Der Zeitwert dagegen wird oft auch als Hoffnungswert bezeichnet. Dieser beinhaltet das Risiko der Entwicklung des Optionsscheines bis zum Ende der Laufzeit und tendiert mit zunehmender Annäherung an den Tag der Fälligkeit gegen null, weil sich der Kurs von Optionsscheinen an den inneren Wert annähert.
Zeitwert Berechnung – abhängig von der Restlaufzeit und der Volatilität
Die Berechnung des Zeitwerts eines Optionsscheines ist sehr simpel: Es muss nur die Differenz aus dem aktuellen Kurs des Optionsscheines und dem inneren Wert gebildet werden.
Zeitwert = aktueller Kurs Optionsschein – innerer Wert
Der innere Wert ergibt sich wiederum aus der Differenz aus dem Kurs des Basiswertes, also beispielsweise einer Aktie und dem vereinbarten Ausübungspreis. Allerdings muss auch das Bezugsverhältnis berücksichtigt werden, also die Anzahl wie viele Optionsscheine benötigt werden, um die Option auszuüben.
Die Formel für den inneren Wert lautet also:
Innerer Wert = Aktienkurs – vereinbarter Ausübungspreis / Bezugsverhältnis
Eingesetzt in die Formel für den Zeitwert ergibt sich also:
Zeitwert = aktueller Kurs Optionsschein – (Aktienkurs – vereinbarter Ausübungspreis / Bezugsverhältnis)
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Beispielrechnung Zeitwert und Innerer Wert:
Es wird ein Call und ein Put einer Aktie zum Ausübungspreis von 90 € angeboten. Das Bezugsverhältnis liegt bei 1 : 100. Liegt die Aktie im Nachhinein bei einem Wert von 100 €, ist der Gewinn insgesamt 10 €. Für 100 Optionsscheine ist der innere Wert also jeweils 0,10 €. Wenn nun die Aktie noch einmal um 10 % auf 100 € steigt, verdoppelt sich der innere Wert auf 0,20 €. Mit dem Optionsschein kann also ein zehnmal höherer Gewinn eingefahren werden, was auch dem Hebel des Optionsscheines widerspiegelt.
Da während der Laufzeit noch niemand genau weiß, wie hoch der Aktienkurs zum Laufzeitende tatsächlich sein wird kommen hier ein Erwartungswert ins Spiel (Risiko).
Der Emittent des Optionsscheines wird also bei seiner Risikoprämie drei Faktoren einbeziehen. Das sind die Restlaufzeit des Optionsscheines, die erwartete Schwankungsstärke (implizite Volatilität) und das Zinsniveau.
Auch bei Optionen nicht anders
Wenn der Kurs des Basiswertes, also beispielsweise einer Aktie sehr volatil ist und damit bei einem Call auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit für einen starken Ausschlag nach oben (bei einem Put umgekehrt nach unten) besteht, und zudem noch eine gewisse Restlaufzeit besteht, wird der von Trader zu bezahlende Risikozuschlag umso höher ausfallen. Der Trader von Optionen und Optionsscheinen muss sich also eine eigene Meinung zum Zeitwert bilden, was natürlich von seiner Einschätzung abhängig ist, wie hoch der zugrunde liegende Kurs des Basiswertes am Ende der Laufzeit ausfallen könnte.
Risikoaufschlag nimmt gegen Ende der Laufzeit in der Regel exponentiell ab und bewegt sich zum Schluss gegen null. Damit sinkt allerdings nicht nur das Risiko für den Emittenten, sondern auch der Gewinn bei einem verspäteten Kauf von Optionen und Optionsscheinen.