TRIX Indikator
Der TRIX Indikator (Triple Exponential Smoothing Oscillator) beruht auf einem dreifach geglätteten gleitenden Durchschnitt. Die Grundidee des TRIX Indikator ist, zufallsbedingte Ausschläge zu eliminieren und Trend sowie die Trendrichtung angezeigt.
Erklärung & Geschichte
Erstmals wurde der TRIX Indikator 1980 von Jack Hutson präsentiert, der gleichzeitig ein Basic-Programm zur automatischen Berechnung vorstellte, was damals einer kleinen Sensation gleichkam.
Zur Bildung des Triple Exponential Smoothing Oscillator wird, ausgehend vom Logarithmus des Kurses, gleich dreimal hintereinander der EMA (Expontential Moving Average) gebildet. Es findet also eine sehr starke Glättung statt. Die Wahl des Berechnungszeitraumes kann individuell gewählt werden, wobei üblicherweise zwischen neunundzwanzig Tage angesetzt werden. Nach der so erfolgten Glättung wird der TRIX Indikator anschließend mithilfe der 1-Tages-Rate of Change (ROC) berechnet.
Das Ergebnis ist ein um eine Nulllinie schwankender Oszillator. Hieraus lassen sind dann die Trends ablesen und konkrete Handelssignale zum Kauf oder Verkauf ableiten. Oft werden aber andere, ähnlich aufgebauten Indikatoren wie der MACD genutzt, die zusätzlich zur Trend- und Trendrichtung noch weitere Informationen liefern können.
Der Nachteil der Berechnung des Indikators aus den gleitenden Durchschnitten ist – wie bei allen Trendfolgern – die zeitliche Verzögerung, mit der Handelssignale nach einer Kursveränderung interpretiert werden können. Die Trendumkehr hat bereits eingesetzt. Der Aus- und Einstieg aus einer Position erfolgt also regelmäßig verzögert und damit nicht optimal. Bei kleineren Kursbewegungen in eher trendlosen Zeiträumen entstehen außerdem Fehlsignale.
Vor- und Nachteile des TRIX Indikator
zeigt Trends und Trendrichtungen auf
eliminiert zufällige Schwankungen
kurz kurzfristige Trades nicht geeignet
nicht geeignet für trendlose Phasen
Bildung des TRIX Indikator
Die Berechnung des Triple Exponential Smoothing Oscillator erfolgt, indem der Logarithmus des Kurses eines Wertpapieres zum Zeitpunkt t zunächst dreimal mit dem exponentiellen Durchschnitt EMA geglättet wird. Die Einstellungen werden für alle drei Durchschnitte identisch gewählt:
Der dreifach geglättete Durchschnitt T(t) ergibt sich also wie folgt:
T(t) = EMA (t) (EMA (t) (EMA (t) (log(Close))))
wobei für den ersten EMA gilt:
EMA 1 (t) = a x log(Close (t) + (1-a) x EMA (t-1)
Der TRIX Indikator selbst ist die prozentuale Rate Of Change des 3-fach exponentiell geglätteten gleitenden Durchschnitts (Tt):
TRIX(t) = ( T(t) – T(t-1) ) / T(t-1) x 100
Als Zeitraum werden normalerweise neun bis zwanzig Tage gewählt. Je größer der Zeitraum zur Berechnung des TRIX Indikator gewählt wird, umso mehr „kleinere“ Zyklen werden ausgefiltert. Der Trix Indikator eignet sich daher auch eher für Basistitel, die einige Tage gehalten werden sollen. Die Anwendung im Daytrading ist dagegen problematisch zu sehen.
Interpretation und Anwendung
Mit dem TRIX Indikator können in erster Linie Trends und Trendrichtungen bestimmt werden. Wenn der TRIX die Nulllinie von unten kommend schneidet, kann das als Kaufsignal interpretiert werden. Umgekehrt, wenn der Trix die Nulllinie von oben kommend schneidet, ist das ein Verkaufssignal.
Das Problem ist, dass die Trendumkehr bei Signaldarstellung bereits stattgefunden hat, sodass die Umsetzung regelmäßig nur verzögert stattfinden kann. Allerdings haben alle Trendfolge-Indikatoren mit diesem Problem zu kämpfen.
Mit der Ermittlung von Trends und Trendrichtungen durch den TRIX Indikator werden zwar wichtige Erkenntnisse geliefert, im Vergleich zu anderen Indikatoren ist das insgesamt jedoch recht wenig Information. Bei der Anwendung konkurriert der TRIX somit auch regelmäßig mit anderen Indikatoren wie dem MACD (Moving Average Convergence Divergence Indikator).
Der MACD Indikator, der dem TRIX Indikator vom Aufbau und Ergebnis ein wenig ähnelt, ist bei Tradern beispielsweise beliebter, da er neben den grundsätzlichen Trendinformationen auch noch Angaben zur Stärke eines Trends macht und mit einer zusätzlichen Triggerlinie insgesamt enger am Trendwechsel ansetzt. So kann insgesamt schneller auf stattfindende Marktereignisse reagiert werden. Bei länger laufenden Aktienpositionen können dagegen mit dem TRIX gute Ergebnisse erzielt werden.
Fazit
Der bereits in den 1980er-Jahren von Jack Hutson vorgestellte Trix Indikator ermöglicht den Tradern in erster Linie Trends und Trendrichtungen zu identifizieren. Die Berechnung basiert auf einem dreifach geglättetem Durchschnitt über meist neun bis zwanzig Tage, mit dem zufällige Kursschwankungen eliminiert werden.
Für längerfristig zu bildende Aktienpositionen liefert der TRIX Indikator zudem brauchbare Kauf- und Verkaufssignale. Wie bei allen trendfolgenden Indikatoren werden die Signale auf Basis bereits abgeschlossener Kursbewegungen geliefert. Dadurch kann regelmäßig nur mit einiger Verzögerung gehandelt werden, wenn sich der Trend bereits gebildet hat.
Bei kurzfristig einzugehenden Positionen, etwa im Forex-Handel liefert der TRIX Indikator keine ausreichenden Informationen. Der TRIX Indikator wird daher heutzutage auch relativ selten genutzt. Wesentlich beliebter sind zum Beispiel Indikatoren wie der Moving Average Convergence Divergence Indikator (MACD), die mehr Informationen liefern können und tendenziell enger am Markt liegen.
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