Volatilität – Definition und Erklärung
Der Begriff Volatilität wird an der Börse häufig verwendet. Er kann eine beruhigende Wirkung auf Anleger haben, wenn von schwacher Volatilität die Rede ist. In den meisten Fällen wird er jedoch genannt, wenn mit Turbulenzen am Markt zu rechnen ist. Doch was bedeutet Volatilität und kann diese berechnet werden?
Was verstehen wir unter Volatilität?
Volatilität bezeichnet die Beweglichkeit des Kurses eines Handelsgutes an der Börse. Bei stabilen Finanzinstrumenten wie einigen Aktien oder Rohstoffen, die am Markt gehandelt werden, ist die Volatilität eher gering. Das liegt daran, dass dabei kaum extreme Kursschwankungen vorkommen. Andere Finanzgüter sind ständigen Schwankungen unterworfen. Wenn Du also in der Zeitung liest, dass der Kurs Deiner Aktien derzeit volatil ist, kann es starke Schwankungen nach oben oder nach unten geben. Du solltest Dich also darauf einstellen, kurzzeitig hohe Gewinne einstreichen zu können. Andererseits können auch hohe Verluste vorkommen, wenn der Kurs auf einmal in eine andere Richtung als vermutet verläuft.
So wird die Volatilität in Zahlen ausgedrückt
Für gewöhnlich wird die Volatilität eines Handelsgutes in Prozent ausgedrückt. Die Prozentzahl bezieht sich dann auf das gesamte Jahr. Für Anleger sind insbesondere die implizite sowie die historische Volatilität von Bedeutung. Die historische Volatilität bezeichnet die Bewegungen, die in der Vergangenheit stattgefunden haben. Wohingegen die implizite Volatilität die Erwartungen in Bezug auf den Kursverlauf in der Zukunft wiedergibt. Dabei würde eine implizite Volatilität von 28 Prozent, den Schwankungsbereich innerhalb eines Jahres angeben. Falls Du diesen Wert auf einen Tag umrechnen möchtest, ist das ebenfalls möglich: Dafür musst Du lediglich den oben genannten Prozentsatz durch 16 dividieren. Dieser Wert ergibt sich aus der Wurzel der Anzahl der Handelstage, die rund 256 beträgt. Das Wichtigste an dieser Berechnung ist, dass bei einer hohen Prozentzahl mit einer großen Beweglichkeit des Kursverlaufes zu rechnen ist. Das gilt für abfallende wie ansteigende Kursverläufe gleichermaßen.
Implizite Volatilität: Stimmungsbarometer an der Börse
Falls Du mit Indizes wie dem DAX handelst, könntest Du zur Bestimmung der impliziten Volatilität einen Blick auf den VDAX werfen. Dieser gibt die Volatilitätserwartungen der professionellen Anleger wieder, die an der Börse EUREX mit dem DAX handeln. Dabei wirst Du feststellen, dass der VDAX bei einer langsamen positiven Kursentwicklung beim DAX fällt. Ein sinkender DAX führt zu einer steigenden impliziten Volatilität, also einem Anstieg beim VDAX. Der VDAX ist deswegen an der Börse auch als Barometer bekannt. Denn er gilt als Stimmungsanzeiger beziehungsweise als Furchtmesser. Bei einer optimistischen Stimmung an der Börse kannst Du davon ausgehen, dass eine niedrige Volatilität vorherrscht.
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Vor- und Nachteile der Volatilität
Ein Vorteil bei der Volatilität ist, dass Du schnell erkennen kannst, ob es schwierig oder einfach ist, einen Kurswert zu handeln. Die Volatilität ist vor allem für Dich wichtig, wenn Du gerade Dein Geld in einem Handelswert investieren möchtest. Denn der Schwankungsbereich des Kurses Deines Finanzinstrumentes kann eine entscheidende Bedeutung für die Zukunft haben. Schließlich solltest Du beim Kauf angeben, wo Deine Verlustgrenze liegt. Diese sollte am besten außerhalb des geschätzten Schwankungsbereiches liegen. Gleichzeitig gibt Dir das eine wertvolle Information darüber, um wie viel Punktwerte Dein Handelsgut voraussichtlich steigen oder fallen kann.
Doch die genaue Betrachtung des Schwankungsbereiches vor dem Kauf eines Handelswertes kann noch eine viel größere Bedeutung für Dich haben. Denn bei einer starken Abweichung steigt für Dich auch das Risiko an. Das Volatilitätsbarometer sagt daher auch viel darüber aus, wie hoch die Verluste eines Geschäfts im Zweifel ausfallen können. Dessen ungeachtet können auch Deine Chancen steigen, von hohen Gewinnmargen zu profitieren.
Beispiel für die Vorteile der Volatilität
Im Grunde genommen gilt, dass das Risiko eines Geldverlustes mit der Volatilität eines Handelsgutes ansteigt.
Eine Unternehmensaktie mit einer Volatilitätsprognose von 15 Prozent birgt weniger Risiken in sich als ein Wertpapier mit einer voraussichtlichen Volatilität von 26 Prozent. Die elf Prozent Differenz können für Dich einen Unterschied von mehreren Hundert Euro Geldverlust ausmachen. Doch bei dem risikoärmeren Papier ist mit einer kleineren Gewinnmarge zu rechnen. Bei dem gefahrvolleren Geschäft steigt auch Deine Gewinnerwartung an.
Einsteiger sollten überlegen, sich eher den Handelsgeschäften zu widmen, bei denen mit einer niedrigen Volatilität zu rechnen ist. Bei größerer Erfahrung können ebenso die riskanten Trades gewinnbringend sein.
Nachteile der Volatilität bei hohen Erwartungen für die Zukunft
Die Volatilität kann starke Nachteile haben, wenn Du viel Geld in einen Anlagewert investiert hast, der gute Prognosen für die Zukunft erhalten hat. Denn eine zunächst positive Entwicklung kann bei plötzlich auftretenden Kursschwankungen unterbrochen werden. Die Folge können starke Kursverluste sein. Ein Beispiel hierfür ist die Veröffentlichung von Unternehmenszahlen. Denn die Angaben können, je nach Inhalt der Nachrichten, für richtige Turbulenzen am Markt sorgen. Bei der Berechnung der Bandbreite der Schwankungen sollten diese Termine immer im Auge behalten werden. Genauso verhält es sich, falls nach jahrelanger Forschung ein Produkt herausgekommen ist, das jedoch wegen eines Verbotes wieder vom Markt genommen werden muss. In der Folgezeit kann die Volatilität so hoch ansteigen, dass es kaum noch möglich ist, das Wertpapier zu halten. Daher ist es wichtig, die Nachrichten zu lesen und die Stop Loss Marke gegebenenfalls höher zu einzustellen.
Überblick über die Vor-und Nachteile der Volatilität
– Handelsgüter anhand der Volatilität schnell bewerten
– Risiken leichter einschätzen
– einfaches Money-Riskmanagement: Marken für Stopp Loss Bereiche anhand vorher berechneter Punkten setzen – dadurch Verlustbegrenzung besser durchführbar
– jedoch kann ein Vertrauen auf die Volatilität eines Finanzwertes abrupt durch ungünstige Nachrichten oder Entwicklungen unterbrochen werden – daher müssen die News stets im Blickfeld bleiben
Fazit:
Die Volatilität eines Finanzproduktes wirkt sich auf dem Markt wie ein Stimmungsbarometer aus. Wer die Prognosen für die Zukunft eines Handelsgutes kennt, ist jedenfalls darüber im Klaren, was ihn beim Handeln mit diesem Wert erwartet. Doch sollte immer bedacht werden, dass die Schwankungen über die prognostizierten Grenzen hinaus verlaufen können. Das kann sich als hoher Gewinn aber auch als starker Verlust zeigen. Im Weiteren sollten Börsennachrichten immer genau daraufhin untersucht werden, welche Auswirkungen sie auf die Kursentwicklung haben können. Denn auch bei eigentlich ruhigen Kursverläufen sind Einbrüche nicht ausgeschlossen. Insbesondere Einsteigern ist zu raten, sich zu Beginn eher weniger volatilen Märkten zuzuwenden.
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