Was ist ein Working Capital?
Working Capital, oft auch Net Working Capital genannt, ist kurz gesagt die Differenz aus dem in Investitionen angelegten sowie auf den Konten eines Traders befindlichen Geld und allen ausstehenden Verpflichtungen wie Steuern, Gebühren, Mieten oder gegebenenfalls auch Löhne für Angestellte.
Das Working Capital (engl. Arbeitskapital) eines Traders gibt Auskunft über dessen verfügbare Liquidität, die gegebenenfalls für weitere Investitionen eingesetzt werden kann. Damit kann entschieden werden, wie viel Geld für welche Trades eingesetzt werden kann, aber auch wie viel riskiert werden darf.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 14.11.2024
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Anwendung des Working Capital bei der Fundamentanalyse
Trader können die Formel des Arbeitskapitals auch bei der Analyse von Unternehmen, etwa bei der Fundamentanalyse, im Rahmen des Value Investing Ansatzes nutzen und so feststellen, wie es mit der finanziellen Situation eines Unternehmens oder den Möglichkeiten für weitere Investitionen aussieht. So können unterbewertete Aktien aufgespürt werden.
Hierbei müssen Trader die Geschäftsberichte mit den Bilanzen, sowie Gewinn- und Verlustrechnungen, des betreffenden Unternehmens nutzen. Veröffentlichungen des Unternehmens über geplante geschäftliche Aktivitäten können ebenfalls wichtige Informationen liefern und sind dementsprechend mit einzubeziehen.
Working Capital – Woher stammt dieser Begriff?
Der Begriff Working Capital stammt ursprünglich aus dem amerikanischen Rechnungswesen. Mit der Berechnung des Arbeitskapitals kann bezogen auf Unternehmen anhand von Bilanzen die Liquidität beziehungsweise die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens ermittelt und mit anderen verglichen werden.
Eine weltweite, einheitliche Definition für das Arbeitskapital gibt es jedoch nicht. Auf deutsche Unternehmen ist die Berechnung des Arbeitskapitals in seiner ursprünglichen Form nicht anzuwenden.
Das Problem sind zum Beispiel Abschreibungen, die bei den Assets eines Unternehmens vorgenommen werden, sodass in der Bilanz selten der tatsächliche Marktwert wiedergegeben wird. Auch sogenannte Off-Balance-Positionen, etwa erkennbare Risiken aus Finanzgeschäften sind oft nicht aus den veröffentlichten Zahlen abzulesen.
Berechnung des Working Capital
Der erste Schritt zur Berechnung des Arbeitskapitals ist die Ermittlung der Assets. Bei Unternehmen können das Immobilien, kurzfristig verfügbares Guthaben auf Konten sowie schnell liquidierbare Lagerbestände und Vorräte und kurzfristige Geldeingänge aus Rechnungen sein. Wichtig ist, dass die Ermittlung zu Marktwerten erfolgt und Transaktionskosten für eine Liquidation berücksichtigt werden.
Für das Arbeitskapital eines Traders sind all diejenigen Werte einzubeziehen, die ursprünglich und aktuell für das Trading vorgesehen sind. Jeder Trader sollte dabei im Kopf behalten, dass er nur mit dem Geld handeln sollte, das nicht zum Leben und zum Begleichen offener Rechnungen benötigt wird.
Im zweiten Schritt müssen müssen die aktuellen finanziellen Verpflichtungen addiert werden. Hierbei sind Löhne, Mieten, Darlehensraten, offene Rechnungen und latente Steuerverpflichtungen zu berücksichtigen. Trader gehen bezogen auf ihren Handel genauso vor, wobei nur die Rechnungen und Positionen im Zusammenhang mit dem Trading eingerechnet werden.
Im dritten Schritt wird die Differenz aus den beiden zuvor ermittelten Werten gebildet.
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Formel für Arbeitskapital
Assets zu Marktwerten
(Anlagen, Immobilien, Guthaben, leicht liquidierbare Vorräte und Lagerbestände)
– Kurz- und mittelfristige Verpflichtungen
(Löhne, Mieten, offene Rechnungen, Steuerverbindlichkeiten=
= Working Capital
Anwendungsbeispiel
Assets zu Marktwerten
Guthaben auf Konten 20.000 €
kurzfristig veräußerbares Vermögen 100.000 €
kurzfristig veräußerbare Wertpapiere und Handelspositionen 40.000 €
kurzfristig erwartete Geldeingänge 50.000 €
kurzfristig veräußerbare Vorräte und Bestände 30.000 €
Summe 240.000 €
Kurz- und mittelfristige Verpflichtungen
Ausstehende Löhne 40.000 €
Offene Rechnungen 20.000 €
Darlehensraten 1.200 €
Steuerverpflichtungen 2.000 €
Summe 63.200 €
Working Capital = 240.000 € – 63.200 € = 176.800 €
Die Working Capital Ratio
Für einen Vergleich von Unternehmen und für einen Überblick über die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens wird die Working Capital Ratio gebildet. Hierzu wird der Quotient aus den Assets zu Marktwerten und den kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten gebildet.
Working Capital Ratio = Assets / Verbindlichkeiten
Wenn die Ratio kleiner als 1 ist, hat das Unternehmen ein negatives Arbeitskapital und besitzt damit kaum Fähigkeiten, aus eigener Kraft neue Investitionen zu tätigen. Auch Werte etwas über eins deuten ohne genauere Analyse nicht darauf hin, dass es sich um ein finanziell gesundes Unternehmen handelt.
Erst wenn die Ratio über 2 liegt, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass es sich um ein finanziell gesehen solides Unternehmen handelt und ausreichend Möglichkeiten bestehen, aus eigener Kraft zu wachsen, ohne sich in starke Abhängigkeit von Gläubigern zu begeben.
Optimierung des Working Capital
Alle Maßnahmen, die dazu geeignet sind, die kurzfristig verfügbaren Assets zu erhöhen und die kurz- und mittelfristigen Verbindlichkeiten zu vermindern, dienen gleichzeitig einer Optimierung (Erhöhung) des Arbeitskapitals und der Ratio. Im Trading kann das der Verkauf von unrentablen Aktien bedeuten, bzw. die Reduzierung des eingesetzten Margins.
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