Zig Zag Indikator
Mit dem Zig Zag Indikator können Trader bei einem sehr volatilen Kursverlauf auf einfache Weise die wesentlichen Kursbewegungen innerhalb eines festgelegten Zeitraumes herausarbeiten. Eine Prognose für die Kursentwicklung in der Zukunft wird von den meisten Experten kritisch gesehen. Um es klar zu sagen: Der Zig Zag Indikator besitzt keinerlei Aussagekraft für die Zukunft.
Erklärung
Der Zig Zag Indikator dient zur einfachen Beschreibung bereits vergangener Kurs- beziehungsweise Marktentwicklungen. Die unwichtigen Marktschwankungen werden herausgefiltert. Es werden nur die Haupttrends, das heißt signifikante Marktbewegungen innerhalb des vorgegebenen Zeitraumes wiedergegeben.
Das sogenannte „Rauschen“ am Rande wird dabei eliminiert. Dazu werden die Extrempunkte in einem Chartverlauf miteinander verbunden. Hierbei muss der Trader eine bestimmte Schwelle definieren, die über- oder unterschritten wurde.
Vor- und Nachteile des Zig Zag Indikators
dient zur simplen Beschreibung vergangener Kursentwicklungen
einfache Definition der Extrempunkte durch Schwellen
gut geeignet für Kursbeschreibungen über längere Zeiträume
keinerlei Aussagekraft über zukünftige Kursentwicklungen und Prognosen
keine sinnvolle Trendbeschreibung für kurze Chartverläufe möglich
keine sinnvolle Trendbeschreibung für kurze Chartverläufe möglich
Bildung des Zig Zag Indikators
Der Zig Zag Indikator kann per Definition erst nach „Marktschluss“ gebildet werden. Es muss also ein Zeitraum für den Chart mit einem Anfang und einem Ende festgelegt werden. Das kann zum Beispiel eine Woche, ein Monat oder ein Jahr sein. Für die Interpretation von Kursentwicklungen innerhalb eines Tages ist der Aussagewert des Zig Zag Indikators gleich null.
Zum Setzen der Extrempunkte müssen Schwellen eingezogen werden, die entweder über- oder unterschritten werden sollen. Üblich sind zum Beispiel +5 % und -5%. Bei wesentlich höheren oder niedrigeren Schwellen verliert der ZigZag Indikator an Aussagekraft.
Immer dann, wenn der Kurs die vorgegebenen 5 %-Schwellen nach oben oder unten überspringt, wird am Endpunkt der Kursbewegung ein Extrempunkt gesetzt. Die Extrempunkte werden dann miteinander durch gerade Linie verbunden, sodass sich insgesamt eine Zig Zag-Linie bildet, die dem Indikator den Namen gibt. Rechnerisch wird vom Schlusskurs t der Wert des vorherigen Extrempunktes subtrahiert. Damit ergibt sich gleichzeitig die Länge des jeweils letzten Aufwärts- oder Abwärtstrends. Zur Beschreibung in Prozent muss die Differenz lediglich durch den Wert des letzten Zig Zag-Punktes dividiert und mit 100 multipliziert werden.
Etwas problematisch wird es, wenn der letzte Extrempunkt oberhalb des vorangegangen liegt und sich davor negative Trends gezeigt haben. Daraus abzuleiten, dass sich eine generelle Kurserholung oder -umkehr abzeichnet, ist vermessen. Daher wird in diesem Fall der letzte Extrempunkt eliminiert. Genauso sollte vorgegangen werden, wenn der letzte Extrempunkt unter dem vorletzten Punkt liegt, wenn davor steigende Kurse zu beobachten waren.
Interpretation und Anwendung
Mit dem Zig Zag Indikator werden unter Eliminierung kleinerer Kurs- oder Marktschwankungen Haupttrends vergangener Kursentwicklungen dargestellt. Der Zig Zag Indikator ergibt sich durch die Verbindung der Extrempunkte über- oder oberhalb selbst festgelegter Schwellen mit geraden Linien zu einer Zig Zag-Kurve. Das vermeintlich präzise Bild verführt dazu, Prognosen für die Zukunft treffen zu wollen. Genau das ist jedoch nicht möglich. Vor allem, wenn man sich vor Augen führt, dass bei der Bildung der Zig Zag-Kurve die jeweils letzten Extrempunkte gestrichen werden, wird deutlich, dass sich keine Aussagen für die nähere Zukunft ableiten lassen.
Die vermeintliche Präzision in der Darstellung des Zig Zag Indikators beruht lediglich auf die Anwendung für vergangene Kursbewegungen, die ja unveränderlich feststehen. Die Festsetzung der Schwellen bei der Bildung der Extrempunkte für den Zig Zag Indikator sind allerdings vollkommen willkürlich.
Über die Lange der Auf- und Abwärtsbewegungen innerhalb der Zig Zag-Kurve lassen sich ebenfalls nur bedingt Schlüsse über den vergangenen Marktrend ziehen. Wenn ein sehr langer Zeitraum betrachtet wird, kann ein Kurs oder eine generelle Marktentwicklung zuverlässiger beschrieben werden, als wenn nur sehr kurze Zeiträume betrachtet werden. In diesem Fall können sogar Marktimpulse zugeordnet werden. Aus der folgenden Länge eines Trends können dann auch Aussagen über die Stärke der Impulse getroffen werden.
Bei Betrachtung kürzerer Chartverläufe sind dagegen kaum sinnvolle Aussagen über vergangene Trends möglich. Der Zig Zag Indikator verkümmert dann zu einer simplen Beschreibung einer Kurve und hat mit dem zugrunde liegenden Asset oder Markt nichts mehr zu tun. Eine Anwendung im Day Trading oder bei einem nur sehr kurzen Anlagehorizont ist daher nicht sinnvoll und schon gar nicht anzuraten.
Fazit
Mit dem Zig Zag Indikator können Kurs- oder Marktentwicklungen auf einfache Weise rückwirkend beschrieben werden. Dazu werden nur Kursentwicklungen berücksichtigt, die über eine bestimmte Schwelle nach oben oder unten hinausgehen. Kleinere Kursschwankungen unterhalb der festgelegten Schwellen werden eliminiert. Die Drehpunkte werden also durch Extrema im Chartverlauf unter Berücksichtigung von Schwellen gebildet. Prognosen für zukünftige Kursentwicklungen sind nicht möglich. Für Daytrading (Intraday-Betrachtungen) besteht ebenfalls keinerlei Aussagewert.
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