Handel mit Optionen lernen – der Einstieg gut vorbereiten
Der Handel mit Optionen ist im Vergleich zum Daytrading ein eher beschauliches Geschäft. Allerdings sind Optionen und Optionsscheine (zwischen beiden Produkten bestehen deutliche Unterschiede) relativ komplexe Produkte, deren Handel jedoch trotzdem mit etwas Fleiß und gutem Zahlenverständnis erlernt werden kann.
Andere Derivate wie CFDs oder Forex-Kontrakte weisen zwar vom Aufbau her auch eine gewisse Komplexität auf, jedoch ist der Handel mit diesen Produkten für Trader bei vielen Online Brokern bereits „mundgerecht“ möglich. Bei Optionen gilt es, selbst die richtigen Papiere zu finden und eigene Strategien zu bilden.
Der Vorteil dabei: Optionsstrategien können praktisch eine unendliche Vielfalt in der konkreten Ausgestaltung haben.
Handel mit Optionen – Was sind die Vorteile?
Der Vorteil von Optionen ist, dass diese oft weniger Risiko mit sich bringen als CFDs oder Forex-Trading und sich dennoch attraktive Renditen erwirtschaften lassen, jedenfalls wenn es sich um Long-Positionen oder Short-Postionen mit entsprechender Absicherung handelt. Von fallenden Kursen kann, wie beim FX- und CFD-Handel, ebenfalls profitiert werden.
Optionen lassen sich in der Regel auch wunderbar mit einem bestehenden Aktienportfolio kombinieren, um die passive Rendite zu steigern. Es handelt sich zudem um börsengehandelte, standardisierte Kontrakte, was für eine gewisse Liquidität am Markt sorgt.
Gehandelt werden Optionen hauptsächlich an der Chicagoer Börse und an der Eurex.
Wo kann der Handel mit Optionen und Optionsstrategien gelernt werden?
Seminare zu Optionen sind hierzulande noch recht selten, etwa die von DeltaValue oder Jens Rabe, sodass Trader, die in den Optionshandel einsteigen wollen, hauptsächlich auf autodidaktisches Lernen angewiesen sind. Das Grundwissen können sich Trader in zahlreichen Tutorials, beispielsweise auch bei Youtube aneignen. Zum Handel mit Optionen gibt es zudem zahlreiche Literatur.
Die wenigen Online Broker, die Optionen auch mit deutschen Webseiten anbieten, wie Lynx oder CapTrader , offerieren ihren registrierten Tradern zusätzlich umfangreiches Schulungsmaterial und Video-Tutorials. Das gilt übrigens auch für Optionsstrategien.
Was sind Optionen überhaupt?
Optionen beinhalten das Recht (bedingtes Termingeschäft), eine Aktie oder einen anderen Basiswert wie Rohstoffe, Währungen, Indizes, Nahrungsmittel oder auch das Wetter zu einem bereits heute festgelegten Wert in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Der Gewinn ergibt sich also aus der innerhalb der Restlaufzeit stattfindenden Kursentwicklung.
Dafür ist eine Prämie zu entrichten (Optionspreis). Der Käufer einer Option wird die Option nur ausüben, wenn sich der Kurs des Basiswertes (underlying asset) für ihn günstig entwickelt hat oder diese verfallen lassen. Wenn die Option verfällt, verliert er nur die Optionsprämie. Der Gewinn ergibt sich aus der Kursdifferenz des zugrunde liegenden Assets, abzüglich der Prämie und den Gebühren des Brokers.
Von der Struktur her gibt es Optionen, die während der gesamten Laufzeit ausgeübt werden können (amerikanische Optionen) und solche, die nur am Ende der Laufzeit ausgeübt werden können (europäische Optionen). Daneben gibt es noch Mischformen, die exotische Optionen genannt werden, etwa asiatische Optionen.
Es gibt vier Grundpositionen bei Optionen, die sich zu Strategien miteinander kombinieren lassen:
Kauf einer Kaufoption (Call Long)
Ein Call Long ist das Recht ein Asset zu einem späteren Zeitpunkt zu einem heute festgelegten Preis zu kaufen. Die Gegenseite nimmt die Position eines Stillhalters ein und kassiert dafür die Prämie und muss bei Ausübung der Option das vereinbarte Asset zum vereinbarten Preis liefern.
Kauf einer Verkaufsoption (Put Long)
Ein Put Long ist das Recht, ein Asset zu einem späteren Zeitpunkt zu einem bereits heute festgelegten Preis zu verkaufen. Die Gegenposition ist ein Put Short, also die Verpflichtung zu kaufen, wofür die Prämie kassiert wird.
Verkauf einer Kaufoption (Call Short)
Der Verkauf einer Kaufoption ist die Verpflichtung zum Kauf eines Assets zu einem bereits heute festgelegten Preis, praktisch die Gegenposition zum Call long
Verkauf einer Verkaufsoption (Put Short)
Der Verkauf einer Verkaufsoption ist die Gegenposition zum Put Long und bildet die Verpflichtung zukünftig ein Asset zu einem vorab festgelegten Preis verkaufen zu können.
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