Was ist das Vega einer Option?
Das Vega gibt an inwieweit sich der Optionspreis verändert, wenn sich die Volatilität des zugrunde liegenden Kurses um einen Prozentpunkt verändert. Dabei wird unterstellt, dass alle anderen Einflussfaktoren auf den Optionspreis gleich bleiben.
Sinkt, die Volatilität, weil es deutlich weniger Kursänderungen beim zugrunde liegenden Basiswert gibt, sinkt auch der Optionspreis. Umgekehrt steigt der Optionspreis, wenn sich die Volatilität bei einem Basiswert erhöht. Das jeweils dazugehörige Vega zeigt die absolute Preisveränderung der Optionsprämie an, wenn sich die Volatilität um einen Prozentpunkt ändert.
Eigenartigerweise hat sich die Bezeichnung Vega als eines der Optionsgriechen „eingebürgert“. Dabei ist Vega gar kein griechischer Buchstabe. In der Literatur wird daher auch manchmal Lamda oder Kappa verwendet. Aber wie kann man es vorteilhaft nutzen?
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 14.11.2024
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Das Vega einer Option im Beispiel
Angenommen, die Volatilität einer Aktie beträgt 40 % und der Optionspreis für eine Aktie 2 Euro. Es soll sich um eine Long-Position handeln. Das dazugehörige Vega beträgt 0,05.
Steigt die Volatilität um 1 % auf 41 % an, so steigt der Optionspreis um das Vega von 0,05 auf 2,05 Euro. Bei einer gängigen Kontraktgröße über 100 Aktien ergibt sich also eine Steigerung des Optionspreises von 200 Euro auf 205 Euro. Fällt die Volatilität dagegen um 1 %, so fällt auch der Optionspreis auf dann 1,95 Euro je Aktie. Bei 100 Aktien ergibt sich also ein um 5 Euro niedrigerer Wert von 195 Euro für eine Option.
Wichtig zu wissen ist, dass das Vega bei Long-Positionen immer positiv ist. Optionsinhaber profitieren also immer dann, wenn die Volatilität steigt. Bei Short-Positionen ist das Vega negativ. Inhaber eines Put profitieren also von sinkender Volatilität.
Vergleicht man zwei Optionen zum gleichen Basiswert und mit dem gleichen Strike, aber unterschiedlicher Laufzeit, kann man erkennen, dass das Vega der Option mit längerer Laufzeit immer höher ist. Der Grund ist ganz einfach. Je kürzer die Laufzeit, umso weniger anfällig wird der Optionspreis für eine geänderte Volatilität. Dafür muss man einen ganz anderen Optionsgriechen beachten.
Wie wird das Vega von Optionen berechnet und angewendet?
Die Berechnung des Vega erfolgt auf Basis der Black-Scholes-Formel auf Basis eines risikolosen Zinses am Markt, der Laufzeit der Option, dem vereinbarten Strike, der Volatilität sowie dem aktuellen Kurs. Anleger müssen das Vega jedoch nicht selbst berechnen. Die Formel ist immerhin recht kompliziert. In den Handelslisten der Options-Broker werden sämtliche Optionsgriechen stetig neu berechnet und angezeigt. Optionshändler müssen also einfach nur den entsprechenden Wert zu einer Option ablesen.
Fazit
Das Vega von Optionen ist neben dem Delta eine sehr nützliche Kennzahl. Mit ihm kann in der Praxis ungefähr eingeschätzt werden, wie sich der Optionspreis verändert, wenn sich die Volatilität am Markt für eine Aktie oder einen anderen einer Option zugrunde liegenden Basiswert ändert.
Ungefähr deshalb, weil bei der Berechnung des Vega angenommen wird, dass alle anderen Einflussfaktoren für den Optionspreis konstant bleiben, was in der Praxis nie der Fall sein wird.
Bei Long-Positionen, also Kaufoptionen, ist das Vega immer positiv. Bei Short-Positionen immer negativ. Grundsätzlich ist das Vega immer höher, je langer die Laufzeit einer Option bezogen auf ein und denselben Basiswert ist.