Was sind Optionen? Einfach und schnell erklärt!
Optionen sind bedingte Termingeschäfte. Sie beinhalten das Recht, einen zugrundeliegenden Basiswert (Underlying Asset) wie eine Akte zu einem bereits heute festgelegten Preis (Strike bzw. Ausübungspreis) zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen.
Es gibt also Kaufoptionen und Verkaufsoptionen. Ein Käufer einer Kauf- oder Verkaufsoption auf Aktien, kann sich, abhängig von der Kursentwicklung der zugrundeliegenden Aktie entscheiden, ob er sein Recht zum Kauf oder Verkauf der Aktie zum später vereinbarten Zeitpunkt ausüben oder die Option verfallen lassen möchte. Für dieses Recht muss er den Optionspreis (Prämie) bezahlen.
Der Verkäufer einer Kauf- oder Verkaufsoption als Gegenpart wird Stillhalter genannt. Für den Verkauf der Option erhält er eine Prämie. Er muss außerdem abwarten, ob der Käufer die Option ausübt oder nicht.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 17.11.2024
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Kaufoption – Call
Aus Sicht des Käufers der Kaufoption (Call long)
Eine Aktie notiert heute zu 95 €. Der Käufer einer Kaufoption geht davon aus, dass die Aktie im Wert steigt und vereinbart mit dem Verkäufer heute einen Kaufpreis für die Aktie in drei Monaten von 97 €. Für die Option zahlt er an den Verkäufer einen einen Optionspreis von 2 € je Aktie. Da Optionen standardmäßig über jeweils 100 Aktion geschrieben werden. Insgesamt beträgt der Optionspreis also 200 €.
Steigt der Aktienkurs bis zum vereinbarten Laufzeitende tatsächlich über 97 €, beispielsweise auf 100 € wird der Käufer die Option ausüben. Er kann dann einen Gewinn verbuchen, da er die Aktien mit 97 € pro Stück günstiger erwerben kann, als er dafür am Markt bezahlen müsste. Er könnte die Aktien dann gleich wieder zum Marktpreis von 100 € verkaufen.
Vom Gewinn aus der Kursdifferenz in Höhe von 3 € muss jedoch der für die Option gezahlte Preis in Höhe von 2 € abgezogen werden. Der tatsächliche Gewinn beträgt somit 100 € über 100 Aktien.
Das hört sich nicht viel an, ist aber bezogen auf den Einsatz von 200 € für die Option eine ganze Menge. Die Rendite beträgt 50 %.
Hätte der Käufer dagegen die Aktien ursprünglich zu 95 € gekauft und später zu 100 € verkauft, hätte er zwar einen Gewinn von 5 € verzeichnet, jedoch beträgt die Rendite dann nur 5,2 %. Optionen beinhalten also einen erheblichen Hebel.
Aus Sicht des Verkäufers der Kaufoption (Call Short):
Der Verkäufer der Option hat im Beispiel den Optionspreis in Höhe von 200 € vereinnahmt. Für den Fall, dass der Käufer die Option ausübt, muss er die Aktie liefern. In dem Fall erhält er dafür 97 € je Aktie. Wenn er die Aktien vorher beispielsweise zu 95 € gekauft und somit schon in seinem Besitz hat, erhält er für den Verkauf der Option den Optionspreis von 200 € und den Kaufpreis von 9700 €, insgesamt also 9900 €.
Er macht in diesem Fall also einen Gewinn in Höhe von 4 €. Ohne den Verkauf der Option, hätte er jedoch einen Gewinn von 5 € verbuchen können, weil die Aktie am Markt zu 100 € wert ist.
Übt der Käufer die Option dagegen nicht aus, weil der Kurs sinkt, behält der Verkäufer der Kaufoption die Aktie und vereinnahmt 2 € aus dem Optionspreis. Er trägt lediglich das Risiko aus der Aktie. Ist die Aktie beispielsweise auf 90 € gefallen, kann er zumindest seinen Verlust aus der Aktie über 5 € aus der erhaltenen Optionsprämie um 2 € mindern.
Etwas negativer sieht die Rechnung für den Verkäufer der Option bei einem Leerverkauf aus, wenn der Verkäufer der Kaufoption die Aktie nicht in seinem Besitz hatte und diese erst am Markt erwerben muss, wenn der Käufer die Option ausübt.
Muss er die Aktie zu 100 € kaufen und erhält nur 9.700 € als Kaufpreis aus dem Optionsgeschäft, macht er einen Verlust von 300 €. Der Verlust wird jedoch durch den vereinnahmten Optionspreis von 200 € auf 100 € gemindert.
Verkaufsoption – Put
Aus Sicht des Käufers der Verkaufsoption (Put Long)
Die Aktie notiert wie im Beispiel oben heute zu 95 €. Ein Käufer einer Verkaufsoption geht davon aus, dass die Aktie fällt. Er vereinbart mit dem Verkäufer der Verkaufsoption einen Preis bei Ausübung der Option in der Zukunft von beispielsweise 93 €, was bei 100 Aktien einem Kaufpreis von 9.300 € entspricht. Dafür zahlt er einen Optionspreis von 2 € pro Aktie, also 200 € insgesamt.
Fällt der Aktienkurs nun tatsächlich unter 93 € wird er die Option ausüben. Bei einem angenommenen Marktpreis von 90 € zum Ausübungszeitpunkt, macht er aus der Kursdifferenz zunächst einen Gewinn von 300 €, da er die Aktie zu 9000 € kaufen und zu 9.300 € verkaufen kann.
Der Gewinn wird allerdings durch den bezahlten Optionspreis von 200 € auf 100 € gemindert. Steigt der Aktienkurs dagegen, wird der Käufer die Verkaufsoption nicht ausüben, da er die Aktie am Markt mit Gewinn verkaufen kann. Der Gewinn wird lediglich um den gezahlten Optionspreis gemindert.
Die Rechnung gilt allerdings nur für den Fall, dass der Käufer der Verkaufsoption die Aktie nicht vorher besessen hatte.
Hatte der Käufer der Verkaufsoption die Aktien vorher beispielsweise zu 95 € je Stück gekauft, hat er 9.500 € für die Aktie und 200 € für den Kauf der Verkaufsoption, insgesamt also 9.700 € ausgegeben. Bei Ausübung der Option erhält er 9.300 € für die Aktien, obwohl eine Aktie nur noch einen Wert von 90 € hat. Er macht also einen Verlust von 400 € (200 € aus dem Kursverfall und 200 € für die gezahlte Optionspramie). Ohne die Option müsste er einen Verlust von 500 € verbuchen.
Die Ausübung der Verkaufsoption lohnt sich dann, wenn der Aktienbesitzer davon ausgeht, dass der Kurs noch weiter fällt.
Aus Sicht des Verkäufers der Verkaufsoption (Put Short):
Der Verkäufer der Verkaufsoption nimmt zunächst den Optionspreis in Höhe von 2 € je Aktie, also 200 € bei 100 Aktien ein. Er muss anschließend abwarten, ob der Käufer die Verkaufsoption ausübt.
Fällt der Kurs wie gehabt auf 90 € und der Käufer übt seine Verkaufsoption aus muss er die Aktien zu einem Preis von 93 € abnehmen.
Er zahlt also 3 € mehr je Aktie, als er am Markt bezahlen müsste. Der Verlust von 300 € wird jedoch durch die Vereinnahmung der 200 € aus dem Optionspreis auf 100 € vermindert. Er trägt damit lediglich das Risiko aus der Aktienkursentwicklung.
Steigt der Kurs dagegen oder stagniert, sodass der Käufer seine Verkaufsoption nicht ausübt, macht der Verkäufer der Verkaufsoption einen Gewinn in Höhe des vereinnahmten Optionspreises von 200 €.
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Die vier Grundpositionen von Optionen noch einmal in der Übersicht:
Käufer
Verkäufer
Call long
geht von steigenden Kursen aus
zahlt Optionspreis
Call short
geht von fallenden/stagnierenden Kursen aus
erhält Optionspreis
Put long
geht von fallenden Kursen aus
zahlt Optionspreis
Put short
geht von steigenden/stagnierenden Kursen aus
erhält Optionspreis
Vorteile von Optionen
Optionen haben den Vorteil, dass mit relativ wenig Geldeinsatz große Gewinne möglich sind, da sie eine Hebelwirkung beinhalten. Mit Optionen kann auch auf fallende Kurse spekuliert werden. Mit dem Verkauf von Optionen können Anleger die Optionsprämie einnehmen, die sie von den Käufern der Kauf- oder Verkaufsoptionen erhalten.
Verkäufer haben lediglich das Risiko aus der Entwicklung des zugrundeliegenden Basiswertes. Die Verluste halten sich dagegen gegenüber anderen Hebelprodukten stark in Grenzen. Es gibt keine Nachschusspflicht.
Optionen können nicht nur auf Aktien, sondern auch auf die verschiedensten anderen Basiswerte wie Indizes, Zinsen, Rohstoffe, Nahrungsmittel, Strom oder auch auf das Wetter abgeschlossen werden. Es handelt sich also um ein sehr flexibel einsetzbares Instrument.
Börsengehandelte Optionen sind zudem standardisiert. Die Märkte sind entsprechend liquide, sodass sie immer gehandelt werden können und praktisch kein Emittentenrisiko besteht.
Verschiedene Optionsarten können miteinander kombiniert werden, sodass mit Optionen ausgefeilte Optionstrategien, etwa die Delta Value Strategie für unterbewerten Aktien (Value Investing) erarbeitet werden können.
Es ist auch möglich, Optionsstrategien so zu gestalten, dass Gewinne erzielt werden, egal ob der zugrundeliegende Kurs steigt oder fällt. Ein Käufer kann zum Beispiel eine Kaufoption und eine Verkaufsoption zum gleichen Ausübungspreis erwerben. Sobald die Kursveränderung nach oben oder nach unten über den gezahlten Prämien liegt, entsteht ein Gewinn.
Mit Optionen lassen sich außerdem Aktienwerte im Portfolio absichern.
Vorteile auf einen Blick
- Hebelwirkung
- Reduzierter Kapitalbedarf
- Ausnutzen sämtlicher Marktbewegungen
- Begrenztes Risiko
- Zahlreiche Basiswerte handelbar
- Kein Emittentenrisiko
- Standardisierter Handel
- Käufer haben nur Rechte
Europäische versus amerikanische Optionen
Optionen unterscheiden sich auch darin, wann der Inhaber sie ausüben kann. Europäische Optionen können nur zum Ende der Optionslaufzeit ausgeübt werden. Amerikanische Optionen können dagegen zu jedem Zeitpunkt innerhalb der Laufzeit ausgeübt werden. Die Bezeichnung „Europäisch“ und „Amerikanisch“ hat nichts damit zu tun, wo Optionen gehandelt werden.
Es gibt auch „exotische“ Optionen, etwa asiatische Optionen, die eine besondere Ausgestaltung bei der Berechnung der Auszahlung haben, etwa durch Zugrundelegung abweichender Stichtage für den Ausübungspreis.
Wie berechnet sich der Optionspreis?
Der Optionspreis setzt sich aus einem Zeitwert und einem Inneren Wert zusammen.
Der Zeitwert einer Option ist abhängig von der Volatilität, also der Schwankungsbreite der Kurse sowie von der Restlaufzeit. Der Zeitwert hat die Eigenschaft, dass er zunehmend kleiner wird und am Laufzeitende null beträgt. Eine höhere Volatilität bedingt einen höheren Optionspreis, weil eine größere Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Kurs weiter nach oben oder unten ausschlagen kann, was nichts anderes bedeutet, dass die Option höher ins Geld kommen kann.
Der innere Wert der Option wird durch die Differenz aus dem tatsächlichen Kurs und dem Ausübungspreis (Strike-Preis) bestimmt. Bei Put-Optionen ist die Differenz aus dem Ausübungspreis und dem tatsächlichen Kurs ausschlaggebend. Der innere Wert kann auch null betragen, nämlich wenn die Option wertlos ist. Die Option lohnt sich die Ausübung nicht.
Die Berechnung der Optionspreise erfolgt in der Praxis nach dem Standardmodell für Optionspreise, dem Black-Scholes-Modell, das zugegebenermaßen etwas kompliziert. Investoren können hierfür jedoch einen Optionspreisrechner, zum Beispiel den Eurex-OptionMaster nutzen.
Wo Optionen handeln?
Standardisierte Optionen können Anleger an Optionsbörsen erwerben. Die größten Optionsbörsen sind die Eurex, die Chicago Board Options Exchange (CBOE) oderdie Osaka Security Exchange. Der Ursprung standardisierter Optionen liegt an der Amsterdamer Börse, wo seinerzeit hauptsächlich Termingeschäfte über Getreide abgeschlossen wurden. Private Anleger können sich ein Konto bei einem Optionsbroker zulegen, um mit Optionen zu handeln.