Hexensabbat – die wichtigsten Termine an den Optionsbörsen
An vier Freitagen im Jahr laufen die Börsen offensichtlich aus dem Ruder, obwohl eigentlich alles normal läuft. Börsenprofis nennen diese Tage Hexensabbat.
Selbst für Profis unter den Tradern sind die Gründe für die Kursschwankungen in vielen Fällen nur schwer nachvollziehbar. An den Freitagen im März, Juni, September und Dezember, scheint es, dass die Börsenkurse eine völlig irrationale Dynamik nehmen.
Haben sich hier etwa Unternehmen, die Wirtschaft oder die Politik verschworen? Nein, es sind die Stichtage, an den denen viele Optionen und Optionsscheine auslaufen. Viele Trader müssen liefern oder verlängern und daher Aktien oder andere Assets kaufen, Optionsbesitzer machen von ihren Ausübungsrechten Gebrauch. Das sorgt für eine zusätzliche Volatilität an den Märkten und für eine enorme Nachfrage und Marktaktivität.
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Stand der Tabelle / Letztes Update: 15.11.2024
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Optionen – verantwortlich für den Hexensabbat
Tatsächlich, Optionen auf Aktien, Rohstoffe, Nahrungsmittel, Währungen oder andere Assets haben eine Laufzeit, die oft an den Terminen zum Ende des Quartals ausgerichtet ist. Wenn die Optionen ausgeübt werden, weil sie im Geld liegen, müssen die Counterparts die entsprechenden Aktien oder andere Assets liefern oder verkaufen zu den vereinbarten Preisen oder die Gewinne in Geld ausgleichen. Das sorgt natürlich für eine ungeheure Nachfrage an den Börsen, die je nach Volumen große Kursbewegungen zu Folge hat. Leerverkäufer müssen gegebenenfalls kaufen,Long-Positionsinhaber wollen kaufen oder verkaufen.
Um die Tage des Hexensabbat werden besonders viele Wetten eingegangen
Es gibt Trader, die ihre Positionen ausgerechnet zu den Tagen des Hexensabbats eingehen, um auf die an diesen Tagen besonders starken Kursbewegungen zu spekulieren. Allerdings handelt es sich hierbei um hochriskante Wetten. Niemand kann vorhersagen, ob die Kurse nach oben oder nach unten gehen. Ganz im Gegenteil, am Hexensabbat scheint sich alles völlig irrational an den Börsen zu bewegen.
Die Termine 2021 sind:
- 19.03.2021
- 18.06.2021
- 17.09.2021
- 17.12.2021
Die Verfallstermine gelten nicht nur für Deutschland, sondern weltweit. Es verfallen also auch Kontrakte auf andere Indizes und internationale Aktien.
An der Eurex gibt es einen zeitlichen Ablaufplan für den großen Hexensabbat. Futures und Optionen, die sich auf die STOXX-Indexfamilie beziehen, verfallen in der Mittagsauktion zwischen 11:50 und 12:00 Uhr. Um 13:00 Uhr verfallen die Produkte auf die Deutsche Börse-Indizes DAX und TecDax und um 13:05 auf den MDAX. Zum XETRA-Börsenschluss um 17:30 Uhr verfallen in der Schlussauktion schließlich die Futures auf Optionen und Aktien.
Zu diesen Zeiten werden jeweils die Referenzkurse festgestellt, zu denen auslaufende Futures und Optionen bewertet und verrechnet werden. Ihnen wird ein endfälliger Wert zugeschrieben. Wenn Optionen oder Optionsscheine im Geld liegen, handelt es sich dabei um den inneren Wert, der sich bei Call-Optionen aus der Differenz aus dem Kurs des Basiswertes und dem Ausübungspreis, und bei Put-Optionen aus der Differenz zwischen Ausübungspreis und Basiswert bestimmt. Liegen die Kontrakte außerhalb des Geldes ist der endfällige Wert gleich null.
Hexensabbat – ein bedeutendes Börsendatum
Weil an den Verfallsterminen alte Kontrakte auslaufen, müssen viele große Marktteilnehmer diese mit neuen ersetzen. Der Vorgang wird als “Rollen” bezeichnet. Das ist einer der Gründe für besonders starke Marktaktivitäten und so manch eine scheinbar irrationale Marktbewegung. Viele Börsenprofis nutzen die Zeit um den Verfallstag ebenfalls um aktiv Optionen, Futures und Indizes zu handeln. So kann es sein, dass Trader, die DAX-Futures halten, an den Verfallstagen stärker DAX-Werte handelt.
Weil niemand am Markt die Absichten der anderen Marktteilnehmer kennt, kann es am Hexensabbat kurz vor den Verfalls-Uhrzeiten zu völlig irrationalen Kursbewegungen kommen, die sich nicht prognostizieren lassen. Oft wir diese Zeit daher auch als “Geisterstunde” bezeichnet.
Gute Zeit für Daytrader
Für Trader, die ihre Positionen nur kurzfristig halten gibt am Hexensabbat durch höhere Volatilität gute Möglichkeiten von den Kursausschlägen zu profitieren. Wer gerade erst mit dem Trading angefangen hat, sollte lieber pausieren und sich das Geschehen in Ruhe ansehen.
Eine Möglichkeit von den Schwankungen zu profitieren wäre zum Beispiel, einige Tage vor dem Verfallstermin gleichzeitig Call- und Put-Optionsscheine auf einen Index oder einige Aktienwerte zu kaufen. Dabei sollten beide Optionsscheine etwas aus dem Geld notieren, also keinen inneren Wert besitzen. Wenn nun am Hexensabbat starke Schwankungen auftreten, erhöht sich die Volatilität, die als wichtiger Parameter in den Wert des Optionsscheines eingeht. So können beide Optionsscheine am Verfallstag allein aufgrund der höheren Volatilität noch einmal einen inneren Wert erhalten und damit mehr Wert sein, als an dem Tage, an dem sie erworben wurden.