Richard Dennis & die Turtels Trader
Kann man das Spekulieren lernen wie beispielsweise Radfahren? Oder braucht es dafür ein angeborenes Talent? Können Trader gezüchtet werden wie Turtles? Genau das wollte der erfolgreiche Rohstoffspekulant Richard Dennis in den 1980er Jahren zusammen mit dem Mathematiker William Eckhardt herausfinden. Sie starteten deshalb ein heute als legendär geltendes Experiment. Per Zeitungsanzeige wurden zehn Menschen gesucht, die sich innerhalb von 14 Tagen zu Tradern ausbildeten. Zum Abschluss des Experiments ergab sich ein Gesamtgewinn von 175 Millionen Dollar.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 26.11.2024
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Erfolgreiche Spekulanten umweht ja gerne mal der Hauch des Genialen. Was haben diese Leute bloß, was wir nicht haben? Wahrscheinlich hast Du Dich das auch schon gefragt. Sie müssen mindestens einen Riecher für lohnende Geschäfte haben. Und natürlich eine fundierte Ausbildung wie man sie nur nach einem mehrjährigen Studium bekommt. Könnte man jedenfalls meinen. Es könnte aber auch ganz anders sein. Der erfolgreiche Rohstoffspekulant Richard Dennis hat zusammen mit seinem Freund, dem Mathematiker William Eckhardt, in einem Experiment, das von 1983 bis 1987 andauerte, jedenfalls bewiesen, dass weder eine sonderlich große Begabung noch eine mehrjährige Ausbildung nötig sind. Innerhalb von nur 14 Tagen haben sie Menschen wie Du und ich zu überaus erfolgreichen Tradern ausgebildet – die sogenannten Turtle Trader. Am Ende des Experiments hatten diese immerhin einen imposanten Gesamtgewinn von 175 Millionen Dollar angehäuft. Dumm nur, dass Richard Dennis als Spekulant anschließend einige wirklich herbe Verluste wegstecken musste.
Trader züchten wie Turtles
Alles begann mit einer Wette. Und mit zwei unterschiedlichen Ansätzen. Richard Dennis, studierter Philosoph, der es als Rohstoffspekulant in Chicago zu einem Millionenvermögen gebracht hatte, vertrat die Ansicht, dass es zum erfolgreichen Spekulieren weder eines großen Talents noch einer mehrjährigen Ausbildung bedurfte. Als erklärter Empirist war er davon überzeugt, dass man alles lernen konnte. Sein Freund, der Mathematiker William Eckhardt, sah das ganz anders. Für ihn waren die sogenannten Trading-Skills ein Talent, das einem in die Wiege gelegt worden war und das man sich nicht aneignen konnte. Beide müssen darüber wohl schon Monate, wenn nicht über viele Jahre hinweg diskutiert haben, bis sie sich 1983 zu einem Experiment entschlossen. Per Zeitungsanzeige suchten sie zehn beliebige Menschen, die Dennis und Eckhadt innerhalb von nur 14 Tagen ausbilden wollten – jeweils basierend auf ihren eigenen Handelsprinzipien.
Handelserfahrung war für die Bewerber keine Voraussetzung. Eine spezielle Schul-, Hochschul- oder Berufsausbildung auch nicht. Nach dem Crash-Kurs sollten jedem Teilnehmer eine Million Dollar zur Verfügung gestellt werden, mit denen er spekulieren konnte. 15 Prozent des Gewinns ging an die Jung-Trader, den Rest wollten Dennis und Eckhardt einstreichen. Kurz vor Beginn des Experiments machte Dennis einen Abstecher nach Singapur, wo er auch eine Schildkrötenfarm besuchte. Diese Farm muss ihn ungemein beeindruckt haben. Nach seiner Rückkehr sagte er jedenfalls, dass man Trader groß ziehen wolle, wie ihn Singapur Schildkröten große gezogen wurden. Der Name „Turtles Trader“ war geboren.
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Wer waren die Turtles?
Insgesamt bewarben sich auf die Anzeigen von Richard Dennis und William Eckhardt rund 1 000 Menschen. 80 von ihnen kamen in die engere Wahl. Schlussendlich wurden 13 Bewerber für das Experiment ausgewählt. Sie kamen aus nahezu allen Gesellschaftsschichten, waren unterschiedlich alt und hatten sehr verschiedene Lebenswege hinter sich. Diversität wurde in jeglicher Hinsicht großgeschrieben, damit das Experiment auch wirklich aussagekräftig war. Folglich gehörte ein Musiker ebenso zum Team wie ein Pilot, ein Verkäufer, ein Wachmann oder auch ein Arbeitsloser. Ihnen allen gemeinsam war die Bereitschaft, auch mal Risiken einzugehen. Genau darauf kam es vor allem Dennis an.
Jeder Bewerber musste deshalb vorab einen Fragebogen ausfüllen, mit dessen Hilfe die Risikobereitschaft ermittelt wurde. Anschließend ging es dann im Schnellverfahren an die Ausbildung der angehenden Trader. 14 Tage lang wurden sie von Dennis und Eckhardt nach deren Handelsprinzipien geschult. Das musste reichen. Tat es auch. 80 Prozent der Teilnehmer schafften einen zum Teil sehr deutlichen Gewinn. Bis 1987 wurde das Experiment noch zweimal wiederholt. Am Ende stand ein Gesamtgewinn von sage und schreibe 175 Millionen Dollar. Richard Dennis hatte damit überzeugend bewiesen, dass er recht hatte.
Fazit: Du musst kein Genie sein, bist aber vom Umfeld abhängig
Nein, erfolgreiche Trader müssen nicht genial sein. Sie brauchen für ihren Job auch nicht unbedingt eine mehrjährige Ausbildung. Allerdings müssen allem Anschein nach die Rahmenbedingungen stimmen. Kein Trader ist zum Beispiel gegen einen Börsencrash gefeit. Diese Erfahrung musste auch Richard Dennis selbst machen. Im Crash von 1987, kurz nach Abschluss des Experiments, verlor der von ihm gemanagte Fonds sehr viel Geld. Dennis zog sich daraufhin ins Privatleben zurück. 1994 startete er ein Comeback mit einem computergestützten Handelssystem. Sechs Jahre später kapitulierte er jedoch endgültig – sein Fonds hatte nun gar 50 Prozent seines Wertes verloren. Was lernen Du und ich jetzt daraus?
Die absolute Sicherheit gibt es beim Traden nicht – ganz unabhängig davon, wie begabt man ist oder wie intensiv die Ausbildung war, die man genossen hat. Die Turtle Traders sind deshalb wohl nicht mehr als einfach nur eine Randnotiz. Aber immerhin lassen sie darauf hoffen, dass jeder eine Chance hat.
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